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Woltersdorfer Schleuse: Das polnische Ufo, zwei Seebäder und die bildschöne Eule

So ziemlich alle, die von Berlin aus hin und wieder einen Ausflug machen, werden die Woltersdorfer Schleuse kennen und besucht haben, ganz gleich ob Flaneure, Spazeure oder Leute in Wanderstiefeln. Ebenso genießerische Ganztagesbankdasitzer, die sich an schönem Orte einfach dem hingeben, was sich vor der jeweiligen Bank abspielt an Unterhaltsamem. Bedarfsfalls zu einer anderen Bank in Sichtweite umziehen, die mehr Potential bieten könnte. Wir zwei passen in jede der vier Kategorien, ganz nach Bedarf, Tagesform und Aufforderungscharakter der jeweiligen Kulisse.

Ufertreppe am Flakensee, Woltersdorf

Und auch wenn die Woltersdorfer Schleuse in jedem ernstzunehmenden Ausflugsführer zu finden ist, möchte ich heute diese wunderschöne Eule nach Athen tragen und dabei versuchen, mich ganz kurz zu fassen. Denn rund um die namensgebende Schleuse gibt es so viele Plätze, die für sich schon ein lohnendes Tagesziel darstellen und hier in aller Breite beschrieben werden könnten. Wer ab und zu hier hineinliest, weiß was das konkret bedeuten kann.

Brauerei-Gasthof am Flakensee, Woltersdorf

Als alter Wald- und Feldhase in Sachen Brandenburg denkt man manchmal von so klassischem Ausflugszielen mit entsprechendem Publikumsverkehr „klar, ist wunderschön, aber war ich schon hundertmal und verschieb ich lieber auf Zeiten, wenn weniger Leute unterwegs sind“. Und lässt dann viel Zeit verstreichen, bis Zufall oder Notwendigkeit einen wieder mal dorthin führen. Im Falle der Woltersdorfer Schleuse folgt dann jedes Mal ein großes Staunen, wieviel schöner es ja noch ist, als man’s im Gedächtnis hatte. Direkt vor den Türen der weitläufigen, lärmigen Stadt.

Auf dem Gipfel des Hohen Zacken

Dann ist es kaum zu fassen, insbesondere, wenn nach grauen, dämmrigen Januartagen das Wetter alles gibt und Sonne und Himmel für diese klare Licht sorgen, das nur diese Jahreszeit beherrscht und das gut Vorfreude auf die nächste Jahreszeit schüren kann. Sicherlich kann es bis dahin noch acht Wochen dauern, doch einige Vorboten werden sich weder von Kälte noch von Schnee beeindrucken lassen.

Die oben erwähnten vielen Plätze werde ich also, wie versprochen, weder aufzählen noch im Detail unters Wort nehmen. Doch ein paar von ihnen werden natürlich am Weg liegen und erwähnen sich damit ganz von selbst.

Uferweg am Kalksee

Woltersdorf

Bereits die Anreise nach Woltersdorf ist einzigartig und wäre es für sich wert, die kleine Reise anzutreten. Mit der S-Bahn bis Wilhelmshagen, dann in einen der fast schon historischen Gothawagen aus den 1960er Jahren, mit ihrem Rumpeln in allem, was sie tun. Oder seit kurzem in einen der polnischen Moderus Gamma LF 10 AC BD, die passend zu ihrem Namen an ein sympathisches UFO erinnern, so eins, wo man beim Erstkontakt den Kopf etwas schieflegt und einen sanft abschüssigen Summton hervorbringt. Und zum Auftakt ohne Pause minutenlang durch den Wald.

Liebesquelle am Mühlenteich

Die allererste Option ist denkbar einfach. Bis zur Endstation fahren, gleich beim Konditor rein und Windbeutel oder Waffeln verschmausen – falls man es geschafft hat, der Kuchenauslage zu widerstehen. Dann kurz zum Schleusenteich, Foto hier, Foto da, Foto von sich selbst mit schiefem Schleuserstand nicht vergessen – und dann steht sicher auch schon die Bahn für die Rückfahrt durch den Wald da. Gelungener Tag!

Mühlenteich an der Woltersdorfer Schleuse

Oder man erweitert, schafft es am Mühlenteich vorbei und findet sich sofort im Seebadcharme der Strandpromenade mit ihren Kurparkbänken und Bootsstegen wieder. Neben den weißen Bänken und den langen Schwanenstufen bremsen hier gleich zu Beginn der Biergarten der Brauerei und der Bäckerstand, ergänzt durch die hölzerne Flakenseeterrasse.

