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Grobskizziert – Fürstlich Drehna: Goldenes Plätschern, grüner Mai und die verschonte Filmkulisse

Viel Regen kam runter in den letzten zwei Wochen. Mittendrin gab es eine Handvoll hoch- bis höchstsommerlicher Tage hart an der Dreißig-Grad-Marke, und im Gefolge sind Knall auf Fall alle Baumkronen so grün geworden, dass kaum noch Astwerk durchschaut. Die Obstblüte reicht in diesem Jahr bis Mitte Mai, auch einige Frühblüher stehen noch gänzlich unwelk in den Wäldern, während ein paar Ecken weiter schon die Blumen des Sommers ihre Startlöcher verlassen haben, die zeitliche Langstrecke im Blick.

Blick auf Fürstlich Drehna

All das Grün, die satten Düfte und der getränkte Boden sorgen für diesen Duft, für den man den Mai so liebt. Dazu kommt noch die Geräuschvielfalt, der bei jedem Ausflug weitere Klänge hinzugefügt werden. Während die Lerchen schon seit Februar ihre Begeisterung ins Land schreien und auch die Nachtigallen seit Wochen gewohnt virtuos trällern, kommen nach und nach weitere Charaktertypen und Spaßvögel wie Kuckuck und Pirol dazu – mit hohem Wiederkennungswert auch für Leute ohne viel Vogelahnung. In Dorfnähe gibt es neben stillen Weihern auch solche mit tausend Froschkehlen, und wer gut hinhört, kann hier und dort aus der Ferne die entrückten Bassflöten der liebestollen Rotbauchunken erahnen.

Schlosspark Fürstlich Drehna mit Pavillon

Zwar treiben Temperaturen und Wetterkarten weiterhin ihr Spiel mit den Menschen, die schon längst Wärme und Sonne und leichte Klamotten herbeisehnen nach dieser ewigen Kälte. Doch immerhin hat sich in Sachen Infektionsgeschehen eine gewisse Zuversicht eingestellt, was kleine Schritte zurück in Richtung Normalität angeht. Beständig verfolgte Zahlen tendieren in erstrebte Richtungen, und so soll es zu Pfingsten mit etwas Glück und Vorbereitung möglich sein, sich ein frisch gezapftes Getränk an den Tisch bringen zu lassen.

Schloss Fürstlich Drehna

Fürstlich Drehna

Zum Himmelfahrtswochenende steht ein Ziel auf dem Plan, das weit entfernt ist, gefühlt kurz vor Sachsen liegt. Der Name Fürstlich Drehna verheißt schon Besonderes, und das findet sich dort in der Tat. Nicht allein dadurch, dass hier ein mittelalterliches Wasserschloss steht, benachbart zu einem Lenné-Park, darin ein gusseiserner Pavillon mit bunten Fenstern. Kurios ist vielmehr die Lage des Dorfes, das die Niederlausitz ganz klar im Gesicht trägt.

In Groß Mehßow

Schaut man von Nahem auf die Karte, sieht man den gemütlichen Dorfplatz, der umgeben ist von allerhand historischen Gebäuden wie der Kirche und den Gasthöfen, weiter hinten dem Brauhof und der Schlossanlage. All das steht so konzentriert beieinander und der Raum dazwischen ist komplett gepflastert, dass man sich in einer Filmkulisse wähnt. Tritt man dann etwas zurück, zeigt die Karte, dass das Dorf von ehemaligen Tagebauen umgeben ist, wie eine Halbinsel hineinragt.

Teichrundweg Nord in Groß Mehßow

Heute ist das in der Landschaft kaum noch zu erkennen, da viele Restlöcher zu großen Seen geworden sind, auf vielen Brachflächen junger Wald herangewachsen ist und die von unten nach oben gekehrte Erdoberfläche langsam von der Natur zurückgenommen wird. Schaut man auf Karten oder Luftbilder, die älter als zwei Jahrzehnte sind, ist die Halbinsellage noch deutlich zu erkennen. Auch die dringlichen Warnschilder im Randbereich der englischen Parkanlage erinnern an einigen Stellen recht konkret daran. Unter diesem Blickwinkel erscheint die Beschaulichkeit der Filmkulisse im Herzen des Dorfes noch kurioser.

Zwischen den Fischteichen bei Groß Mehßow

Am Rand des Dorfes steht auf einer kleinen Erhebung eine originalgetreu nachgebaute Bockwindmühle. Von dort ist es nicht weit bis zum Ufer des Drehnaer Sees, der weit größer aussieht als er eigentlich ist. Unweit seiner Uferlinie findet sich in der Heidelandschaft nordöstlich des Dorfes der umgezogene Grundriss einer alten Kirche, ohne dritte Dimension. Die wurde seinerzeit im Rahmen des Tagebaues gesprengt und hinterließ dabei einige offene Fragen. Insgesamt ist Fürstlich Drehna also ein klassisches Ausflugsziel, das viele Interessen vereint.

