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Seefeld: Kamillenseife, Maschinenlärm und der Weg nach Berlin

Dieser Sommer gibt sich symphonisch in vielen Dingen und bietet eine beherzte Mischung von Düften dar, die vor allem würzig sind und intensiv, daneben viel bewegt und daher ständig neu gemischt. Zugleich ist er außerordentlich launisch und jagt die Thermometerskala rauf und runter, bietet Kostproben der Höllenglut auf und kurz darauf dramatische Wolken, präsentiert wüstenheiße Tage mit stehender Luft oder kühle Sommerwinde, die temporeich um jede Ecke gescheucht werden.

Rundweg am Haussee, Löhme

Viel ist noch übrig vom Frühling, was Vogelkehlen und Wiesenblumen betrifft. Selbst der Holunder, der mancherorts schon längst Früchte bildet, präsentiert seine weißen Blütenteller, die ihren strengen, eigenen Duft verströmen. Ihre Dolden sind zum Teil groß wie eine Handwerkerpranke, die weit geöffnet zum nächsten Werkzeug greift.

Regen gab es immer mal wieder, hier und da auch stürmische Winde und sogar ein paar Unwetter. Zugleich hielt manch brennende Heide mit potentieller Munition im Boden Tausende Helfer und Bewohner in Aufregung, die auf rettenden Regen und abflauende Winde hofften.

Wanderweg von Blumberg nach Ahrensfelde

Der Juli ging schließlich nach einem Temperatursturz von 38 auf 18 Grad an den Start und schustert nun so ein bisschen rum mit frischem Wind und grobmaschig gestrickten Teppichen aus dichten grauen Wolken, die jede Stunde ein per Quote bestimmtes Fensterchen für blauen Himmel lupfen, manchmal sogar ein paar Minuten Sonnenschein durchwinken. Die allgemeine Verwirrung im Hin und Her des Wetters lässt sich am besten an der Bekleidung der Leute auf der Straße ablesen – neben hastig tippelnden dicken Anoraks mit Pelzkragen über hochgezogenen Schultern schlendern entspannt kurzbehoste Schulterfreie in flappenden Badelatschen. Und alle Touristen machen das Beste aus dem, was sie jeweils mehr oder weniger maßlos in ihre Rollkoffer gestopft hatten.

Nach verschiedenen Erlebnissen in der näheren Ferne oder auch etwas dahinter heißt es nun wieder, sich in Berlin und Brandenburg einzuleben, und dazu ist es am schönsten und effizientesten, von der Stadtgrenze her ins Brandenburgische auszuschwärmen oder eben von einem benachbarten Dorf auf die Stadt zuzulaufen, bis irgendwann der Fernsehturm ins Bild rückt.

Aufwändig eingerahmtes Landschaftsbild, Ahrensfelde

Berlins Umsteigebahnhof Nr. 1 ist nun schon über ein halbes Jahr fertig, und nach vielen Jahrzehnten mit ausschließlich S-Bahnen fahren wieder Regionalzüge von hier ab. Wie jedes Kind der Stadt habe ich gemischte Gefühle zu diesem bewegten Bahnhof – wie possierlich scheint doch das Westkreuz dagegen – , den ich zeitweise gefürchtet, lange gern vermieden und über die Jahre doch schätzen gelernt habe. Dass er eines Tages tatsächlich mal fertig wird, schien unwahrscheinlich, doch nun ist es so. Das erste Mal von dort nach außerhalb abzufahren, ist dann tatsächlich ein besonderes Gefühl.

Haussee bei Seefeld

Seefeld

Züge fahren von hier nach Magdeburg an der Elbe, Cottbus an der Spree oder Küstrin an der Oder, auch nach Wismar an der Ostsee und sogar nach Norddeich, puffergenau an den Gezeitenstrand der Nordsee. Derzeit ist sogar das schwäbische Hauptgebiet per Fernzug erreichbar, von wo sich über den Neckar namhafte Weinlagen erreichen lassen.