Biergarten am Flakensee, Woltersdorf

Wer es dennoch auf die Promenade geschafft hat, staunt zum Wasser hin über die Seeblicke, die Uferschuppen und die alten Linden am Weg, zum steil ansteigenden Hang hin über manch mondäne Villa auf der Höhe oder kleine Stiegen, die auf die Höhe der Straße klettern. Bei den baulichen Geschmacksverirrungen schaut man einfach wieder nach rechts auf den Flakensee oder rückzu zum Gipfel des Eichsberges, der als einstige Deponie schon jetzt einiges hermacht in Sachen Bergoptik.

Kurviertel in Woltersdorf

Wer jetzt Mut geschöpft hat, bleibt am Ende der Promenade einfach auf dem Uferweg, der bald zum urigen Pfad wird – mit kleinen Badestellen, liegenden Bäumen mit sitzenden Enten und kräftigen Wurzeln quer übern Weg. Dieser ist hier nach Theodor Fontane benannt, einem Apotheker aus Neuruppin. Manche werden den Namen noch aus der Schulzeit kennen.

Strandpromenade in Woltersdorf

Kranichsberg/Kranichsberge

Wer im Bereich Woltersdorf bleiben möchte, steigt beim Weißen Strand hinauf zur Fangschleusenstraße und folgt dieser zurück in den Ort. Dabei trifft man nun die oberen Enden der steilen Stiegen. Voraus ist schon die bewaldete Höhe der Rüdersdorfer Heide zu sehen, die neben unzähligen lockenden Pfaden einen stattlichen Aussichtsturm mit illustrer Filmvergangenheit zu bieten hat. Hinauf zum Kranichsberg gibt es fordernde oder moderate Aufstiegsmöglichkeiten, letztere kompromissbetont und also in verschiedenen Graustufen.

Blick über den nördlichen Flakensee zum Eichsberg

Die Wege und Pfade hier tragen herrliche Namen wie Brotsteig und Rennsteig, Thüringer Weg oder Förstersteig, auch den Löwensteig und die Harte Stiege gibt es sowie Pirschweg, Hornweg und Breiten Grund. Einige von ihnen haben durchaus kurze Abschnitte mit alpinem Charakter zu bieten. Wer schon öfter in sächsischen Wäldern unterwegs war, wird sich zudem über Gestell T und Gestell Z freuen, die sich meist schnurgerade, jedoch in höhenmetersammelndem Aufundab durch den laubbetonten Forst ziehen.

Uferweg am Flakensee

Zurück zum Kranichsberg: so dicht an Berlin kommt man selten zu einem veritablen Hunderter-Gipfel, der oben angekommen wirklich Gebirgsflair vermittelt und gut und gern am Kammweg im Oberlausitzer Bergland oder dem Erzgebirge liegen könnte. Selbst der Turm ist von passender Gestalt, die letzten Meter bis hinauf zu seinem Fuß zeigen sich jeweils nochmal etwas berglerischer.

Am Weißen Strand

Eine Baude gibt es leider nicht hier oben, was sich aber verschmerzen lässt in Anbetracht der reichen Auswahl im nahen Tale und der großzügigen überdachten Rastfläche. Die Aussicht von unten ist lieb gemeint, den vollwertigen Ausblick gibt es jedoch nur von der Aussichtsplattform des Turmes. Der ist für gewöhnlich am Wochenende sowie feiertags geöffnet. Derzeit bestehen bautechnische Probleme und die Tür bleibt bis auf Weiteres leider geschlossen.

Aufstiegspfad zum Hohen Zacken

Hoher Zacken

Tauglichen Ersatz für die fehlende Aussicht gibt es ganz in der Nähe – die Südtreppe runter und die Steile Stiege wieder hinauf – auf dem knapp hundert Meter hohen Nachbargipfel des Hohen Zacken, wo sich nach Südwesten hin ein schöner Blick über den See öffnet.

Ausblick vom Hohen Zacken

Mit dem Turm im Rücken oder dem Zacken im Nacken lässt allmählich das Gebrabbel der Stimmen nach, mit dem man hier selbst an Tagen mit beigem Wetter rechnen sollte. Besonders laut sind dabei gern Jungs jenseits der Fümmunvierzig, die mit geländegängigen Akku-Rädern den Gipfel erlangt haben und ihre Tat noch brühwarm in laute Prosa fassen, auch wenn gar niemand gefragt hatte.

Aussichtsturm auf dem Kranichsberg

Hochebene Rüdersdorfer Heide

Durch schönen Laubwald zieht sich der erste Abstieg auf dem Hornweg genüsslich in die Länge. Der Wald ist schon älter und wirklich schön, von der nahen Autobahn hier noch nichts wahrzunehmen. Wer seine Schritte durch diesen Wald setzt, ist tief im Mittelgebirge, zieht hörbar die klare Waldluft ein, welche Flechten und Moosen bezeugen. Die schnurgeraden Gestelle mit ihren Geländewellen haben ihren Reiz, schöner noch sind die kurvenreichen Wegspuren, die immer erst kurz vorher verraten, was direkt voraus liegt.