Im nassen Wald des Tannenbuschs

Wem dabei die Natur zu kurz kommt, der kann die Wälder rund um das Nachbardorf Groß Mehßow erkunden. Diese bieten eine faszinierende Besonderheit, wie sie im Land Brandenburg nicht noch einmal zu finden sein dürfte. Dabei ist etwas Mut zu nassen Füßen und plötzlich endenden Wegen sowie auch eine Prise Humor gefragt, denn nicht immer ist alles so, wie es die Karten verheißen. Ans Ziel kommt man letztlich immer – manchmal eben mit kleinem Umweg.

Im durchflossenen Wald des Tannenbuschs

Bedingt durch den an Quellen reichen Höhenzug der Babbener Berge und eine ausgedehnte unterirdische Tonplatte findet sich in diesen Wäldern Wasser an der Oberfläche, das sich tiefenentspannt in weit verzweigten Netzen durch den Wald des Tannenbuschs verteilt. So trifft man überall auf kleine Gräben von eher natürlicher Gestalt, in denen goldbraunes Wasser seinen Weg zum nächsten Teich oder ins Tal der Dobra antritt, sehr gemächlich, doch fast immer bewegt.

Vor Groß Mehßow, von Süden kommend

Eben diese geringe Fließgeschwindigkeit ist es, die dafür sorgt, dass der Wald auf großer Fläche durchfeuchtet bleibt. Die Gestalt erinnert ein bisschen an die Grabensysteme im Harz, westlich vom Brocken bei Torfhaus, wo die großen Hochmoore liegen. Die Optik ist für Brandenburg ungewohnt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Fischteich bei Tugam

Groß Mehßow

Auch die Fischteiche bei Groß Mehßow gehören zu diesem Wassersystem. Der größte von ihnen, der Große Teich, lässt sich umrunden. Im Bereich seines Nordufers ist dabei guter Gleichgewichtssinn und etwas guter Wille erforderlich, denn der eher provisorische Weg liegt an mehreren Stellen unter Wasser. Daher muss über hölzerne Eisenbahnschwellen balanciert werden, die zwar ortsfixiert, doch halbwegs schwebend im Wasser liegen. Zumindest ein nasser Schuh ist dabei wahrscheinlich.

In Tugam

Doch auch ohne Umrundung lässt sich tief in das Teich- und Waldreich des Naturschutzgebietes vordringen, wobei die Wege aus verschiedenen guten Gründen keinesfalls verlassen werden sollten. Zwischen den Babbener Bergen im Westen, dem Schulmeisterberg im Süden und dem Weißenberg im Osten lassen sich jedoch genug Wege finden, die einen weiten Bogen durch dieses besondere Waldgebiet gestatten.

Radweg Drehnaer See

Tugam

Vom Weißen Berg führt ein idyllischer Weg zum Gutshaus Groß Mehßow, und auch der Weg aus dem Dorf hinaus gestaltet sich sehr anmutig – wie fast den ganzen Tag entlang eines Wasserlaufes, später über ein Brücklein. Kurz hinter dem Brasenteich liegt das Dörfchen Tugam mit manch schönem Haus, und ein paar Minuten später ist man schon am steilen Ufer des Drehnaer Sees, der vollständig von einem Radweg umrundet wird, nach der komfortablen Art, wie sie in der transformierenden Tagebau-Lausitz häufig anzutreffen ist. Der Radweg weiß gerade nicht so richtig, wo er eigentlich langführt, und so ist etwas Interpretation gefragt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, folgt bei Tugam der Linkskurve der Straße nach Fürstlich Drehna, die jedoch nur punktuell Blicke auf den Drehnaer See gestattet.

Drehnaer See

Wenn der Tag dann langsam zu Ende geht, kann man sich am Drehnaer Dorfplatz einem der Biergärten anvertrauen oder einfach nur eine Bank im Park suchen, versonnen auf den Schlossteich stieren. Und sich dann freuen, dass der Tagebau auf Abstand blieb und diese Filmkulisse aussieht, wie sie schon immer aussah – nicht ganz von dieser Welt.












Anfahrt ÖPNV (von Berlin):
Regionalbahn bis Finsterwalde, von dort Bus nach Fürstlich Drehna (Bus nur Mo-Fr, nicht gleichmäßig verteilt)(2-2,5 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): Autobahn bis Abf. Calau, dann Landstraße (ca. 1,5-2 Std.)

Länge der Tour: ca. 19, 5 km (Abkürzungen vielfätlig möglich)


Download der Wegpunkte
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

Links:

Kulturlandschaft Fürstlich Drehna

Groß Mehßower Teiche

Wüste Kirche Drehna

Einkehr: Gasthof Zum Hirsch, Fürstlich Drehna
Pferdestall, Fürstlich Drehna
Café Alte Schule, Fürstlich Drehna
Schlossrestaurant, Fürstlich Drehna
Gasthof Kasprick, Groß Mehßow

Mellensee: Leise Gleise, Rotortore und das entrückte Wipfelgold

Ein grundehrlicher November hat seinen Dienst angetreten, unaufgeregt ungemütlich mit fast täglichem Niederschlag und erstem Potential für morgendliche Handschuhe. In diese Tage mit beschlagenen Brillengläsern und gezückten Schirmen werden immer mal wieder ein paar knallige Sonnenstunden eingestreut, die selbst hartgesottenen Trübwetterliebhabern kurz das Herze höher schlagen lassen, ob sie wollen oder nicht.