Etwas weniger spektakulär und ohne Reben oder großes Wasser kommt die Linie nach Werneuchen aus, deren vorletzter Halt in Seefeld liegt. Während der kleine Zug im Stadtgebiet noch gemächlich dahintuckelt, wird hinter dem letzten Bahnhof von Ahrensfelde freudig beschleunigt, so dass die wolkenschattigen Feldlandschaften regelrecht vorbeisausen. An Bahnübergängen locken bereits die ersten Wege und lassen die Sprunggelenke leicht wackeln, und schon bald hält der Zug in Seefeld, das sich mit dem benachbarten Löhme einen Haussee teilt. Der Bahnhof liegt am Rand des Ortes.

Rundweg um den Haussee, Seefeld

Es ist Sonntag, gerade noch vor zwölf, und so können wir uns im gemütlichen Gasthaus am Anger ohne lange Wartezeit stärken, währenddessen die Gäste strömen und Tisch um Tisch besetzt wird. Bei der Wahl des besten Tisches gibt es unterhaltsames Gebrabbel und viel Hin und Her, bis schließlich jeder einverstanden ist. Die Kellnerin moderiert freundlich und bestimmt an den reservierten Tischen vorbei oder von diesen weg. Die wuchtige Feldsteinkirche steht still daneben, schon immer, und auf dem Anger wurde ein winziger „Stadtpark“ eingerichtet, mit allem, was dazugehört.

Blick auf die verschilfte Westbucht des Haussees

Vorbei am Biergarten der fast benachbarten Seeterrasse kommt man nach wenigen Schritten zum Rundweg um den Haussee, der vor ein paar Jahren eingerichtet wurde, liebevoll und fachkundig, und mit gut einem Stündchen Länge von verschiedensten Leuten gern zum Spazieren genutzt wird, insbesondere sonntags um die Mittagszeit. Der See selbst hält sich visuell meist im Hintergrund, ist jedoch zugleich präsent durch Schilfrascheln, Wasserduft und das Klicken der Blesshühner.

Wanderweg nach Löhme

Der Verlauf des meterbreiten Pfades ist verspielt, in dichten Abständen gibt es schöne Rastplätze und bunte Informationstafeln. Aktuell sind die Wegränder bunt gesäumt von allem, was so blüht zwischen spätem Frühling und hohem Sommer – blau, weiß, rot und gelb und noch manche Zwischentöne. Dazwischen die hohen Gräser und kurzen Ähren, denen der Wind durch die Grannen geht, und all das in kräftigen Farbtönen, die nach Sepia-Filter aussehen.

Großdimensionierte Hochspannungsleitungen erinnern zwischendurch daran, dass man sich im unmittelbaren Umkreis einer großen Stadt befindet, doch die Sinne werden schnell wieder nach unten gelenkt vom Rauschen in den Bäumen, dem Huschen im Gebüsch oder dem Summen und Flattern in den Blüten, die jeden Schritt begleiten. Nach einem schönen Pfadgeschlängel setzt sich die Löhmer Kirche in den Blick, deren Helmfirst von einem weithin erkennbaren Hahn gekrönt wird.

Langer Alleeweg nach Westen

Wenn die vielfältige Runde um den Haussee nicht ausreicht, schwenkt man am besten auf Höhe der Kirche ins Dorf und wendet sich dort nach links. Spätestens hier wird es nun einsam. Am Ortsende versiegt der Asphalt und es beginnt auf knirschendem Untergrund einer dieser schönen Alleewege, die zwischen Buschwerk und alten Baumstämmen von einem Dorf zum nächsten führen, niemals schnurgerade sind und dabei halbschattig und etwas windgeschützt.

Letzteres kommt heute weniger zum Tragen, denn unter der dichten, fast etwas barocken Wolkendecke scheint der Wind nach einem Ausgang zu suchen und ist dabei unwirsch und ohne Richtungstreue. Eine Mütze wäre durchaus sinnvoll, doch widerstrebt einem das in dieser Jahreszeit mit Namen Sommer. Somit wird alles, was an Bord ist und sich formen lässt, am Kopf befestigt – Kapuzen, Tücher, Hüte, manches auch zusammen. Würde man das in Berlin ganz selbstverständlich so tragen, wäre wohl ein neuer Trend gepflanzt, am nächsten Tag das Resultat zu sehen. Und sicherlich wären umgehend auch erste Tutorials in den SoMed verfügbar, selbstverständlich mit Shop-Verlinkung. Doch wir belassen es exklusiv und gänzlich unveröffentlicht.

