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Strausberg: Olle Kamellen, verdeckte Esel und die Libelle auf der Stirn

Irgendwem ist beim virtuos dargebotenen Mischen der Monatskarten wohl der ganze Stapel aus der überforderten Hand geflogen und unkontrolliert flatternd in sieben Ecken geschnibbt – nachdem man im September schon mal wochenlang fürs Frösteln üben konnte, hat der Oktober permanente Wonnebäckchen aufgelegt und dafür gesorgt, dass Freibäder länger geöffnet bleiben und wohlschmeckende Eiskugeln weiterhin hoch im Kurs standen.

An der Nordspitze des Stienitzsees

Dicht anliegende Pellen wie Schals, Handschuhe oder Mützen verschwanden wieder in ihrem Fach, die dicke Jacke, nun schon mal draußen, bekommt noch etwas Aufschub. Trotzdem beginnt jetzt die Zeit, in der man thermomäßig selten sinnvoll bekleidet ist, daher öfter mal friert oder vorübergehend in Hitze gerät. Im Wesentlichen begann das am 1. Oktober und endete am letzten des Monats mit einem kleinen, doch zäsurhaften Temperaturrutsch.

Uferweg bei Hennickendorf

Der November ist nun da. Grau, trüb und schmuddlig ist er noch nicht, beginnt eher als freigiebiger Schöngeist im oktoberschen Sinne mit reichlichen Resten leuchtbunten Laubes und den dazugehörigen Düften und Tönen. Auch die fernreisenden Vogelscharen zeigen sich noch unentschlossen zwischen Bleiben, duldsamem Aussitzen oder die Flatter machen. Entschlossen hingegen ist die schnell hereinbrechende Dunkelheit, und zwar schon vollumfänglich zur Zeit des Fünf-Uhr-Tees.

Auch wenn in diesem Winter jeder frostlose Tage gern gesehen ist, sehnt man sich doch nach trüben, einsamen Weiten in still ruhenden Landschaften, die nur in Erdtönen arrangiert wurden. Dass in den Zeiten früher Abenddämmerung, insbesondere nach der Zeitumstellung draußen weniger Leute unterwegs sind, ist hier ein Fakt, der noch mehr Stille beschert – sowohl fürs Auge als auch fürs Ohr. Wer also die Einsamkeit im Sinne von wenigen Begegnungen mit Artgenossen sucht, hat jetzt beste Bedingungen.

Entlang der Langen Dammwieen

Unteres Annatal

So betrachtet darf man so mutig sein, allseits bekannte Ausflugsziele und Spazier-Reviere aufzusuchen, denn viele Menschen geben in diesen Monaten an freien Tagen ihren oder irgendwelchen anderen vier Wänden klar den Vorzug. Ein berlinnaher Klassiker, den wohl jeder kennt, der hin und wieder ins Umland ausschwärmt, ist das Annatal bei Strausberg. Dessen Reiz, Schönheit und Besonderheit werden sich wohl niemals abspielen, einen vielmehr bei jedem Besuch mit derselben Kraft und Wirkung erwischen. Die Anna heißt mit bürgerlichem Namen Rüdersdorfer Mühlenfließ, Anna an sich oder Annafließ ist eher ein Kosename, freilich ein sehr schöner.

Aufstieg zum Wachtelkamm, Hennickendorf Nord

Die meisten Leute, die für einen Ausflug ins Annatal fahren, meinen vermutlich die Langen Dammwiesen, mit denen der Lauf der kleinen Anna südlich der Regionalbahntrasse dicht verknüppert ist. Für eine wohlige und abwechslungsreiche kleine Runde bietet sich die Umrundung dieser wasserreichen Wiesen an, die landschaftlich an sich und auch an jeder neuen Ecke unerhört schön sind.

Waldweg an der östlichen Flanke der Dammwiesen

Strausberg

Unweit vom Bahnhof Strausberg, dem südlichsten der vier Strausberger S-Bahnhöfe, ist es nicht weit zum Bahnübergang, an dem einer der schönsten Einschlüpfe ins Naturschutzgebiet liegt. Vom Gefühl her sind die Schranken an 34 von 60 Minuten unten, was rechnerisch durchaus hinkommt. Die S-Bahn fährt alle zwanzig Minuten, also für beide Richtungen sechs Züge, dazu kommt noch die Regionalbahn in Richtung Küstrin, macht nochmal zwei Züge pro Stunde. Die Schranke ist großzügige vier Minuten unten, mal acht ergibt 32. Also gar nicht so schlecht geschätzt und dabei noch keine Güter- und sonstigen Züge berücksichtigt. Doch man steht hier ganz gut, es gibt bequeme Geländer, an die man sich lässig zurücklehnen kann. Und meistens irgendwas zu kieken oder notfalls auch zu tratschen, wenn’s mal deutlich länger dauern sollte.

Umso schöner ist der Lohn, wenn man direkt hinter der Schranke abbiegt und sofort in schönste Landschaft eintaucht. Links ist die laubbedeckte Böschung mit ihren Bäumen so hoch, dass sie als Bahndamm umgehend vergessen ist, rechts flankiert der rustikale Lattenzaun einer kleinen Waldweide die blätterbedeckte Pfadspur. Man ist sofort drin, Strausberg, so schön es ist, erstmal vergessen.

Einstieg vom Bahnübergang

Bei der Alten Walkmühle setzt sich gleich das Mühlenfließ in Szene, kommt durch eine gemauerte Halbrundröhre aus dem Dustern herbeigetrödelt, leise plätschernd. Direkt dahinter wartet der erste Anstieg der Tour, kurz und knackig und irgendwie typisch für die Gegend. Ein mittiges Geländer leistet willkommene Hilfe, auf der einen Seite lugen Oberkanten von knüppeligen Holzstufen aus dem goldbraunen Laub, auf der anderen Seite auch. Auf die Weise müssen sich Auf- und Absteigende nicht in die Quere kommen.

Geteilte Stiege hinauf in den Wald

Oben erstreckt sich eine kleine Hochebene, dem Laub nach bedeckt von Buchen und Ahornbäumen – ich gebe zu, ich habe eher auf den Weg als in die Wipfel geschaut, um nicht zu straucheln beim lautstarken Schlurfen durchs knöchelhohe Laub. Bereits hier, mit dem dichten Laubteppich durchaus eine Herausforderung und im geschlossenen Wald eher ungewöhnlich, streicht uns eine schmale, geschmeidige Katze um die Beine, ist unbemerkt im Wald verschwunden und dann doch wieder neben uns, ein Stück des Wegs gemeinsam zu verbringen. Mal links, mal rechts, dann wieder springend durch die Wiese oder mit unsteter Pfote in einer Wiesenpfütze nach ihrem schwarz-weiß gescheckten Spiegelbild fischend. Vielleicht duftet ja was aus unserem Rucksack, denn sie scheint noch unbefrühstückt, die Miez.

Wo man ja im Walde mit all seinen unvergleichlichen Qualitäten oftmals die Stille sucht, ist dieses Laubrascheln jetzt ein wirklich schöner Lärm, den es ja auch nur eine begrenzte Zahl von Wochen zu genießen gibt. Also wird es ausgekostet, pflügen die Schuhe tief und bodennah durch all die trockenharten Blätter in ihren zahllosen Schattierungen zwischen gelb, gold und braun.