Draisinenbahnhof Saalow-Mellensee

Die Vogelwelt ist sich noch nicht ganz einig, ob sie den handfest dargebotenen Spätherbst wirklich ernst nehmen soll, und so halten sich die Krächzenden in ihren dunklen Kutten noch zurück, während weitaus kleinere Kaliber behende durch die Wipfel huschen und dort zum Teil aufgebrachte Zwitscher-Diskurse vom Zaune brechen. Auch bei den Zugvögeln herrscht noch Unentschlossenheit, so dass sich eher von Hin und Her als einer Richtung sprechen lässt.

Auf dem Gipfelplateau des Saalower Höllenberges

Während die Mittelgebirgsregionen weiter südlich ihre bunteste Zeit schon vor Wochen hinter sich gelassen haben, geben hier und jetzt im Brandenburgischen vor allem die Birken und Ahorne kleine Spektakel zum Besten, die insbesondere an trübgrauen Tagen ein Licht in die Wälder bringen, wie es das nur im November geben kann.

Eine drängende Sehnsucht nach dem Nottekanal will schon seit Längerem bedient werden, denn neben allen anderen Jahreszeiten passt dieser doch besonders gut zum bunten Herbst. Dazwischen drängelt sich ein abgelegter Gedanke aus dem Hinterkopf, verursacht im Sommer vom geschätzten Berliner Wanderschuh, ließ den Finger auf der Karte immer mehr nach Westen rutschen – und den Nottekanal weiterhin auf dem Zettel. Während das Kartenbild nicht viel mehr als eine solide und menschenleere Runde ohne viel Aufregung verhieß, zeigte sich vor Ort ein stattliches Netz von schönen Wanderwegen, mit vielen Pfadpassagen und fast durchgängig trittsympathischen Böden.

Saalower Mühlenweg am Rand von Saalow

Mellensee

Der Nottekanal beruht auf dem Bett des Flüsschens Notte und wurde schon vor langer Zeit zur Schiffbarkeit ausgebaut. Über den Mellensee, die Notte und die Dahme war so schon früh ein reger Güterverkehr mit kleinen Kähnen Richtung Norden möglich. Anzutreffen ist der zumeist verträumte Kanal unter anderem in Königs Wusterhausen, Mittenwalde oder Zossen. Wie viele Kanäle im Berliner Umland trug er zum Wachstum der Hauptstadt bei, ermöglichte den effizienten Transport von Baustoffen, vor allem von den Sperenberger Gipsbrüchen, die ja thematisch bis nach Klausdorf im Süden des Mellensees reichen. Und wie viele Kanäle erlitt auch er das Schicksal, von der Bahn in Sachen Effizienz überholt zu werden. Doch das Schicksal liebt die Ironie, und so ging es der Bahnstrecke knapp hundert Jahre später nicht viel anders.

Bahnhof Saalow-Mellensee

Wer dem Kanal also in Richtung Süden folgt, was zu großen und reizvollen Teilen auch auf dem Landweg möglich ist, steht ein paar Minuten nach der letzten Schleuse vor dem weiten Mellensee, dessen südliches Ufer immerhin drei Kilometer entfernt ist. Den exklusivsten Blick auf diese Seelänge genießt wohl eine gepflegte Fachwerk-Villa, die unweit des alten Bahnhofs ein offenes Wassergrundstück ergänzt.

Paltrock-Windmühle im Novemberdunst

Der backsteinrote Bahnhof am Mellensee scheint zu schlafen. Zum festen Inventar gehört ein dauerhaft vertäuter S-Bahn-Doppelwagen, dessen Bauform vielen noch vertraut sein dürfte. In der Tat fahren seit mehr als zwanzig Jahren keine Züge mehr zwischen Zossen und Jüterbog, S-Bahnen schon gar nicht, obwohl der Gedanke fast schon wieder visionär erscheint. Von stumpfem Rost überzogen sind die Scheitel der Gleise dennoch nicht, denn regelmäßig rumpeln hier weitgehend zeozweineutral betriebene Ultrakurzzüge entlang, zumindest zwischen Zossen und Jänickendorf, das auf halbem Weg nach Jüterbog liegt, nicht weit von Luckenwalde.