Fuß des Aussichtsturmes

So macht die Kombination aus Priesterweg, Pirschweg sowie einem weiteren entsprechend Spaß, bis zuletzt der Hochwald auf Niederwald wechselt. An Tagen mit Ostwind ist nun etwas guter Wille gefragt, um das stete Rauschen der Autobahn als Sturmwind in den Wipfeln oder als Rauschen einer tobenden Küstenlinie in die Wahrnehmung zu lassen. Oder es einfach als Autobahn hinzunehmen und sich umso mehr zu freuen, dass man hier durch tiefen Wald stapft mit Wegen, die immer wieder an den Harz denken lassen.

Diesem Eindruck wird inmitten einer breiten Starkstrom-Schneise ein Krönchen aufgesetzt, als wir fast schon in Sichtweite der sechsspurigen Piste des Berliner Rings zu einem verwunschenen, fast entrückten Teich kommen. Der kleine Weiher liegt von ganz jungem Wald umgeben mitten im Nichts. Wie so ein Hochländer Harz-Teich. Ein Bächlein bewegt sich im Sickertempo gen Kalkseer Taltiefe, kommt jedoch nicht weit, zumindest nicht mit sichtbarem Wasser. Umso überraschender, dass sich am krautigen Uferpfad ein blaues Buddelförmchen findet, ganz gut erhalten, mit dem man am Woltersdorfer Strand hübsche Tintenfischlein formen könnte.

Harzteich im Rüdersdorfer Hochland

Seebad Rüdersdorf

Ein sanfter Abwärtstrend nimmt entlang des temporären Bachlaufes Gestalt an, der Wald ist licht und weiter vorne ist kurz ein Auto zu sehen. Kaum zu glauben gerade, wo man sich doch so tief im Wald wähnte. In der Tat wird an der Straße die kleine Siedlung mit dem schmeichelhaften Namen Seebad Rüdersdorf erreicht, die zur reichlichen Hälfte aus der Klinik Immanuel besteht. Als Frage bleibt noch, wo die fehlenden Abstiegsmeter bleiben, denn es ging in der letzten Stunde dem Anschein nach länger bergauf als man zuletzt abwärts stieg.

Die Siedlung trägt ein Durchschnittsgesicht, keine Bäderarchitektur und kaum Häuser mit Villen-Chique, keine krummen Gassen, keine Reihen mit gestutzen Linden oder so. Keine großen weißen Bänke. Oder klunkerbehangene Pensionärsdamen mit per Grundsatz überlegener Miene. Auch kein unbefestigter Trampelpfad zum Strand, doch, den zumindest gibt es. Und dann gleich noch einen, der jetzt die ausstehenden Abstiegsmeter in der Gestalt eines alpinen Pfades nachliefert. Das ist ganze Arbeit in schönster Optik, und man sollte wirklich gut aufpassen, wohin man seinen nächsten Schritt setzt.

Uferweg am Kalksee

Unten endet die wilde Stiege direkt am Seeufer, dem schönen und naturnahen, und zugleich auf einem unerwartet urigen Uferpfad. Bäume ragen weit übers Wasser, hier und da hängt ein entsprechendes Seil für imponierträchtige Wasserungsaktionen beweglicher Körper. Noch ein paar Mal führen ansehnliche Stiegen in die Höhe, zuletzt als schnieker Serpentinenweg. Dann übernimmt am steil ansteigenden Hang wieder die Natur, neben den Laubbäumen stehen hier auch respektable alte Kiefern. Der Weg lässt nun wieder an eine andere Landschaft denken, erinnert an Nebentäler des großen Elbstroms am westlichen Eintritt in den Elbsandstein.

Blick über den Kalksee nach Rüdersdorf

Wer dachte, die Höhenmeter seien vollbracht und jetzt seien auf flachem Uferweg nur noch die Beine nach vorn zu werfen, um möglichst aufwandsarm die Schritte zu setzen, darf staunen. Immer wieder fordert der wurzelige, teils von Geländerbohlen begleitete Pfad kräftigere Wadenarbeit oder ein Abfedern beim folgenden Hinab. Tiefe Natur, bereits kurz hinter den letzten Gebäuden der Ortslage. Und wieder allerhand schöne Uferstellen, von denen sich die Länge des glasklaren Kalksees gut in den Blick nehmen lässt.

Als wäre man nicht schon überverwöhnt von der Fülle verschiedener Natur und Verweisen auf andere Landschaften, wird nun am schon schmaler werdenden See noch ein breiter Streifen niedrigen Uferbruchwaldes gestreift. Das kleine Labyrinth ist verwunschen und wild, das schwarze Wasser scheint an einzelnen Stellen nach dem Weg zu greifen, bekommt ihn jedoch nie zu fassen. Damit der Fuß bis zuletzt trocken bleibt, hilft ein kurzes Stück Plankenweg, was ja auch immer ein Hingucker ist.