Austritt zu den Langen Dammwiesen

Lange Dammwiesen

Der Abstieg zur grasigen Weite der Dammwiesen geschieht fast unbemerkt, doch bald wird der Wald verlassen und der Blick galoppiert sofort los durch die grüne Kulisse, die von zahllosen Landschafts-Accessoires raumteilerisch gestaltet wird. Hier eine Baumgruppe und dort eine Schilfinsel, ein bisschen weiter dann kohlpechrabenschwarze Hornochsen oder in der Ferne auf der anderen Talseite birnenblütenweiße und milchkaffeebraune Pferde. Die einen stehen wuchtig rum, die anderen voller Anmut da.

Blick quer über die Dammwiesen

Ackerbraune Wildschweinarenen gibt es auch noch und undurchdringliche Büschungen, dazwischen ganz für sich stehend ausdrucksvolle Solitärbäume, an deren filigranem Geäst kein einziges Blatt mehr sitzt. Viel zu gucken also, besonders bei dem spätherbstlich flachen Licht dieses Tages, das gekonnt mit der Malerpalette herumwerkelt.

Die Försterin schleicht in ihrem Jeep den Weg entlang und schickt ein diagonales Grinsen raus. Kurz danach kommen uns zweimal ein paar Leute entgegen, die man naturgegeben später ein zweites Mal treffen wird. Aus einer Dreiergruppe stehender Wanderer hält eine Teilnehmerin geduldig ihr mobiles Endgerät hin zum Wipfel einer Kiefer, so ausdauernd und unbeweglich, als wolle sie deren Wachstum filmen.

Der Himmel über Torfhaus

Torfhaus

Kurz nach den Rollbergen, die an etwas Hangflanke zu erkennen sind, endet der Weg in Torfhaus, einer winzigen Siedlung in schönster Lage. Über den Häusern ist der Himmel jetzt strahlend blau und mit blassem Gewölk zart wattiert. Gegenüber setzt sich der bunte Wald fort, der jetzt nach und nach feuchter und durchtränkter wird. Die Katze von vorhin, die gerade eine Runde um die Bushaltestelle gedreht hatte, zeigt sich mal wieder und verschwindet dann länger im Wald.

Edle Badestelle bei Hennickendorf

Stienitzsee

Wie zu erwarten wird es jetzt etwas voller, denn zum einen verläuft hier der abwechslungsreiche Rundweg um den Stienitzsee, zum anderen endet ein illustrer kleiner Zuweg vom nächsten Dorf an der schönen Uferstelle, wo auch heute im November kurz der Gedanke an einen Sprung ins Wasser aufblitzt. Erleichtert darf man sich selbst vom kühnen Vorhaben abwinken, denn ständig kommen neue Leute, lassen einem trockenen Hund zu einem nassen Hund werden oder filmen ausdauernd einen Schwan, der im großen Bogen in die Bucht einläuft.

Plankenweg am Stienitzufer

So in der Hocke verliert die betreffende Dame im nassen Ufersand kurz das Gleichgewicht, versucht das per feschem Knickgelenk gehaltene Gerät vorm Wassern zu retten und sieht sich unversehens auf Augenhöhe mit dem fauchenden Schwan, der erstaunlich schnell an Ort und Stelle war. Trollt sich schnellstens und kommt mit einem klammen Hintern sowie einem unerwarteten Twist im Plot des Gefilmten davon. Der sollte sich später am Cafétisch vor den Freundinnen gut ausschmücken lassen. Stößchen!

Blick von der Strangrabenbrücke zum Stienitzsee

Bald waren alle gucken, die gucken wollten, und so kann die Pause nun tumultfrei genossen werden und wird angemessen ausgedehnt. Voraus die Szenerie ist fast unwirklich schön, wie eins der schönsten Bilder aus einem Tourismus-Prospekt mit hohem Budget. Die kleine Sandbucht eingerahmt von leicht säuselndem Schilf, bis zum jenseitigen Ufer ein makelloses Spiegelbild, dazu der Himmel blauweiß gesteppt und dann noch ein paar rustikale Stubben direkt am Ufer, tiefdurchtränkt und rundgewaschen von den Jahren. Als Rastbank dient ein dickes Stück Baumstamm, gerade lang genug für zwei und notfalls noch zwei Hintern, und schon bald dampft der Tee aus den Tassen, der Crémant der kühlen Stunden unter freiem Himmel.

Uferweg vor Hennickendorf

Allein bleiben wir dann doch nicht, denn eine große rote Libelle findet Interesse an Rucksackriemen, Brotdosen und Tüten, auch an Stirnen und Knierundungen. Holt dann, da reichlich von all dem da ist, noch die ganze Verwandtschaft nach, die flügelknisternd ihre engen Kreise um die Pausengesellschaft ziehen und bei allzu direkter Tuchfühlung für einzelne Gänsehaut-Momente sorgen, ich sage nur Nase oder Handrücken. Von links kommen ausrufende Laute von Enten nach und nach näher, gegenüber lässt sich kurz der Graureiher sehen und weit oben am Himmel senden sechs Gänse lieb gewonnene Töne.

Schill-Finsel im See

Die natürliche Promenade zwischen dem Seeufer und den Bruchwäldern, die das Mühlenfließ, der Stranggraben und die Teufelsquelle geschaffen haben, ist eines dieser besonders pittoresken Stücke Weges, die sich in Brandenburg finden lassen. Naturnah gehalten, zu beiden Seiten vom Element Wasser bestimmt und bei jedem Kopfdreh ein neuer Blickfang, begleitet sie niemals gänzlich gerade das Seeufer und wird zwischendurch immer wieder über Plankenwege und kleine Brücklein geführt.

Dichter Bruchwald des Stranggrabens

An mehreren Stellen wird sichtbar, wie das Wasser aus dem Wald dem See zuströmt, mal klar gebündelt, mal diffus und beim Stranggraben auch direkt unter einem Brücklein. Von diesem lässt sich tief in den Bruchwald schauen oder hinaus auf den See, hindurch zwischen einer kleinen Landnase und einem theatralisch gen Wasser gekrümmten Baumgebilde. Wenig später ankert einen Steinwurf vor dem Ufer eine Schilfinsel, etwa so groß wie ein altmodischer Ausflugsdampfer.

Hennickendorf

Mit der zunehmenden Geradlinigkeit des Weges rücken die Häuser von Hennickendorf ins Bild. Kurz vor dem Sportplatz lockt links ein winziger Pfad hinauf zur Ortshöhe, auf der die kleinen Parkeulen nisten, rechts zur kleinen Kurpromenade am Seeufer, die letztlich stärker zieht. Ein paar Stege und in den See hineinragende Baumkruken sorgen für etwas gemütliche Hafenatmosphäre, die später beim Stichkanal mit den schönstgelegenen Kleingärten skandinavös auf die Spitze getrieben wird.