Vor den Teichen

Der Bahnhof allein taugt schon als Ausflugsziel, denn neben der Draisinen-Option gibt es noch eine Minigolf-Anlage, eine farbenfrohe nostalgische Erfrischungshalle mit Biergarten sowie schöne alte Bahnhofsgebäude zum Bestaunen, davor noch drei wirklich edle Stellen für ausgewachsene Lagerfeuer. Fürs Minigolf-Spiel stehen übrigens Kinderschläger und Erwachsenenschläger zur Auswahl. Davon abgesehen lässt sich in wenigen Minuten entlang des Sees ein breit aufgestellter Fischimbiss erreichen, gleich hinter der Brücke über den Nottekanal. Nicht viel weiter gibt es dann noch ein Eiscafé.

Teiche am Schneidegraben

Der Bahnhof also liegt im Winterschlaf, und so folgen wir dem Drang der Wälder und versuchen gut eingepackt mit dem trüben Dunst zu verschmelzen, der die stille Landschaft überlagert. Schon nach wenigen Schritten gesellt sich der Saalower Mühlenweg hinzu und winkt gleich darauf von rechts mit einem schemenhaften Zaunpfahl – in Richtung Saalow schwebt, an der Grenze der Erkennbarkeit, eine Bockwindmühle 2.0 über dem Acker, eine sogenannte Paltrock-Windmühle. Die wird in der nächsten Stunde immer wieder ins Blickfeld rücken, später dann nochmal.

Quer durch den Wald

Nach einem kurzen Stück entlang der Straße biegt der Mühlenweg unvermittelt in einen zauberhaften Waldpfad ab, in dessen hochstämmigem Kiefernwald das gesamte Erdgeschoss erleuchtet wird von jungem Laubgebäum. Einer fächerförmigen Kleingartenkolonie geht es wie dem Bahnhof, nur hier und dort arbeiten rosa, gelb oder pink gekleidete Leute im Garten, vielleicht um in der laufenden Jagdsaison auf Nummer Sicher zu gehen, hier tief im Wald. Der milchige Herbstwald dämpft alles Laute, fast wie frisch gefallener Schnee, und so geht selbst der Umgang mit dem kratzigen Laubbesen geräuschneutral vonstatten. Das wirkt ähnlich komisch, als wenn man bei kontroversen Fernseh-Diskussionen den Ton auf stumm schaltet und das raumgreifende Gestikulieren und die überzogene Mimik für sich sprechen lässt.

Am Fuß der Saalower Berge

Vom Waldrand zieht der Weg durch schokoladenschwarze Ackerschollen, deren gleichmäßig gefurchte Fläche die Birken im Hintergrund zu euphorischen Lichtgestalten erhebt. Hinter den Ställen, wo die mittlerweile namhaften Saalower Kräuterschweine ausgesuchtes Grünzeug in feinen Schinken umsetzen, kommt durch einen Garten eine ponyhohe Dogge angeschlenkert, die langen Beine kommen gerade so hinterher. Der Wachdienst hinter dem eher niedrigen Zaun wird in einer Mischung zwischen lustlos und augenzwinkernd versehen, wohl in dem Wissen, dass allein die Schulterhöhe einer Dogge ihren Eindruck macht und ebenso das grollende Timbre, ganz gleich welchen Inhalts oder wie einsilbig das Gebellte ist.

Siedlungshäuser unweit des einstigen Pflegeheims

Der Schwenk nach links zu den Teichen führt weg vom Lärm und bald in breiten schwarzen Modder, wie man ihn lange nicht unter den Sohlen hatte. Die gleitfreudige Erdpaste reicht über die gesamte Wegbreite, selbst ganz am Rand ist gutes Balancieren gefragt, und das Queren könnte leicht mit einem schwarzen Hosenboden quittiert werden. Doch das Risiko lohnt, denn gegenüber quetscht sich zwischen den Angelteichen ein kaum sichtbarer Pfad hindurch. Auch der balanciert, und zwar in Schlangenlinien auf einem schmalen Damm voller Gesträuch, geht gern auf Tuchfühlung und dürfte in der Vegetationsphase ein sehr naturnahes Erlebnis sein. Auf dem größeren der Teiche platziert sich gekonnt ein einzelner Schwan in die Szenerie rostgoldener Spiegelbilder, als einziger weißer Akzent und umgeben von erdfarbenen Enten.

Breiter Talgrund mit Stromtrassen

Südlich der Teiche quert ein Plattenweg. Begleitet wird er von einem Graben, in dem das Wasser sichtbar fließt, und lässt kurz an den Unterspreewald denken. Der von Laubwald begleitete Schneidegraben ist gewissermaßen Verwandtschaft der eigentlichen Notte, kommt wie sie auch von Sperenberg daher und lässt sein Wasser schließlich im Mellensee.

Der nächste nadelweiche Weg quert nun ein Wäldchen, der Boden ist bedeckt von Blaubeerkraut, und zwischen den Kiefernstämmen leuchten auch hier wieder die kleinen Bäume in ihrem allerletzten Laub. Der ganze Tag schon sieht nach Abenddämmerung aus.