Wilder Nassuferstreifen am Kalksee, Woltersdorf

Nach einem letzten Stück direkt am Wasser des schmalen Verbinders zwischen Kalksee und Flakensee steht man schließlich vor dem großen Vogelkäfig, der die altehrwürdige Liebesquelle vor unqualifizierten Handlungen schützt und erwartungsgemäß mit vielen bunten Schlössern behangen ist. Das Wasser der Quelle hat sich schon vor Jahren andere Wege gesucht, doch die Liebe und Romantik ziehen Liebende nach wie vor an diesen wunderschönen Ort.

Pavillon der Liebesquelle, Woltersdorf

Aufs Neue besteht jetzt die Frage danach, was nun als nächstes am schönsten wäre. Manchmal hat man Glück und erwischt schon Anfang Februar, noch mitten im Winter, einen Tag, um die Biergarten-Saison zu eröffnen. Gewärmt durch Eintopf, Braubier und die letzten Strahlen der sinkenden Sonne. Oder gegenüber am Bäckerstand durch Heißes in der Tasse. Oder mit dem letzten heißen Tee aus dem Rucksack genau dazwischen, auf den breiten Stufen.

Nachmittägliche Ufertreppe am Kurviertel, Woltersdorf

Hier sind an Ausflugstagen immer Enten und Schwäne, Kinder und Großeltern zu Gange, gibt es immer etwas zu sehen, Geschichten einzufangen. Oder einfach die Augen halbscharf auf einen festen Fokus einzustellen, die Wahrnehmung auf Geräuschkulisse und Wind auf der Haut zu reduzieren und das ganze bis zum ersten Frösteln zu genießen. Nicht zuletzt die Möwen steuern einiges dazu bei.












Anfahrt ÖPNV (von Berlin):
S-Bahn und Woltersdorfer Straßenbahn (0,75-1 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): über B 1 (0,75-1 Std.)

Länge der Tour: ca. 10 km (Abkürzungen mehrfach möglich)



Download der Wegpunkte
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

 

 

Einkehr: div. rund um den Mühlenteich

 

Bad Freienwalde: Rote Kronen, pfundige Blüten und der Kamin im Schafstall

Der Sommer war nass, der Sommer war kalt, der Sommer war auch heiß und trocken und lang, doch jetzt schleichen sich nach und nach die alten Weiber in die Szenerie. Wehende Weben segeln durch den Wald, die man erst sieht, wenn man sie schon fühlen durfte. Allerhand Früchte wie Eicheln, Bucheckern und erste Kastanien liegen schon am Boden und verleiten Verspielte zum Zickzackgang, um ein paar davon per Sohle aufzuknacken.

Nicht der schlechteste Platz – am Papenteich in Bad Freienwalde

Die Bahn der Sonne hängt insgesamt schon tiefer, in der Folge sieht man in den gemäßigten Randzeiten des Tages dieses unvergleichliche Licht, das zu den Grundqualifikationen des September-Monats zählt. Warm, wohlig, auch etwas nostalgisch – und mit der Bekräftigung der soliden Tatsache, dass die Gluthitze nach heißen Tagen schon etwas früher gebremst wird. Bedauerlich für Sonnenanbeter, besänftigend für Leute, die Spätsommer und Frühherbst genießerisch entgegenblicken.

Waldgaststätte an der Alten Köhlerei

Die Botanik ist allerorten noch in ihrer Üppigkeit zu bestaunen, Vögel hingegen sind kaum noch zu hören. Nur hier und dort wittern schon Eichelhäher und gefiederte Schwarzkittel etwas Morgenluft und krächzen ihren Anspruch auf übernächste Monate in die Waldesstille. An vielen dieser brütend heißen Tage steht die Luft unbewegt, doch zwischendurch gibt es immer wieder solche, wo ein leichter, wohltuender Wind durch Sonnenblumen-Felder oder Waldbäume streicht und jegliches Laub leise rauschen lässt. Mehr und mehr finden sich bunte Flecken in den Kronen, einiges Laub sammelt sich auch schon am Boden und kruschelt unter den Sohlen.

Vor den östlichen Bergen bei Altranft

Wer an solchen Tagen den Halbschatten sucht und zugleich die Seele streicheln will, weil das Leben manchmal ganz schön teigig sein kann, ist rund um Bad Freienwalde gut aufgehoben. Zwar kommt man hier an vielen Stellen durch attraktiv servierte Höhenmeter ebenso ins Schwitzen, doch das ist selbstgewählt und per Aufstiegstempo regulierbar. Die beiden Höhenzüge, östlich nach Falkenberg, westlich nach Altranft, lösen ohne Kompromisse die Versprechungen von Mittelgebirgsstimmung ein, welche der Märkische Bergwanderpark vielerorts verheißt.