Landnase nahe der Uferpromenade, Hennickendorf

Gleich am Beginn des kleinen Laufsteges steht gerade eine kurzärmelige Dame mit großem Badelaken, rosiger Haut und trockenen Hochsteckhaaren. Ihr Gesicht sieht mehr als ausgeglichen aus, und auf Nachfrage verrät sie, dass sie gerade eine halbe Stunde in der hübschen Bucht umhergeschwommen ist, so wie jeden Tag des Jahres, und das Wasser wohl um die elf Grad hat.

Der Gipfel mit den Parkeulen will jetzt erklommen sein, was im Wesentlichen über Stufen geschieht. Auf halber Höhe sitzen auf der kleinen Mauer des Zwischendecks mit Aussicht auf die Parkbühne zwei Teenager, wischen unter freiem Himmel gelangweilt auf ihren Touchscreens herum und haben nebenher irgendwas auf dem Einmal-Grill, wobei dem Geruch nach nicht vollends klar ist, ob die Einpackfolie wirklich entfernt wurde.

Aufstieg zur Eulenhöhe, Hennickendorf

Bei den Parkeulen übrigens handelt es sich um Kita-Kinder. Vor zwei Jahren, im ersten Jahr der ungewöhnlichen Bedingungen, als vieles Selbstverständliche nicht selbstverständlich war, hatten viele von ihnen rundliche Steine mit Bildern und guten Wünschen bemalt und in einer langen Reihe vor dem Zaun aufgereiht. Viele davon liegen noch immer dort, die Hälfte ist vom großen Laub bedeckt, bei den meisten haben Regen und Wetter der Jahre die Farbe abgespült und den blanken Stein zurückgelassen. Was ja in seiner Symbolik irgendwie angemessen scheint.

Der Abstieg ist vergleichsweise moderat bzw. kaum zu bemerken und endet unten an der Stelle, wo zwei größere Straßen aufeinandertreffen. Der Bäcker hat noch offen, die Eisdiele am Kreisverkehr noch zu. Hinter der Kirche liegt die gassenartige Bahnhofstraße, deren Name aus heutiger Sicht Rätsel aufgibt. Ein Trupp Bauarbeiter macht mit Hilfe eines kleinen Baggers den Gehweg hübsch, weiter hinten schließt gerade der Laden mit dem schönen Wort „Zweiradfahrzeuge“ im Schaufenster, der neuerdings und nebenher auch die Angelegenheiten der Post schmeißt.

Serpentinenabstieg vom Wachtelkamm, Hennickendorf Nord

Wachtelberg

Der nächste Anstieg liegt voraus. Eine urige Stiege führt vom Wanderparkplatz hinauf zum Kamm der länglichen Höhe mit den besseren Wohnlagen – nach Osten Blick auf den Kleinen Stienitzsee, nach Westen über die Langen Dammwiesen. Am Ende der Stufen zieht es den Blick hoch zum Haupt des Aussichtsturmes, der dank des örtlichen Heimatvereins an manchen Tagen bemannt ist und also bestiegen werden kann. In diesem Jahr lief das bis zum kürzlichen Saisonende nur auf Voranfrage, sicherlich den allgemeinen Umständen geschuldet. Heute also kein Rundumblick vom Wachtelturm, doch das nächste Mal wird es klappen.

Esel gegenüber der Mühle, Hennickendorf Nord

Der Kamm lässt sich über eine schöne alte Stiege verlassen, die in Kehren hinab führt. Die Geländer zeugen davon, dass es diesen Abstieg schon lange gibt. Unterhalb des Hanges ist bald eine Weide erreicht, wo man in der Regel Esel antreffen kann. Auch heute sind sie da, erweisen sich jedoch als Meister der Tarnung. Und werden trotzdem entdeckt, ganz weit hinten zwischen eselfarbenem, trockenem Geäst und Gestämm. Weiter vorn finden sich dann noch zwei etwas dunklere, die das Verstecken drum gar nicht erst versucht haben. Die Rückseiten all der langen Eselsohren sehen unendlich weich aus.

Mühle Lemke

Bei der Mühle wir heute erstmals Glück, erwischen noch die Öffnungszeit und können endlich mal einen Blick in den Hofladen werfen. Erwartet hatte ich einen kleinen Raum mit Verkaufstheke, höchstens so groß wie zwei Buswartehäuschen. Doch in der Mühle haben sie viel Platz, und so gehen nicht nur beim Betreten des ersten Raumes die Augen über, sondern es gibt noch einen und dann noch einen Raum, jeder noch ein bisschen größer.

Im Hofladen der Mühle Lemke

Der erste sieht ein bisschen aus wie ein Museum, alte Bilder hängen über den bunt bestückten Regalen, in denen Honig und Dutzende Sorten Senf und allerhand Aufstriche und Marmeladen stehen, auch Tees, Nudeln und natürlich hochwertige Öle. Große Backofenklappen lassen riesige Röhrschlunde dahinter vermuten, betagte Gerätschaften sorgen für kleine Jauchzer bei Älteren und auch Jüngeren. In der Kühltheke lagern dicht an dicht feine Käses und anderes, draußen vor dem Laden ist frisches Obst zu finden, das keine weite Reise hinter sicht hat. Und große Brote mit tiefer Kruste kann man auch bekommen. Hier dürfte wohl bei jedem Besucher irgendetwas in der Tüte landen.

Tagesbegleiterin im Ruhemodus

An der Kasse ist vor uns an der Reihe eine Dame aus der Gegend und hat gerade umfassend eingekauft, noch einen kleinen regionalen Schwatz angehängt. Schon abdrehend im Schlusswort bemerkt sie, dass man hier auch eine Gans fürs Fest vorbestellen kann, in diesem Jahr ja eine durchaus unwägbare Angelegenheit. Die Nachfrage wird zur Anfrage und dann zum Vorgang, der in mehreren Phasen erblüht und in Sorgfalt ausgeführt wird. Zahlen und Daten wechseln über den Kassentisch, Gewichte und Tage werden vermerkt, Telefon-Nummern erhoben und leserliche Quittungen verfasst. All das trägt in sich ein Stück Romantik oder Nostalgie vergangener Zeiten.

Am Kleinen Stienitzsee

Als wir schließlich nach dem Zahlen wieder draußen stehen, streicht da noch einmal die Katze von vorhin herum, begleitet uns erneut ein Stück. Vielleicht ist es auch eine andere aus demselben Wurf, der schlicht pragmatisch über benachbarte Dörfer verteilt wurde – denn wer kann schon die eine Schwarzweißgescheckte von ihren Miezengeschwistern unterscheiden? Und doch scheint’s vom Verhalten her, als wäre es genau dieselbe, als wären wir uns gut bekannt. Und eigentlich gleicht sie ihr doch sehr, wirkt die Zeichnung an der Schulter fast schon unverwechselbar.

Quellpromenade am Kleinen Stienitzsee

Kleiner Stienitzsee

An der Stirnwand der Mühle dreht sich das große Mühlrad und erweckt den Eindruck, dass es das nicht nur für die Ausflügler tut. Ein schöner Fußweg begleitet das Mühlenfließ bis zu seinem Ursprung, der im bzw. am Kleinen Stienitzsee liegt. Der Weg geht direkt in einen hübschen Promenadenpfad über, mit schönen Blicken über den gar nicht so kleinen, sonnenglänzenden See und weiter vorbei an uralten Kastanien zu einem Plätzchen am Ufer, wo zwei Quellen sprudeln.