Kaum erkennbarer Tierpfad zum Gipfelplateau des Saalower Höllenberges

Saalower Berg

Drüben steht am Waldrand eine einladende Rastbank mit weitem Blick, direkt am Fuß des Saalower Berges. Am Waldrand lauern leicht geduckt regelrechte Kronenkiefern. Der sandige Weg verschwindet bald im Wald und schindet ein paar Höhenmeter. Oben quert ein Sträßlein, das einst zum Pflegeheim „Freundschaft“ führte. Die weitläufige Anlage, ihrerzeit fast eine kleine eigene Stadt, verfällt seit über einem Jahrzehnt, wie viele andere auch, die schlicht zu groß für eine neue Nutzung sind. Kopfsteinpflaster verbindet sie mit einer hübschen Reihe von Siedlungshäusern, die einst vielleicht dem Personal vorbehalten waren. Ein paar Autos nutzen die Straße, um auf kürzestem Wege von Saalow nach Gadsdorf zu kommen.

Regendichter Unterstand für kleine und kleinste Leute

Vor einer dreifachen Stromtrasse, die den weiten Talgrund zwischen zwei Höhenzügen nutzt, bleiben wir rechts am Waldrand und nähern uns langsam dem fast schon sagenumwobenen Saalower Höllenberg, der scheinbar gerne ein Geheimnis um sich macht. Das führt soweit, dass das bestehende Netz ausgeschilderter Wege einen weiten Bogen um sein Gipfelplateau schlägt und die hier und dort aufgestellten Wanderkarten die schönen Pfade verschweigen, die es umrunden. Auch die freie Karte im Internet schaut hier beiläufig zur Seite. Passend zu einem halbwegs dramatischen Zustieg schlägt das Wetter allmählich in eine härtere Gangart um, so dass wir die Schirme schon mal freilegen.

Birkenleuchten auf dem Saalower Höhenzug

Saalower Höllenberg

Der südliche Aufstieg ist vergleichsweise moderat, und vom Hauptweg lässt sich bei guter Sicht ein Tierpfad erkennen, dem wir folgen. Der Blick zurück lässt einmal mehr das flimmernde Leuchten der Birkenwipfel zwischen den dunklen Stämmen hindurchfallen. Hinter dem unauffälligen höchsten Punkt, an dem sich einiges Bruchholz versammelt hat, quert noch ein schöner Pfad. Von hier lässt sich gut sehen, dass wir uns einiges über dem Niveau der Felder da unten befinden, erst hier wird der Berg als solcher erkennbar, dessen Flanke nach Westen vergleichsweise steil abfällt. Wir vertrauen uns dem Pfad an, der die Höhe umrundet und bald zurück zum breiten Weg führt. Nach Norden geht es nun steil hinab, wobei der weiche Boden die stukenden Schritte harmonisch abfängt.

Blick zum Saalowgraben

Der sanfte Höhenzug des Höllenberges setzt sich fast bis Saalow fort und verliert dabei unmerklich an Höhe. Immer wieder locken direkt ansteigende Pfade oder Wege hinauf in den Wald, der an manchen Stellen das goldene Birkenleuchten zur Hochform bringt. Es ist wirklich besonders.

Pferde mit Dame bei Saalow Dorf

Auf der ersten freien Passage schlägt uns nun die Nässe ins Gesicht und es ist Zeit aufzuspannen. Windschutz spendet der Höhenzug, der vielleicht zugleich verursacht, dass es gerade hier regnet. Von vorne trotten, vom Wetter unbeeindruckt, zwei stämmige Pferde heran, begleitet von einer in sich ruhenden Dame. Überhaupt scheint das hier eine Pferdegegend zu sein, denn die vom Wetter geplätteten Pferdeäpfel sind allgegenwärtig.

Dorfmitte von Saalow mit Scheunenwindmühle und Bürgerhaus

Saalow

Der alte Dorfkern ist ein schöner, wenn auch nicht klassischer Rundling. Das verweist beiläufig auf die Nähe zum Fläming, wo diese reizvolle Dorfform häufig zu finden ist. Mitten auf dem runden Dorfplatz findet sich nun die zweite der Saalower Mühlen. Die ist nicht auf den ersten Blick als Mühle erkennbar, und eigentlich auch nicht auf den zweiten. Allein ihre Lage mitten im Ort zeigt schon, dass es sich um eine Besonderheit handeln muss. In der Tat steht hier ein weltweit einzigartiges Mühlenbauwerk, eine sogenannte Scheunenwindmühle, bei der Rotorblätter nach zwei Seiten fest in den Wänden verbaut sind. Bei Bedarf werden die großen Tore geöffnet, und der Wind kann einströmen. Aus heutiger Sicht lässt der Anblick an Turbinen denken. Sehen kann man diese Rarität zweimal im Monat, wofür ein rühriger Verein sorgt. Direkt neben der Mühle steht das kulturell genutzte Bürgerhaus, ebenfalls liebevoll renoviert, und macht das pittoreske Dorfbild komplett.