Deichweg am Freienwalder Landgraben

Diese noch recht junge Geschichte ist nicht nur bloßes Marketing, um dem Bad vor Freienwalde eine weitere Berechtigung zu liefern. Vielmehr stecken neben beständigem Mobiliar und bester Ausschilderung viel Herzblut, Ideenreichtum und auch eine Prise Humor darin. Dass man neben all den Pfaden, Talscharten und Aussichtspunkten, den steilen Stiegen, Aussichtstürmen und abgeschiedenen Kammwegen auch eine zünftige Baude nicht missen muss, war am heutigen Tag eine willkommene Erkenntnis, ein wunderbarer Neuzugang in der inneren Datenbank der Einkehrorte.

Bad Freienwalde

Bad Freienwalde ist auch so ein Ort, wo altgediente Wegesammler meinen, die meisten Wege schon gegangen zu sein, zumal einer, wo es einen immer wieder hinzieht, und nicht zuletzt eines der Kronjuwelen unter den märkischen Landschaften. Auch an dieser Stelle wieder einen innigen Dank an die letzte Eiszeit!

Im Villenviertel, Bad Freienwalde

Keine zehn Kilometer liegen zwischen Falkenberg und Altranft. Doch in diesem kleinen Waldgebiet von teils dramatischem Relief lassen sich, insbesondere unter Einbindung des flachen, oderzugewandten Vorlandes und des immer wieder überraschenden Stadtgebiets, so viele Spaziertage der besonderen Art finden, dass häufiges Wiederkehren kein Problem ist.

Vom Bahnhof aus fällt vor dem Hang schon die Kirche in den Blick, von der es wiederum nicht weit ist zum Schlosspark. Der ist wegen mitgenommenen Baumbestandes immer noch zu großen Teilen abgesperrt, doch vorbei an der Schlosshöhe ist in wenigen Minuten der Sowjetische Soldatenfriedhof an der Berliner Straße erreicht.

Zaunpfähle in der August-Heese-Straße

Schräg gegenüber links kommt man vom großen Stadtparkplatz zu einer steilen Treppe, landet kurz darauf am höchsten Punkt bei einem eindrucksvollen Mahnmal und steigt sogleich wieder ab zu den Wohnhäusern. Wer sich im Angesicht zahlreicher zu erwartender Aufstiege noch etwas schonen möchte, geht schräg gegenüber rechts zur August-Heese-Straße, die von bemerkenswerten und bemerkenswert schönen Villen und Grundstücken gesäumt ist. Der wilde Wein leuchtet schon in seinem deftigen Rot.

Auch hier ist der Aufstieg spürbar, zugleich gibt es viel zu gucken und eine Ahnung, wie mondän es hier einmal zuging. Unvermittelt endet die Straße, kurz hängt ein Fragezeichen über der Stirn, doch tatsächlich geht es hier weiter. Erst ganz zuletzt zeigt sich der Einschlupf in einen dieser guten alten Abstiegswege, die entlang wettergegerbter Eisengeländer durch eine Geländescharte führen. Erst auf langen, dann steiler auf kurzen Stufen geht es schnell tiefer.

Stiege hinab zum Kurpark

Kurpark

Eine weitere Stiege stößt von rechts hinzu, und kurz darauf steht man vor dem winzig kleinen Kurpark, der bei nahezu jedem Besuch sehr stimmungsvoll ist. So auch heute. Rechts steht das mondäne Gebäude des Kurmittelhauses, auf der anderen Seite wie immer im rechten Licht die ebenso mondäne Villa Papenmühle. Die bräuchte für ihre einzigartige Ausstrahlung nicht den spiegelnden Weiher und die wehenden Vorhänge der Trauerweide, doch sind sie nun einmal da und werden wohl jeden mit einer Art von Kamera zum Zücken veranlassen.

Auch das gefällige Gebäude direkt vor dem modernen Klinikbau passt in diese Kategorie, mit großer Terrasse und einem schnieken Park mit Theatermuschel im Hinterhof. Rechts liegt jemand Jüngeres lang ausgestreckt auf der Wiese und zählt das Blau am Himmel, links lümmelt jemand Älteres auf seinem Rollator und beweist damit, dass das geht.

Septemberlicht im Kurpark

Beim Umrunden des Kurparks kommt man von der Brücke am Papenteich zum Fürstensteig. Direkt am Waldrand wird dieser von einem Bächlein begleitet, das hier noch keine 500 Meter alt ist. Eine erste Stiege lockt mit steilen Stufen hinauf, in Richtung Siebenhügelweg. Doch wir wollen das schöne Brunnental, das seit jeher ohne Bach auskommt, zumindest kurz berühren.