Alte Kastanie am Uferweg

Bis vor Kurzem ragte hier nur ein gakeliges olles Rohr aus dem Boden, aus welchem Wasser in eine hölzerne Rinne floss oder manchmal auch nur tröpfelte. Mittlerweile sind die wasserspendenden Rohre mit Holzstubben umkleidet, die Rinnen etwas erweitert. Das kleine Plateau dazwischen wurde schnuckelig zurechtgemacht, mit Findlingen und Bank und dicken Balancier-Palisaden, und wird sicherlich gern und oft von Hiesigen und Dasigen besucht. Der Uferpfad erhielt noch den schönen Namen Quellpromenade. Sie haben diesen schönen Platz verdient, die Quellen am Kleinen Stienitzsee.

Quelldoppel in neuer Fassung

Hinterm Ort wird es nun wieder ruhiger, die Schritte finden zurück ins wohltemperierte Gleichmaß. Während die Augen über die anmutige Weite wandern, schwenkt der Blick hinüber zum anderen Talrand, in etwa zu der Stelle, wo vorhin der leuchtende Wald verlassen wurde. Die Wiese ist saftig grün, hier und da liegen abgebrochene Äste größeren Kalibers auf der Weide, vielleicht zum Schubbern für das Vieh. Das hat sich in Gestalt von Pferden weit in Richtung Talmitte zurückgezogen, wo man sich zwischen Büschen und Schilf gut verstecken kann, und lässt nur hin und wieder das Gegenwindfragment eines Wieherns vernehmen.

Blick zu den Dammwiesen, Hennickendorf Nordrand

Umgekehrt zu vorhin wird jetzt die offene Landschaft in den Wald hinein verlassen, der nun ein paar Nadelbäume im Bestand hat. Obwohl auch hier vor allem Laubbäume stehen, liegt so gut wie kein Laub am Boden, schon gar kein leuchtendes. Das sieht hier eher nach Robinien aus, der Weg liegt völlig frei, jede Querwurzel ist zu erkennen.

Waldpfad oberhalb der Ostflanke der Dammwiesen

Auch diese Pfadpassage am Ostrand des Talgrundes ist eine besonders reizvolle. Der Weg verläuft oberhalb eines Hanges und ist grundsätzlich am Schlängeln. Manchmal sind links kleine Quelltöpfe mit anschließendem Rinnsal erkennbar, die sich unten mit anderen zusammentun und zaghaft Wasserflächen ansammeln. Manchmal wird auch eine der ausgeprägten Talscharten gequert, einmal auch formvollendet mit Geländer, Stufen und kleinem Steg für Zeiten mit fließend Wasser.

Alter Bahndamm der Herzfelde-Strausberger Eisenbahn

Nach dem Erreichen des Radweges locken zweimal Abzweige zu Verlängerungen des Tages, doch diesem ist heute nichts mehr hinzuzufügen. Also geben wir uns dem weiten Linksbogen des Weges hin, dessen gleichmäßiger Radius samt anschließendem Damm nahelegt, dass hier mal Bahngleise lagen. Der Damm verläuft weit über dem Tal, unten ist glitzernd der bewegte Lauf eines zufließenden Bächleins zu sehen.

Dünenhang zwischen den Bahntrassen

Dicht am Bahndamm verläuft bald der Weg, der erst zum Pfad wird, dann breiter werdend hinter einer Dünenböschung verschwindet und zuletzt wieder den bunten Wald vom Anfang erreicht. Eine vierköpfige Familie in pastellfarbenen Anoraks pflügt im genießerischen Schlendergang durchs raschelnde Laub und plauscht dabei in einer der slawischen Sprachen. Nachdem wir sie erst überholt haben, nutzen wir dann gemeinsam die Stiege mit dem Mittelgeländer, die im Abstieg völlig anders aussieht als vorhin.

Nach der Verschnaufpause am Bahnübergang gibt es den Anfangsweg nun in umgekehrter Richtung, und so entdecken wir an einem Zaun ein gemaltes Fahrrad. So ein schönes altes mit Stahlfelgen und geschwungenem Lenker, großer Lampe und einem passenden roten Accessoire anbei. So eins, was sich erdverbundene Kunstschaffende aus dem vorangegangenen Jahrhundert gern unter den Hintern klemmen, um im gemächlichen Tritt immer wieder die wohltuende Reduziertheit auf das Wesentliche zu genießen. Ein paar Schritte später überqueren wir das Gleis der Strausberger Straßenbahn.

Annafließ in eigener Röhre

Schön wäre es natürlich zur Abrundung gewesen, wenn noch eine der Überlandstraßenbahnen ihr breites Bett entlanggerumpelt wäre, doch die ist wohl gerade durch und wird sich darum einfach vorgestellt. Nachdem das Rumpeln in der Phantasie verklungen ist, raschelt es im kleinen Wäldchen gegenüber ein paar Mal nacheinander und irgendwas in Schwarz und Weiß huscht weg. Es ist vermutlich höchste Zeit, nun etwas Richtiges zu essen.












Anfahrt ÖPNV (von Berlin):
S-Bahn oder Regionalbahn von Ostkreuz/Lichtenberg (ca. 30 Min.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): auf der B1 nach Osten, dann hinter dem Autobahn-Ring links nach Strausberg (0,75-1 Std.)

Länge der Tour: ca. 12 km (Abkürzungen möglich)


Download der Wegpunkte
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

Links:

Informationen zum Naturschutzgebiet

Hofladen der Mühle in Hennickendorf

Strausberg-Herzfelder Eisenbahn

Einkehr: div. Imbiss-Optionen am S-Bhf. Strausberg
Hennigs Backstube (kleines Imbiss-Angebot), Hennickendorf
Hofladen Mühle Lemke mit kleinem Imbissangebot

Kunsterspring: Leuchtende Moose, Hubertus am Grill und das enge Tor ins Erdreich

Zweitausendzwanzig – das hat wahrhaftig Klang, und als 2020 hat es auch noch ein schönes Gesicht von Ebenmaß und Ausgewogenheit, wie es im laufenden Jahrhundert bisher selten war. Ohne großen Paukenschlag hat das Jahr von 2019 den großen Schlüsselbund übernommen und erstmal einfach weitergemacht, ohne sich kapriziös zu inszenieren. Dafür werden mit Sicherheit und auch ausreichend andere Kanäle sorgen.

Die Kunster nahe der Blockhütte

Wer sich nun die Entspanntheit genehmigt, bereits jetzt von den Zwanziger Jahren zu reden, lässt in vielen Köpfen Bilder und Stimmungen aufgehen, die ja jüngst selbst bei Leuten gezündet wurden, die mit dem Thema noch nie in Berührung kamen. Zu verdanken ist das einer aufwändig produzierten Fernsehserie aus der erfahrenen Babelsberger Schmiede, zu deren dritter Staffel im vergangenen Mai die letzte Klappe fiel und die noch in diesem Monat anlaufen wird – zunächst exklusiv im Bezahlfernsehen.