Saalow Ost

Teiche nahe der Hechtseestraße, Saalow Ost

Vom Dorfrund führt die Straße vorbei an der Alten Schule und zwischen Pferdekoppeln hinüber zum benachbarten Ortsteil, wo nun ganz kurz wieder die herkömmliche Windmühle ins Bild rückt. Nördlich der Hechtseestraße liegt eine urwüchsige Ansammlung von unregelmäßig geformten Teichen, die von Pfaden durchzogen sind und einen kleinen Abstecher auf jeden Fall wert. Allerlei Bänke oder Hocker stehen an den Ufern, die sich für eine Rast anbieten – wenn nicht ein Angler mit Gewohnheitsrecht schneller war.

Hinter der ruhigen Siedlung beginnt bald ein undurchdringlicher Streifen Natur, der in Zeiten mit durchschnittlichen Niederschlägen stark durchfeuchtet sein dürfte. Die einstige Uferlinie des gewundenen Hechtsees lässt sich auf der Karte noch erahnen. Mitten durch diese Weiten aus Schilf und dichtem Gestrüpp führt leicht erhaben ein Damm mit einem hinreißenden Stück Weg, teilweise bestanden von stattlichen Eichen. Diese fünfhundert Meter sollte man am besten im Schlurfschritt zurücklegen und ausgiebig genießen, was so kurz vor dem Ende der Tour ja durchaus in Ordnung geht.

Dammweg durch den einstigen Hechtsee

Wie nah das Ziel bereits ist, zeigt sich direkt am Ende des Dammweges, wo schon das Gleis der Draisinenstrecke quert. Heute rumpelt hier nichts, vielmehr liegt noch immer die gedämpfte Stille des Novembertages über der Landschaft. Neben der Bahntrasse lagern halbvergessen allerhand Accessoires mit Bahnbezug, die wahrscheinlich längst Beine bekommen hätten, wenn sie nicht allesamt so schwer und unhandlich wären.

Draisinenstrecke kurz vor dem Bahnhof

Am Ende setzt der ruhende Bahnhof mit allem, was dort steht, noch einige Farbakzente in Richtung Rot, gleich in mehrfacher Ausfertigung. Zurückhaltend die flächige Backsteinfarbe der historischen Gebäude, vertraut und unauffällig die Bauchbinde der beiden S-Bahn-Wagen und knallig die Lackierung der Draisinenhebel, glänzend wie der Lippenstift einer lasziven Chansonette, die noch einen Koffer in Berlin hat.










Anfahrt ÖPNV (von Berlin): Regionalbahn bis Zossen, dann weiter mit Bus (ca. 1,25-1,5 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): B 96 bis Zossen, dann nach Mellensee abbiegen (ca. 1-1,25 Std.)

Länge der Tour: ca. 15 km (Abkürzungen gut möglich)


Download der Wegpunkte
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Links:

Artikel zu Museen in Saalow

Artikel zum Mühlendorf Saalow

Informationen zur Bahnstrecke Zossen-Jüterbog

Saalower Kräuterschwein

Erlebnisbahn Zossen-Mellensee

Ehemaliges Pflegeheim am Saalower Berg

Einkehr: 

Erfrischungshalle am Bahnhof, Mellensee
Fischhof am Mellensee, Mellensee (am Nottekanal)
Eiscafé Angela, Mellensee (kleiner Imbiss)
Restaurant Wildpark am Mellensee, Mellensee (etwas Richtung Klausdorf)

Grobskizziert: Zwischen Ländchen und Luch – rund um Vehlefanz

Nach zwei kühlen Tagen folgt nun tatsächlich der erste kalte Tag dieses Spätherbstes – dennoch schien es unwahrscheinlich, dass bereits einen Tag später die ersten Flocken zaghaft vom Himmel herabsinken würden. Getan haben sie es dennoch und dabei eine Stille über alles in der Stadt und auf dem Land gelegt, wie das nur der allererste Schnee vermag.

Hügelländchen bei Vehlefanz
Hügelländchen bei Vehlefanz

Die Natur ist nach und nach zur Ruhe gekommen, wie sie das jedes Jahr tut zwischen Tagundnachtgleiche im September und Wintersonnenwende im Dezember. Alle Pflanzen haben die Farbregler weit heruntergeschoben, die harmonischen Erdtöne zwischen Braun und Grau gewinnen die Oberhand und alles, was noch von kräftiger Farbe ist, wird durch den Dunstfilter der Herbstnebel leicht geblässt. Was sich auch davon nicht beeindrucken lässt, schafft punktuell spektakuläre Akzente, so zum Beispiel die kräftig roten Hagebutten an ihren entlaubten Zweigen oder ein verirrter Asternbusch. Das meistgehörte Vogelpiepsen ist das der Krähen und des Eichelhähers, beide nicht eben für das Vorlesen drolliger Kinderbücher oder Minnesang geeignet und doch überaus passend für die akustische Untermalung dieser visuellen Stille.