Haus Papenmühle hinterm Papenteich

Brunnental

Auch gilt es zu prüfen, ob wir es schaffen, den schönen Talweg zu verlassen, dem man über Stunden folgen könnte – erst vor Rädikow verlässt er an einem Rastplatz den Wald. Kurz gesagt: es klappt. Vorher bleiben wir gegenüber der Kurfürstenquelle noch kurz am Barfußpfad und dem Spielplatz für Erwachsene hängen, freilich ohne uns in eine der wetterfesten Stallagen zu hängen und das Duracell-Häschen zu geben. Es ist schlichtweg zu heiß, wir sind ganz klar zu träge, und verbrannt wird ja heute im Auf und Ab noch genug.

Märkischer Bergwanderpark – Aufstieg zur Kapelle

Nach nur wenigen Metern weisen Schilder nach links, wo auch gleich eine sagenhafte Stiege beginnt. Steile Stufen, von klobigen Bohlen gehalten, führen in immer neuen Windungen in die Höhe, Halt für die rechte Hand bietet bis zuletzt ein extradickes Tau, das unterwegs nach links wechselt.

Kapelle überm Brunnental

Kapelle

Nach der letzten Stufe erreicht man eine einwandige Kapelle, die auch als pittoreske Ruine irgendwo oberhalb von Sanssouci rumstehen könnte. In den Mauersteinen, welche die Aussicht nach Norden rahmen, finden sich unzählige eingeritzte Namen – mal mit eiligem Nagel und ohne Fingerkraft hingekritzelt, mal fast schon professionell gesteinmetzt. Dieser Ort ist ein schöner, direkter Lohn für den knackigen Aufstieg aus dem Brunnental.

Schattiger Höhenweg überm Brunnental

Ein weiterer Lohn ist der anschließende Höhenweg, der ein schönes Stück oberhalb des Tales läuft, ohne dabei viel von der erklommenen Höhe herzugeben. Links stehen seltsamerweise mitten im Wald vereinzelte Menschen herum, was sich kurz darauf durch den Waldfriedhof Eichenhain erklärt. Der wäre ohne die Schilder kaum zu bemerken, markant sind ferner die Pausenbänke mit winzigem Unterstelldach daneben. Ob das wirklich als notdürftiger Regenschutz gedacht ist, sei dahingestellt. Zur Rechten steigt der Hang steil an, der Weg wird nun gediegener.

An der Alten Köhlerei

Alte Köhlerei

Am nächsten Abzweig wagen wir einen kleinen Abstecher zur Alten Köhlerei, wo einen umgehend der herrliche große Spielplatz mit tollen Gerätschaften und hinreißenden Holzfiguren gefangen nimmt. Doch weiter hinten gibt es, was noch willkommener ist, ein Blockhaus mit großer Essenluke, wo rund ums Jahr wohlschmeckende und ansehnliche Energie sowohl für großes Besteck als auch für Kuchengabeln durchgereicht wird, nur montags und dienstags bleibt die Luke dicht. Den Service betreiben die Stephanus-Werkstätten, und so erfolgt die freundliche Bedienung hier keinesfalls von der Stange.

In der Waldgaststätte Alte Köhlerei

Für wärmere Monate gibt es sehr schöne Außenanlagen, dabei neben mehreren gemütlichen Holz-Pavillonen auch einen großen überdachten Bereich in Gestalt eines Schafstalls, der nach zwei Seiten winddicht ist und sogar über einen wuchtigen Kamin verfügt.

Für kältere Zeiten findet sich direkt neben der Küche ein großer Raum, der sich kaum hinter einer gemütlichen Baude im nächstgelegenen Mittelgebirge verstecken muss – groß und rustikal, mit Wagenrad-Kronenleuchtern und auch hier einem angemessen dimensionierten Kamin. Da freut man sich jetzt schon auf einen Besuch Ende November!

Oben in den Wäldern

Wir sind gerade die einzigen Gäste und genießen die Waldesstille in der hohen Lage. Während des Nachtisches füllt es sich dann langsam und liefert im gut vernehmbaren Theken-Schnack gleich noch die Erklärung, warum es heute so leer ist: unten im Tal ist Altstadtfest, seit gestern schon und zum ersten Mal nach dreijähriger Pause. Und das wird so richtig gefeiert, mit Fahrgeschäften, Live-Musik und allerhand anderem Lärm, mit unterschiedlichen Märkten, Theater und zweitaktknatternder Parade der Simson-Freunde als Ouvertüre des Spektakels.

Weg über die Hügel

Schon nach zwei Minuten biegen wir an einer Sechsfachkreuzung rechts ab, dem „Weg über die Berge nach Altranft“ folgend. Der führt durch vielfältigen Wald, ist wunderschön und wogt in der Tat in ständigem, sanften Auf-und-Ab auf der Höhe entlang. Das Septemberlicht gibt im lichten Wald alles, zugleich merken wir auch dank der steten Brise nichts von der Affenhitze, die jenseits der Wipfel stattfindet.