Steg über die junge Kunster

Davon abgesehen sieht das Jahr also erstmal recht unaufgeregt aus, was auch für den Winter gilt, der eher mit nassen Lappen um sich schlägt als mit prall gefüllten Federkissen. Immerhin gab es ein paar Frostnächte, doch ansonsten hat man stellenweise eher das Gefühl von Vorfrühling. Auch die Vögel lassen manchen Meisenknödel kalt lächelnd und unbewegt links hängen, ist doch noch oder schon einiges Gewürme und Gekrabbel unterwegs. Erste Schneeglöckchen bieten zaghaft ihre blassgrünen Laubstängel zur Kenntnisnahme an.

Nach zumeist nassen Januar-Tagen bringt sich nun die Sonne wieder ins Spiel, erstmal hier und da, dann einen halben und bald schon einen ganzen Tag, dabei stets im Spiel mit Wolken von vielerlei Gestalt. Das blasse und zugleich klare Licht des Januars ist stets ein ganz besonderes, da es ohne große Konkurrenz knalliger Farben und Effekte ganz für sich wirken kann und die meisten Menschen direkt ins kälte- und dunkelheitsgeplagte Herz trifft. Gut genießen kann man das in großer, himmeloffener Weite, doch genießerischer noch lässt es sich im Wald auskosten, wo jede Wolke, jeder Stamm und jede Windbewegung für kleine Extra-Vorstellungen sorgen, in kurzer Taktfrequenz.

Moosweg im Walde

Im Januar, wenn vielerorts Saure-Gurken-Zeit ist, die Gasthäuser Urlaub haben und viele Leute lieber lauschig warme Thermen oder andere Wohlfühl-Rahmen aufsuchen, ist die beste Zeit, um publikumsstarke Touristenziele aufzusuchen und sie vielleicht mit nur wenigen teilen zu müssen. Eins davon, eher regional beliebt und sonst nicht allzu sehr bekannt, ist Kunsterspring, wo sich eine elegante Kombination findet.

Möchte man mit den Kindern einen schönen Tag im Freien verbringen, mit Tieren, Wasser und Spielplatz und einem gut aushandelbaren Anteil an Spaziergang, dann lässt sich das in Kunsterspring gut umsetzen. Der genannte Anteil wiederum ist in Verbindung mit der benachbarten Gaststätte Eichkater nahezu perfekt geeignet, wenn man einen geschätzten Menschen mit eher abweichenden Interessen für das Draußensein unterm Brandenburger Himmel begeistern möchte. Vielleicht die Patentocher oder auch die Patentante, vielleicht den sofageübten Lebenspartner oder die jüngste Bekanntschaft, der man zeigen möchte, wo man glücklich ist, wo man sich kennt.

Blick über den Tornowsee

Der kleine Tierpark mitten im Wald hat viel Seele, ist wunderschön gelegen und eigentlich für sich allein schon völlig ausreichend als Ziel für einen Ausflug. Angenehme Ergänzungen sind die erwähnte Gaststätte, doch auch die Fischerei schräg gegenüber. Hier gibt es kostenlos den Duft von Räucherofen, für etwas Geld auch Fisch für später oder Fischbrötchen für gleich. Reinbeißen lässt sich gleich auf der Terrasse mit Blick auf die Kunster, die an dieser Stelle einen länglichen Waldweiher aufspannt. Bis vor gut hundert Jahren stand in Kunsterspring noch eine Mühle, die zuvor hundert Jahre allerlei Dienste verrichtet hatte. Heute gibt es hier eine Waldarbeitsschule mit zahlreichen hübschen Gebäuden. Der zuständige Bus verkehrt leider nur an den Schultagen.

Die kurze Passage entlang des wohlgelaunten kleinen Baches zählt zum schönsten, was sich in dieser Kategorie innerhalb der Grenzen Brandenburgs finden lässt. Nicht weit von hier gibt es nördlich der Boltenmühle noch den Binenbach, wo das Vergnügen vom Relief her noch ausgeprägter, dafür jedoch nur halb so lang ist. Auch die Gegend um Biesenthal spielt in dieser Liga mit, natürlich das unvergleichliche Schlaubetal oder die Märkische Schweiz.

Lebensbäume am Uferweg, Tornowsee

Doch die Kunster hat neben der Verspieltheit ihres Laufes und des umgebenden Reliefs, der Waldvielfalt und dem schilfbreiten Tal im Unterlauf noch eine weitere Besonderheit, die in dieser Ausprägung wirklich selten anzutreffen ist: sie wird begleitet von einer großen Zahl von Quellen. Und diese Quellen sind von Anfang an sehr freigiebig – nicht, dass den ausgedehnten und vermatschten Quelltöpfen hier und da ein Tröpfchen entsickert und sich die Rinnsale dann irgendwann zu etwas erkennbar Fließendem vereinigen, hier legt bereits nach wenigen Fließmetern ein Bächlein los, dessen Vorwärtsdrang zu sehen und zu hören ist und dessen Wasser sich an vielen Stellen gleich eine Stufe tiefer stürzt, bevor es der Kunster zuströmt.

Im unteren Kunstertal

Wer diese Passage nicht zu ersten Mal geht, das schon einmal gesehen und erlebt hat, wird ein paar Jahre später wieder von Neuem ins Staunen geraten, so zauberhaft und mannigfaltig ist dieser Bachlauf. Als besonderen Luxus gibt es schöne Waldwege auf beiden Seiten des Tales, so dass niemand denselben Weg zurückgehen muss. Auf halber Strecke steht eine für die Ewigkeit gebaute offene Blockhütte bereit, die Lee-Seiten zu allen vier Himmelsrichtungen anbietet. Übers Wasser führt an dieser Stelle ein uriger und tiefliegender Steg, dem man es sogar verzeihen würde, wenn er nicht benutzbar wäre. Wenn er alleine als Augenschmaus in der romantischen Kulisse fungieren sollte.

Am Kunsterweiher hinter der Fischerei Kunsterspring

Kunsterspring

Manchmal ist auch im Januar noch Jagdsaison, und so sind im Wald die letzten Kilometer vor dem Tierpark gesäumt von endlosen Wäscheleinen, auf denen alle zwei Meter ein helles Tuch hängt. Schilder und Personal in Neonfarben weisen darauf hin, dass sich die Tour problematisch gestalten könnte, denn die zweite Hälfte der Runde soll mitten hindurch gehen durch das Jagdgebiet. Naja, das sind Probleme von später und dann vor Ort zu lösen.

Klares und Diffuses

Im Tierpark ist schon gut Betrieb, der Parkplatz halb gefüllt und überall sieht man gestiefelte, bunte Kinder tollen. Zwei Esel schicken einen vokalen Gruß an die Sonne, die Wölfe hingegen halten sich bedeckt und die häuslichen Enten auf der Kunster werden langsam wach. Hier im Wald ist es etwas kühler als draußen, die Baumstämme sind dunkel vom jüngst durchgezogenen Regen, der Waldboden gut getränkt und die Moospolster fast schon knallig grün. Die Dame vom Tierpark huscht kurz rüber zur Fischerei und holt sich was für die Pause, und wir hängen uns gleich dran. Mit einem frischen Fischbrötchen am Wickel den ersten Blick über die flach dahinplätschernde Kunster schicken und dabei den Duft des Räucherholzes inhalieren, das ist doch ein passabler Tagesbeginn.