In den wasserreichen und weitläufigen Landschaften kommt dazu noch das archaische Tönen der Kraniche oder das geschäftige Geplauder der Gänse. Viele von ihnen sind auf der Durchreise, die anderen bleiben gerne hier über den Winter. Während sich die beachtlich hochgewachsenen Kraniche von vorbeibretternden Autos in keiner Weise beeindrucken lassen, wenn sie nur wenige Meter neben der Straße auf dem Acker stehen, schrauben sich ihre Formationen mit viel Aufwand und Effekt langsam in die Höhe, sobald weit entfernt nur ein Menschlein vorbeispaziert. Gleiches gilt für die Gänse, hier ohne Schraube, und jeweils beide legen diesen Start zugleich mit Wucht und Anmut hin.

Weiher an der Autobahn, bei Vehlefanz
Weiher an der Autobahn, bei Vehlefanz

Gleich nordwestlich von Berlin liegt eine Landschaft, die vor Jahrhunderten fast völlig undurchdringlich war, kaum auf irgendeinem Weg zu queren, was taktisch von diesem und jenem gern genutzt wurde. Hier geben sich gleich mehrere ausgedehnte Luche die Klinke in die Hand und lassen neben der Autobahn nach wie vor kaum kurze Alternativen der Durchquerung – irgendwo ist meistens Schluss oder ein ausgedehnter Umweg fällig.

Das Luch darf fast als Brandenburger Spezialität gelten, zumindest als Begriff. Die Landschaftsform als solche gibt es sicherlich auch anderswo, doch unter der Bezeichnung Luch, die wohl auf slawischen Wurzeln ruht, ist sie vor allem hierzulande anzutreffen. Viel Wasser gibt es in so einem Luch, in Flüssen, Gräben und Kanälen sowie großflächig auch kurz unter der Oberfläche. Dementsprechend auch zahllose Paradiese für große Mengen wassergängiger Tiere mit zwei oder vier Beinen, von welchen mit noch mehr Beinen gar nicht zu reden.

Steg am Fischweiher
Steg am Nördlichen Karpfensee

Zwischen diesen Luchflächen liegen hier als leicht erhöhte Flächen die sogenannten Ländchen, ebenfalls ein hiesiger Begriff von allerschönstem Klang, der gleich Gedankenbilder öffnet. In Vehlefanz, östlich vom Ländchen Bellin und nördlich vom Ländchen Glien, ist man noch keineswegs tief in diesem ganzen weiten Luchgewirr, doch eine Wasserlandschaft gibt es dennoch hier, die weitaus schöner ist und vielfältiger, als sich erwarten ließe. Nördlich davon liegt – auch mit Klang im  Namen – der Krämer Forst.

Vehlefanz

Vehlefanz ist ein hübsches Angerdorf mit einem vergnügten Namen, das über eine erstaunliche Infrastruktur verfügt. Westlich des Dorfes spannt sich zwischen dem Nachbardorf Schwante im Norden und der Autobahn im Süden eine liebenswerte Kette kleiner und größerer Weiher auf, zum Teil mit Fischen drin und allesamt verbunden miteinander. In den zurückliegenden Siebzigern wurde sie um den größeren und weit verzweigten Mühlensee ergänzt, der schlichtweg aufgestaut wurde, quasi aus dem Nichts, und zunächst ganz profan der Landwirtschaft und ihrem Durst diente. Bald schon nach der Wende gab es dann ein Landschaftsschutzgebiet, und mittlerweile sieht man ihm die künstliche Entstehung kaum noch an. Ein Weinberg liegt an seinen Ufern, der einige Generationen zurück noch aktiv war und berebt, und mitten im Herzen des Sees eine Fast-Insel, auf der einmal im Jahr ein großes Sommerlager siedelt – seit fast schon zwanzig Jahren. In dieser Zeit gibt es vom Fuß des Weinbergs sogar einen kleinen Fährverkehr.

An der Weiherkette südlich des Mühlensees
An der Weiherkette

Der abgelegenste der Seen liegt als einziger südlich der Autobahn und war früher als Autobahnsee Schwante bekannt, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht war das aber auch ein ganz anderer See, womöglich der Bernsteinsee bei Velten.  Der Legende nach gab es seinerzeit auf dem entsprechenden Autobahn-Kilometer überdurchschnittlich viele Auffahrunfälle, da am See typisch ostdeutsch nackt gebadet wurde.

Was sich nun auch vom schönsten Körper aus einer Entfernung von hundert Metern im Vorbeirasen genießerisch wahrnehmen lässt, wirft Fragen auf. So entsteht vor dem geistigen Auge das Bild von zügig Reisenden, die mit dem Fernglas einhändig durch die Seitenscheibe zielen. Eine ganz außerordentliche Art von Bedürftigkeit. Gut insofern, dass der damals am weitesten verbreitete Leichtbau-Kraftwagen ohnehin nur mit inniger Mühe, viel Radau und kurzwelligen Vibrationen die dreistelligen Bereiche der optimistisch angelegten Tachoskala erreichte.