Höhenweg nahe der Juliusecke

Der Weg ist wirklich hinreißend schön, schlägt enge Kurven, quert Senken und passiert Abzweige, die durch Scharten gen Tal locken. Manchmal staunt man, wie steil der Hang nach rechts hin abfällt, dann wieder geht es durch ein Stück ausgeprägten Hohlweges. Die unterhaltsame Partie endet an einem Querweg, dem wir kurz nach rechts folgen und darauf hoffen, dass an der nächsten Ecke ein links abzweigender Pfad noch sichtbar ist.

Am Kammpfad vor dem Abstieg

Das ist er gerade so, doch bereits nach wenigen Schritten zeigt er sich ausgeprägter. Mehr und mehr wird er dann zum Kammpfad, wenn auch der Kamm recht platt ist. Zwischendurch verschwindet die Spur mal kurz im Kraut und auch ganz am Ende ist ein wadenhohes Brombeergestrüpp zu durchdringen, doch wieder nur für ein paar Meter.

Zusammentreffen am Waldrand

Links wird der Waldrand sichtbar, zugleich der Rand der hiesigen Berge, und ein paar Hütten begleiten den Pfad. Dahinter treten wir hinaus aufs freie Feld und erhalten nun endlich den weiten Nordblick zur Neuenhagener Oderinsel, der im Wald schon hier und da durchblitzte. Im nahen Vordergrund sorgen ziegelrote Dächer für stimmige Farbakzente. Das war ein herrliches Stück Weg in dieser ersten Tageshälfte. Was jetzt noch kommt, wird sich dahinter nicht verstecken müssen.

Katen in Altranft

Bald wird der schattige Waldrand gesäumt von einem überreifen Sonnenblumen-Feld. Viele der gelbgekränzten Blüten sind mustergültig, jede dritte hat grad Besuch von einer Hummel, deren sich keine von irgendeinem Paparazzo irritieren lässt. An einzelnen, übermannshohen Stämmen hängen mit Blick zum Boden riesige Blüten, prall voller Körner, doch ohne ein einziges gelbes Blatt. Geschätzte fünf Pfund wiegt die schwerste von ihnen.

Lindenbank an der Kirchwiese, Altranft

Im Spiel von Waldhang, Wegkurve und Feld voller Köpfe ergeben sich immer wieder Rückblicke solcher Art, wie man sie im September sehen möchte. Die Sonne schon tiefer, die nachmittägliche Luft leicht dunstig und die Farbkomposition aus allem einfach nur wonnig und augenschmeichelnd.

Schlossparkmauer und Brücke über den Landgraben

Altranft

Kurz vor dem nächsten Dorf verschwindet einer der Gablungswege im Wald und erreicht bald in einer schönen Hohlgasse die ersten Häuser. Eine sonnige Abendbank für langer Tage müde Knochen steht bereit. Vorn saust mit wiederkehrendem Hornprusten einer der kleinen Züge vorbei, eilig auf dem Weg nach Wriezen.

Schloss Altranft

Der große Parkplatz zum Oderbruchmuseum ist fast leer, naja, Altstadtfest in Bad Freienwalde, oder es ist einfach schon zu spät. Entlang der fürs Oderbruch charakteristischer Katen streben wir dem Spitzhelmchen der Kirche zu und genießen die Steigungsfreiheit dieser Tageshälfte.

Deichweg am Landgraben

Auf dem wiesengrünen Dorfplatz bei der Kirche steht eine betagte Linde mit hoher Krone und schattiger Halbrundbank am Stamm. Doch das nächste Päuschen soll am Wasser sein, also noch weiter. Auch den schönen Schlosspark lassen wir heute da, wo er ist, und schlurfen auf dem urgemütlichen Schleichweg entlang der Parkmauer bis zum Brücklein über den Freienwalde Landgraben. Das Wasser ruht unter lückenloser Entengrütze.

Ebereschenallee auf dem Deich

Die Schafe vom Schlosspark haben heute frei oder sind sehr gut im Verstecken, doch der Blick auf die Rückseite des Schlosses ist selbst ohne sie ein schöner. Jenseits der Landstraße beginnt nun ein anmutiger Deichweg, dem auch der ferne Lärm der nahen Landstraße nicht viel von seinem Reiz nehmen kann. Schattig von kleinen Bäumen bestanden, hinter denen schon bald der Schilfgürtel des Landgrabens sichtbar wird und es teilweise bis hoch zur Wegspur schafft. Das Vernügen ist von längerer Dauer und erfüllt ebendiesen Wunsch.