Steg zur Blockhütte

Ein Typ von Holzfällerformat ist grade mit einem halbsohohen Mädchen im rosa Anorak in der kleinen Ofenkammer zugange, die Öfen werden bestückt und im nächsten Schritt demonstriert, wie die großen Hartholz-Kloben für den Nachschub in ofentaugliche Größe gebracht werden, mittels einer blinkenden Axt und hinterm Haus. Dann wieder zurück, fachmännisch nachgelegt und eine wichtige Lektion beendet. Die Lütte fragt viel nach, ist interessiert.

Rasthütte am Bach

Ein kleines hölzernes Portal lädt ein ins Tal der Kunster, das mit seinen herrlichen Waldpfaden sofort in die Vollen geht. Der würzige Duft wird fast den ganzen Tag begleiten, auch wenn die Art des Waldes häufig wechselt. Der Wegverlauf über wurzlige Nadelpfade und breitere Wege spart auch die dritte Dimension nicht aus und sammelt eine Reihe Höhenmeter. Die Entlohnung folgt sofort, denn der Taleinschnitt prägt sich mehr und mehr aus und gestattet immer wieder schöne Einblicke in den gewundenen Miniatur-Canon. Alle paar Minuten wird ein neuer Quelltopf passiert und beantwortet nach und nach die Frage, wie die Kunster nach so wenig Fließlänge schon so breit sein kann.

Lauf der Kunster

Gegen Ende des breiten Wassers zeigt sich schon der Charakter eines Urwaldes, wo alles, was gestürzt oder gestrauchelt ist, eben genau so liegen bleibt. Verschiedenste Stadien von Vermorschung sorgen für gleichermaßen archaische und morbide Gemälde im Großformat, zu groß für jede Wohnzimmerwand. Das Licht wird über den kahlen Wipfeln aufgefächert und streut diffus bis zum Wasserspiegel. Knackscharfe Spiegelbilder gestrauchelter Krummstämme schweben zwischen diffusen Grünstufenübergängen. Bald übernimmt Bruchwald. Auf dem vergehenden Stamm einer gefallenen Erle fußt ein meterhohes Fichtenbäumchen, das schnurgerade gen Himmel wächst. Kurz darauf führt der erwähnte Steg ans andere Ufer und empfiehlt mit Nachdruck eine Rast zwischen den Blockstämmen.

Die große Fichte kurz vor der Orchideenwiese

Im Wald selbst dominieren verschiedenste Erdtöne, zwischen denen das vor Kraft strotzende Moosgrün fast wie eine geisternde Art von Lichtquelle erscheint. An einzelnen Stämmen ist es, Gamaschen gleich, bis auf Meterhöhe hochgestiegen und lässt nun keinen Zweifel mehr daran, dass die Schritte hier durch einen Wald der Märchenwesen gelenkt werden. Dies bestätigt wenig später eine unerwartet auftauchende und weite Lichtung, wo sichwohl zum Abend nicht nur Hase und Fuchs gute Nacht sagen, sondern einen Augenblick später auch die Feen ihre zarten Tänze zeigen. Eine enorme Fichte kurz vor dieser bodenklammen Lichtung muss jede von ihnen kennen. Ganz real wird hier die Zauberwelt in der farbenprächtigsten Jahreszeit und selbst bei Tageslicht, wenn auf diesen Feuchtwiesen neben unzähligen verschiedenen Blüten auch solche von Orchideen zu sehen sind.

Die Kunster im lichten Bruchwald

Schon kurz nach der Lichtung wird die Natur im Tal immer uriger, die laubbedeckten Flanken zeigen sich mutiger und wagen steilere Gefälle. Der Bach versinkt mehr und mehr in seiner Furche, die gewunden ist wie eine spazierende Schlange. Nun steigt die Zahl der Quellen spürbar an, von denen jede zum Stehenbleiben drängt, auch zum Lauschen. Bei der nächsten Brücke ist die bekannteste von ihnen erreicht, die mit einer wahren Besonderheit aufwarten kann.

Der eingeschnittene Bach

Wer das Ufer wechselt und von den Rastbänken ein paar Schritte hinabgeht, findet auf Bodenhöhe eine Art Kochstelle, in der munter ein kaltes Süppchen brodelt und zu der man sich umgehend bücken möchte. Wie auf mittelgroßer Flamme ist hier schon seit Ewigkeiten ein Eintopf in der Zubereitung, dessen Basis feinster Sand darstellt, der in vielfachen Strudeln verwirbelt wird. Mit zum Rezept gehören auch vollgesogene Kiefernzapfen, Stöckchen und Laub aller Blattgrößen sowie faseriges Holzgulasch. Immerwährend strömt quellfrisches Wasser nach.

Nebenquelle am Rande

Wer nun schon in die Hocke oder sogar auf die Knie gegangen ist, könnte neugierig sein, einmal den Zeigefinger in einem der Strudel zu versenken. Doch das sei mit Vorsicht zu genießen, auch wenn keinerlei Verbrühungsgefahr besteht. Wer also seinen Finger hier ehrfürchtig versenkt, wird mit einem kaum spürbaren Pulsieren in einer anderen Welt begrüßt. Wer es hingegen zu weit treibt und mehr als die halbe Hand eintaucht, muss einen kurzen Ruck und infolge einen nassen Arm bis zum Ellenbogen befürchten, wenn die da unten gerade auf Krawall gebürstet sind.

Steg zur bekanntesten Quelle

Ein ebenbürtiges kleines Wunder dieser unauffälligen Stelle zeigt sich dem Geduldigen, der langsam fokussiert, behutsam scharf stellt und sich dann noch etwas tiefer beugt. Zwischen all den kleinen bis kleinsten Waldzutaten huscht es hier und da, auch dort, wo keiner der Strudel hinreicht. Kleine krumme Teilchen, vielleicht Samen oder Nadeln? Je länger man den Blick hält, desto mehr nimmt das Hin und Her zu – vergleichbar mit dem wolkenklaren Sternenhimmel, der immer voller noch von Lichtpunkten wird, je länger man hinaufstiert. Irgendwann sind Beine zu erkennen, eine Zielgerichtetheit und die Struktur der Körper.

Bachflohkrebse sind bekannt dafür, dass man sie selten antrifft und wenn, dann nur an äußerst reinen Quellen. Da es nach weiteren Sekunden des Beobachtens fast schon aussieht wie auf dem Alex um die Mittagszeit, muss das Wasser hier von allerbester Qualität sein. Es fällt schwer, sich von diesem Anblick loszureißen, auch wenn man keine Flöhe mag. Und kann gut sein, dass man auf den Metern hinauf zu den Bänken noch den Rest eines versonnenen Grinsens im Gesicht trägt.