Stegweg über dem Mühlensee
Stegweg über dem Mühlensee

Der Mühlensee mit seinen zahlreichen Buchten und Halbinseln lässt sich seit Kurzem auf einem sehr schönen Weg aus der Nähe betrachten. Wem das nicht ausreicht, der kann vorher noch auf wiesigen Feldwegen die Ufer der südlich anschließenden Weiherkette erkunden. Deren besonderer Zauber liegt im Kontrast zum direkt benachbarten grasigen Hügelland, auf dem hier und dort einzelne Obstbäume stehen und über dem immer wieder der Kirchturm des Dorfes pittoresk hervorlugt. Sogar eine alte Wasserburg liegt gut versteckt am Rand der sanften Wiesenbuckel.

Blick über den Mühlensee nach Vehlefanz
Blick über den Mühlensee nach Vehlefanz

Der motorfreie Weg entlang des Sees wartet mit einigen gekonnt inszenierten Plankenpassagen auf, welche die voraus liegende Mühle bestens in Szene setzen. Die Bockwindmühle ist eine von einst Hunderten hier in der Region und feierte in diesem Jahr ihren zweihundertsten. Denkmal ist sie schon seit knapp vierzig Jahren, bis kurz vorher wurde noch Schrot gemahlen mit der Kraft des Windes. Mittlerweile gibt es immer wieder mal ein Fest oder einen Mühlentag hier.

Allee zum Schloss Schwante
Allee zum Schloss Schwante

Schwante

Leider ist der schöne Weg um den Mühlensee irgendwann zu Ende, doch tröstlicherweise gibt es gleich anschließend einen markanten Wasserturm und ein Schloss, beide verbunden durch eine Allee. In das Schloss war nach langem Leerstand wieder Leben eingezogen, und zwar ein ganz besonderes. Beim Vorbeigehen fällt zunächst das Restaurant ins Auge, nicht zuletzt durch den souverän unter freiem Himmel aufgehängten Kristallüster, der sicherlich ähnlich schwer ist wie ein ausgewachsenes Schaf. Ein weiterer wichtiger Kern des Hauses bestand bis vor Kurzem aus der genialen Theatertruppe, die in der dunkelsten Zeit des Jahres auch im Herzen Berlins die einzigartige Märchenhütte zum wochenlangen Leben erweckte, direkt an der Spree. Dementsprechend phantasievoll gestaltet sich der kleine Spielplatz im Schlosspark mit seiner entspannt schwingenden Schaukel. Die Märchenhütte an der Spree wird mittlerweile von anderen Leuten und auf andere Weise bespielt, das herrliche Original-Ensemble lässt sich nunmehr im Berliner Pfefferberg genießen – der liegt zwar nicht an der Spree, dafür jedoch fast metergenau auf der Randkante des Barnims.

Spielplatz im Schlosspark
Spielplatz im Schlosspark aus Sicht der Schaukel

Wenn jetzt schon ausreichend Stoff für mehrere Ausflugstage am Wege lag, geeignet für Ausflügler in allen möglichen Konstellationen, kommt noch ein weiterer dazu – die Bäckerei Plentz mit ihrem Holzbackofen draußen vor der Tür. Neben den wochenendlichen Holzbackofentagen hat fast jede Jahreszeit ein Fest zu bieten. Und gute Bäckerware gibt es die ganze Woche über, wahlweise im kleinen Café.

Blick auf die Schlosskarte
Blick auf die Schlosskarte

Am Rand des Dorfes jenseits der Kirche hält regelmäßig die Bahn, und nördlich dieser Trasse beginnt die absolute Ruhe – mehr November als hier geht kaum. Der Krämer Forst beruhigt allein durch die Gewissheit seiner baumbedeckten Weite bis hin zum Ruppiner Kanal im Norden. Draußen vor dem Wald liegen endlose Ackerschollen brach im flachen Land, deren einzige Aufgabe es derzeit ist, Tausenden von Kranichen als Tummelplatz zu dienen. Ab und zu quäkt ein Zug vorbei da hinten, mal knarrt im Wald einer von den Schwarzgefiederten aus dem Osten. Einige der Wege sind von sagenhafter Matschigkeit, als hätte es geregnet schon seit Wochen, verschlammt und kaum noch zu begehen. Umso schöner dann, am Ziel zu sein, voraus die Aussicht auf beheizte Räume mit Elektro- und auch Kerzenlicht.

Download der Wegpunkte

Links:

http://www.neu-reich.de/mein-oberhavel/velten/bernsteinsee-velten.html (Autobahnsee)

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlensee_%28Oberkr%C3%A4mer%29 (zum Mühlensee)

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1378587 (zum Naherholungsgebiet Mühlensee)

www.sola-oberkraemer.de/ (christliches Sommerlager am Mühlensee)

https://museen.de/bockwindmuehle-vehlefanz-oberkraemer.html (Bockwindmühle Vehlefanz)

www.schloss-schwante.de/

www.hexenberg-ensemble.de (Original-Ensemble, nicht mehr in der Märchenhütte und im Schloss Schwante, jetzt im Pfefferberg in Berlin)

http://www.plentz.de/ (Bäckerei Plentz)