Freienwalder Landgraben am Stadtrand

Bei der ersten Brücke ergibt sich endlich der erhoffte Platz für die letzte kleine Rast, Schwindelfreie können ganz gut auf dem Geländer hocken. Hier beginnen nun auch die Wochenendgärten, deren jeder einzelne ein Glücksgriff ist von seiner Lage. Apfel- und Birnenbäume hängen ächzend voll, hier und da halten sich auch noch ein paar vollreife Pflaumen.

Deich über den Kleingärten, Bad Freienwalde

Auf den letzten Metern liegen unten am Ufer große Kürbisse und erwecken den Anschein, dass jeder am nächsten Morgen ein bisschen woanders liegen könnte. Irgendwo von ferne lässt sich wieder mal ein Kranichpaar hören, das war lange nicht und macht schon Vorfreude auf die Geräuschkulisse der Gänseschwärme, die abends von ihren Futterplätzen zum Nachtquartier wechseln.

Ufergemüse

Herrliche Ansichten und Lichtspiele ergeben sich und es ist wahrhaft ein rechtes Schwelgen, hier entlangzugehen. Das Wasser selbst ist nur ganz selten mal zu sehen, doch es fehlt nichts. Wenn man den Schritt nur etwas drosselt, lässt sich der Genuss auf eine volle Stunde ausdehnen. Und wenn man den besonderen Bäumen am Rand jeweils etwas Aufmerksamkeit schenkt, bedürfte es nicht mal dieser Drosselung. Durch regelrechte Hohlgassen geht es, später auch entlang einer kurzen Allee von Ebereschen, die gerade voller roter Beeren hängen. So etwas haben wir noch nicht gesehen.

Kurz vor Bad Freienwalde

Bad Freienwalde

Die große Baustelle, die schon seit Längerem für allerhand Einschränkungen sorgt, besteht noch immer. Nach dem Unterqueren einer neuen Brücke ist bald die Ladestraße hinterm Bahnhof erreicht, das Fest tönt fern herüber und man meint schon Popcorn und Langos von den Festbuden zu riechen. Vom Bahnübergang ziehen die Massen gen Markt, wo tüchtig die Post abgeht. Die Blumenampeln am Platz sind so großzügig bemessen, dass sie in all der Buntheit und Ablenkung keinesfalls untergehen.

Altstadtfest Bad Freienwalde

Wir bahnen uns den Weg durch die Menge und freuen uns nach ein paar Denkschleifen darüber, dass man wieder einfach so dicht aneinander vorbeigeht, dass viele Menschen ein Fest besuchen können, dass das einfach so geht. Aufs Verweilen, Schnabulieren und Stöbern an sonen und solchen Ständen haben wir heute keine Lust, dazu ist der Kontrast zum bisherigen Tag irgendwie zu markant. Doch es ist schön, dass das Fest gut besucht ist, wieder stattfinden kann und dass das hübsche Bergstädtchen von buntem Leben erfüllt ist.

Freienwalder Schloss

Ein letzter Anstieg steht noch aus, Bad Freienwalde kann so was ja auch bestens im Stadtgebiet. Also biegen wir an der hübschen Fachwerkkirche, die heute eine Konzerthalle ist, ab und erklimmen vorbei am schönen Hof des Kindergartens der „Gartenkinder“ die Schlosshöhe. In dem hübschen Bau, der wie ein feines Stück Torte dasteht, heiratet heute irgendwer oder feiert sonstwas. Alle die rauskommen oder reingehen, sind in Schale geworfen, ungeachtet der Temperatur respektive Schwitzgefahr. Man kann sich ja extrem langsam bewegen und so Gröberem vorbeugen.

Vorbei am Teehäuschen ist gegenüber schon die erwähnte steile Treppe vom Anfang zu sehen, darüber durchaus eindrucksvoll der ansehnliche Turm auf dem Galgenberg, in seiner Halskrause ein paar Anwärter auf das hiesige Turm-Diplom. Dank der hohen Lage des Schlosses verschwindet mit jedem Schritt hinab ein Dezibel vom Festtreiben, bis unten an der Straße nichts mehr übrig ist.












Anfahrt ÖPNV (von Berlin):
von Berlin-Gesundbrunnen mit Regionalbahn, umsteigen in Eberswalde (ca. 1-1,25 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): B 158 nach Bad Freienwalde (ca. 1-1,25 Std.)

Länge der Tour: ca. 16 km (Abkürzungen vielfach möglich)


Download der Wegpunkte
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

Links:

Bad Freienwalde

Turm-Diplom

Alte Köhlerei

Einkehr: Waldgaststätte Alte Köhlerei, oberhalb von Bad Freienwalde
Gaststätte Kolberg, Altranft
Schloss-Café, Altranft
China-Restaurant Sachsenhof, Altranft
zahlreiche Möglichkeiten im Bad Freienwalder Stadtgebiet