Am brodelnden Sande

Es spricht nichts dagegen, an dieser Stelle umzukehren und am anderen Ufer den Rückweg anzutreten, vielleicht mit einer weiteren Pause dort im Blockhaus. Wen es hingegen nicht stört, dass der Höhepunkt dieser Tour bereits am Anfang verpulvert wurde, und wer noch neugierig geblieben ist auf andere Waldlandschaften, vielleicht auch einen See, kann hier noch beliebig viel Weg anhängen, um eine schöne Stunde oder drei verlängern. Mit der Unklarheit um den Stand des Jagdgeschehens im Nacken ist die Vielfalt der möglichen Varianten recht beruhigend. Dennoch ist zu sagen, dass ein Teil der ab hier begangenen Wege etwas Entdeckergeist und gewisse Grundlagen an Beinmuskulatur verlangt sowie ein winziges Maß an Leidensfähigkeit.

Gerader Weg durch den Wald, gezähmt

Der Ursprung der Kunster scheint in einem grasigen Bruchwald zu liegen, dessen Stämme recht hoch gewachsen sind. Gleich dahinter quert ein breiter Waldweg, und kurioserweise findet im Wiesengrund jenseits dieses Weges ein anderer Bachlauf seinen Ursprung, der die Linie der Straße zur Wasserscheide adelt – wenn auch mit ganz kleiner Hausnummer, denn beide Wässer finden schon im nahen Ruppiner See wieder zueinander. Doch immerhin.

Gerader Weg durch den Wald, von der Kette gelassen

Das folgende Stück Weges sieht auf der Karte aus wie ein langer, schnurgerader Forstweg von gleicher Gestalt, hat in der Tat jedoch weit mehr zu bieten. Nachdem der Forstweg als solcher gemeinsam mit einem Radweg links abbiegt, will die gerade Linie erstmal wiedergefunden werden. Da nach wie vor der gesamte Waldboden von einem bronzefarbenem Laubteppich bedeckt ist, gibt es viel Interpretationsspielraum. Links und rechts der gedachten Linie ruhen auf unterschiedlichen Höhenniveaus große Weiherpfützen, unverbunden miteinander und durchaus eindrücklich.

Bei Fledermaus ums Eck

Der gesamte Waldboden ist leicht bewegt, selten mal eine gerade Stelle. Die Spur des Weges ist bald wieder da, doch schlägt sie tiefe Wellen, die zum Teil mit Wasser gefüllt sind. Dieser in allen Dimensionen ausgefahrene Weg, der im späteren Verlauf an eine Weiherkette denken lässt, würde wohl selbst einen Unimog an seine Grenzen bringen, nicht zuletzt wegen zahlreicher querliegender Bäume. Laufen lässt sich mal direkt in den Mulden, mal am Rand, verbunden mit etwas Steigen und Bücken. Manchmal jedoch kommt man kaum umhin, ein langsames Irgendwohineingleiten in Kauf zu nehmen, falls es schlecht läuft. Heute ohne Gummistiefel so eine Sache. Doch die Optik ist grandios, die Pfützen werden immer ausladender, und wenn man wieder einmal hier lang müsste, würde man dieses Wegestück nicht aussparen.

Kleiner Waldweiher

Als dann die Optionen gänzlich schwinden, entdecken wir einen rechts nebenher laufenden grasigen Försterweg, der gerade recht kommt. Nach diesem rettenden Schlenker erreichen wir das Ende dieses Weges der ganz eigenen Kategorie und haben nun wieder einen völlig normalen und ebenen Waldweg unter den Sohlen. Der Wald ist lichter, der Laubteppich unverändert, und am Ende eines Schutzzaunes steht lötkolbenschwarz auf Holz der Hinweis, dass hier Fledermaus wohnt.

Waldweiher

Unvermittelt, wie vorhin die Lichtung im Tal der Kunster, erscheint voraus ein verschwiegener Waldweiher, auf dem Sonne und Wolken gerade etwas mit dem Licht tuschen. Einige Äste ragen aus dem Wasser und am Gegenufer huscht etwas nicht allzu Kleines. Direkt dahinter steht zwischen einigen Fahrzeugen, nicht minder überraschend, der Bernd am Grill, auf dem sich kerzengerade lange Bratwürste der Parallelschaltung durch den Grillrost ergeben haben.

Waldweg vor zum Ruheforst

In der Hoffnung, vielleicht den aktuellsten Stand des Jagdgeschehens zu erfahren, fragen wir ihn kurz, doch mit dieser Jagd da drüben, jenseits der Landstraße, hat er gar nichts zu tun. Doch vergebens ist der eher bröckelnde Schnack dann doch nicht, denn er rät davon ab, noch weiter nach Süden zu gehen, da dort gerade eine andere Jagd läuft. Die wird wohl auch bald vorbei sein, wenn ich mir so den Garzustand des Grillguts betrachte, und alle werden sich wohl sehr auf diesen Tagesordnungspunkt freuen, wahrscheinlich schon seit dem fahlen Morgengrauen.

Sohlenschmeichelnder Moosweg auf dem Weg nach Stendenitz

Das heißt für uns, dass der Extrabogen um den nächsten Waldweiher heute besser ausfällt, denn wir sind zwar durch die neongelbe Rucksackhülle gut vom fliehenden Wild zu unterscheiden, doch dieses Risiko ist zu hoch – irgendwie blöde laufen kann es immer. Zudem führt ein bequemer und schöner Waldweg per Luftlinie vor zur Straße, wo nun der schönste Ausgleich kommt – gerade eben werden die letzten Warnschilder abgebaut, die lange Wäscheleine im Wald liegt schon am Boden. Die Jagd ist hier vorbei und der Weg kann fast wie gedacht fortgesetzt werden.

Pflasterstraße entlang des Rottstielfließes

Kurz zuvor kommt zaghaft ein schneeweißes Hochbeinauto abgebogen und hält am Parkplatz. Ehrfürchtig und ebenso zaghaft findet ein edler und vielleicht maßgefertigter Schuh mit zahlreichen Stanzlöchern den Waldboden, ihm folgt ein schlanker Mann im eleganten Mantel. Mit einer orangenen Rose in der Hand und Stille im Blick. Noch ehe wir uns fragen können, warum man so zur Jagd geht, erkennen wir rechts im Wald ein eigenartiges System von Wegen und verschiedenfarbige Plaketten an den Bäumen – es ist ein Ruheforst. Womit alles erklärt ist.

Ruheforst

Jenseits der Straße weisen Schilder nach Stendenitz und zum Zeltplatz. Ein paar Autos kommen von dort, zum Teil vielleicht Jäger im Feierabend, zum Teil Zeltplatz-Urlauber auf dem Weg nach Neuruppin. Bei der dritten Möglichkeit biegen wir ab und lassen den Verkehr hinter uns. Der war zwar kaum der Rede wert, doch waren wir zuvor so tief im Wald, dass es jetzt auch wieder schön ist. Ein bisschen rumpelig zeigt sich der Wald auch hier wieder, einiges Zweigholz liegt quer und später haben riesige Reifen den Weg gemustert, mit Profilrillen, in deren Gegenabdruck der ganze Schuh verschwinden kann. Zwischendurch liegt am Eck ein Fichtenwäldchen, in das wir kurz reinkrauchen und das gedämpfte Licht genießen, wie es so nur Fichtenwald kann.

Sumpfzypressen am Ufer des Tornowseees

Nach dem Kampf mit dem Profil und dem Queren eines breiten Weges aus knöcheltiefem Schlamm – Winterzeit ist Waldaufräumzeit – folgt bald ein anmutiger Weg, breit gepflastert mit saftig grünem und hochflorigem Moos. Das schmeichelt den Sinnen und verhilft zugleich den verschlammten Schuhen zu einer Vorwäsche, solange die graue Substanz noch nicht ausgehärtet ist.

Campingplatz Stendenitz

An den Ausläufern eines Lehrpfades, der hier gerade in eine Betonpfütze gebannte Tierspuren präsentiert, kommen wir zum Rand des Zeltplatzes und damit zur Straße, die auf gutem altem Pflaster den Weg nach Rottstiel antritt. Während links der bronzene Hang sanft ansteigt, ist auf der anderen Seite weiter unten das Rottstielfließ zu entdecken, das von dampfertauglicher Breite ist. Das erklärt sich, denn so passen hier auch kleinere Dampfer durch, mit denen man von Neuruppin bis zum nördlichsten schiffbaren Punkt dieses Seensystems an der schöne Boltenmühle schippern kann.

Blick über den Tornowsee

Der verbliebene Tee möchte getrunken sein, die zweite Pause ist ohnehin schon lange fällig, und so finden wir in einem Baumstamm am Wegesrand ein schönes Sitzmöbel, sogar mit ausgewachsenem Spechtloch als Tassenhalter. Währenddessen rammeln ein paar Jungs mit ihren knatteroptimierten Enduros vorbei, die bei Mutti in der Küche vermutlich gerade im Weg standen und zum Spielen geschickt wurden. Da Mutti vermutlich sehr deutlich geworden war, treffen wir sie und sie uns noch öfter.

Weg zwischen Tornowsee und Bachtal

Försterei Rottstiel

Mit kurzem Blick auf die Häuser von Rottstiel schwenken wir links auf den Uferweg ein, der nach und nach einen schönen Blick auf den Tornowsee freigibt. Dabei steigt der Weg leicht an, so dass von einer natürlichen Aussichtsplattform ein offener Blick über den See inklusive Halbinsel und Taille möglich ist. Am Rand wachsen verschiedenste Bäume, darunter auch eine stattliche Anzahl von Sumpfzypressen. Eine überdachte Rastbank dient einer fröhlichen Schar von Kindern und Erwachsenen als Ort für eine ausgedehnte Pause – was gibt es Schöneres, als bis dicht in die Dämmerung draußen zu spielen und trotzdem nach ein paar Minuten wieder in den behaglichen vier Wänden zu sein. An der nächsten kleinen Aussichtsstelle kommen uns zwei ältere Damen entgegen, zwischen denen in beide Richtungen ein reger Strom von Worten fließt.

An der Brücke über die Kunster

Jeder See hat seinen Haubentaucher, egal zu welcher Jahreszeit, doch der vom Tornowsee muss wohl gerade in der anderen Hälfte sein, nördlich der Taille. Nach einem flachen Quelltopf entfernt sich der Weg vom See, die Moppet-Jungs semmeln noch einmal vorbei und drehen hoch, und als die Stille dieses Tages wieder da ist, haben wir den abschließenden Part der Rahmenhandlung erreicht. Der Unterlauf der Kunster fließt durch ein breites, eher offenes Tal mit reichlich Schilf, doch die Zahl der Quellen ist hier nicht minder groß als vorhin im Wald. Von der Brücke über den Bach kann der Blick wieder ausschwärmen, diesmal über ein breites Nassland voller Schilf und abgestorbener Stämme. Der Biber ist förmlich zu spüren, hier und dort auch Bauwerke zu finden.

Randpfad am Unteren Kunstertal

Nach einem Stück Straße zweigt nach links ein breiter Weg ab, der bald auf Pfadbreite einläuft und dicht entlang des Schilfgürtels verläuft. Eine Handvoll morscher Brücklein helfen über quellfrische Zuflüsse, die direkt der Kunster zustreben. Hinten über dem offenen Tal wirft sich schon langsam der Himmel in Schale, mit blassrosa Wangen und gewisser kühler Distanziertheit. Ein breites Halbrund aus Bänken verweist auf den Wanderweg, der hier einmal offiziell war. Ein paar Schritte später öffnet sich die einzige Wiese, die das Schilfland unterbricht.

Kurz vor Kunsterspring

Voraus ist schon das erste Licht von den Tierpark-Häusern zu erkennen und gaukelt einem vor, gleich dazusein. Das war auch einmal so, doch mittlerweile ist das Gelände der Waldarbeitsschule komplett umzäunt, nicht mehr durchgehbar, und so ist zuletzt ein weiter Haken durch den Wald erforderlich, der auf den finalen Metern dann noch richtig schnuckelig wird. Vorher jedoch liegt noch eine Art Waldpark, mit Lehrpfad-Tafeln, schöne Wegen und einem anständigen Biberdamm.

Als wir nach einigem Gestrüppkontakt die Straße erreichen, setzt die Dämmerung ein. Der Tierpark hat gerade noch offen, ein paar späte Kinder dürfen auch hier noch spielen und die Enten sind mittlerweile rege am Schnattern, in bester Wochenendlaune. Am Eingang zum Eichkater locken schöne Schilder mit Kapitänstellern und anderen schönen Wörtern, doch leider ist hier Januarpause.

Neuruppin

Einkehr Hinter der Siechenhauskapelle, Neuruppin

In Neuruppin haben wir Glück. Zwischen Neuem Markt und der eindrucksvollen Klosterkirche liegt die Siechengasse, frei von Verkehr, und hinter der Siechenhauskapelle wartet nun Heilung für den rechtschaffend knurrenden Magen. Zwischen ganz alten Neuruppiner Balken warten Gemütlichkeit und wirklich gutes Essen, und beim winzigen Verdauungsründchen vor zur Uferpromenade schaffen klirrende Hafen-Maste und anschlagende Wellen ganz zuletzt noch einen kleinen Hauch von Winter.












Anfahrt ÖPNV (von Berlin): von Berlin-Gesundbrunnen per Regionalbahn nach Neuruppin, dort weiter mit dem Bus (nur Mo-Fr)(ca. 1,75-2,5 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): über Autobahn nach Neuruppin, dann weiter über Land ODER B96 bis Löwenberg, dort auf die B167 nach Neuruppin und weiter über Land (ca. 1,5 Std.)

Länge der Tour: 17,5 km (Abkürzungen gut möglich: nur Oberes Kunstertal: bis Forststraße/WP5 und am anderen Ufer zurück insg. ca. 4 km; ca. 6-7 km der großen Runde abkürzen: von WP6 nach WP17 (exkl. ausgefahrene Passage) bzw. zwischen WP7 und WP17 (inkl. ausgefahrene Passage))


Download der Wegpunkte (WP)
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

Links:

Forellenzucht und Laden Kunsterspring

Tierpark Kunsterspring

Wanderung entlang der Kunster

Touristische Karte des Kunstertals

Tornowsee bei Rottstiel

Einkehr: Eichkater, am Tierpark Kunsterspring
Waldschenke Stendenitz, am Campingplatz Stendenitz
Kiosk am Campingplatz bei der Försterei Rottstiel