Weg an den Teichen bei Birkholzaue

Robinien, Eichen und Holunder sorgen für einen Wechsel von Licht und Duft, in größeren Lücken dampft es warm vom abgemähten Acker herüber, und voraus ist ganz weit hinten nun zum ersten Mal der Fernsehturm zu sehen, so etwa streichholzgroß. Auf Höhe des Waldes fällt der Weg ein paar Dezimeter ab, und wer hier nach so viel Geradeaus mit dem Abbiegen nicht bis zur nächsten Kreuzung warten möchte, kann bei abgemähtem Feld weglos in Richtung Schilfgürtel schwenken, der einen Teich zwischen den Feldern umgibt. Ist dieser erreicht, beginnt auch wieder ein grasiger Weg, der in schönen Kurven der Uferlinie folgt. An seinem Ende biegt rechts ein Weg durch üppiges Grün ab, der Kletten an der Hose ermöglicht und bald auf einen breiten Fahrweg stößt. Voraus sind bereits die ersten Häuser von Blumberg zu sehen, und alle halbe Stunde saust mit zaghaftem Getute ein Zug durchs ferne Korn.

Blumberg

Im Blumberger Lenné-Park

Die Kornfelder beiderseits des Weges sind zum Teil abgeerntet und stoppelkurz, teils stehen die Ähren fast kindeshoch. Beide Seiten verströmen den sommerlichen Kornfeldduft, der noch immer gut und gründlich verteilt wird. Hinterm Bahnübergang und der Beerenselbstpflücke quert die Landstraße, traditionell mit leichtem Verkehrsgestocke vor der Autobahnauffahrt. Schräg gegenüber lässt sich dann gleich abtauchen in die gediegene Atmosphäre des lennéschen Schlossparks.

Dem geht es ein bisschen wie den Grünanlagen in der benachbarten Spree-Metropole, die scheinbar unabhängig von plausiblen Einstufungen oder Prioritäten mal bestens gepflegt sind, mal auf Erhaltungsmodus oder auch völlig sich selbst überlassen. Der zu jeder Jahreszeit schöne und weitläufige Park mit seinen alten Bäumen und zaghaften Blickachsen kommt etwas wild frisiert daher, was brütenden Vögeln und tüchtigen Insekten sehr entgegen kommt. Hier und da werden neue Wege angelegt, auch ein Brücklein wird erneuert.

Drum herum stehen in Gruppen oder betont als Solitär erhabene Baumriesen, die noch aus der Zeit stammen, wo Lenné hier seine Arbeit tat. Dazwischen weite Wiesen, durch die zurückhaltend kleine Wasserläufe führen. Infolge des letzten Sommers liegen einige davon noch immer trocken, doch der große Teich ist voll klaren Wassers, bedeckt von den Blätterflokatis des Teichrosenlaubes und gesäumt von Schilfgürteln mit hunderten prallsamtiger Rohrkolben. Durch den Park schlendern Hunde mit ihren Leinenhaltern, auch stakst jemand mit einem Metalldetektor durchs hohe Gras, und ein paar Damen scheinen auf der Suche nach gewissen Kräutlein und haben dabei den botanischen Blick aufgesetzt.

Zuweg zur Autobahnbrücke, Blumberg

Über ein Brücklein aus massiven Feldsteinen kommen wir von der Gärtnerei ins Dorf, vorbei an bunten Bauerngärten und den großzügigen Auslaufflächen der Schule, die etwas oberhalb des Parkes liegt. Weiter hinten spielen Kinder etwas ohne Akkubalken und lassen versonnen an einschlägige impressionistische Gemälde denken. Den lohnenden Kringel um den Dorfteich und zum verwunschenen Kirchhof sparen wir heute aus, da wir vor kurzem erst dort waren und noch einiges an Weg übrig ist, ebender hauptausschlaggebend für die heutige Tour war.

Wanderweg zum Ahrensfelder Stadtrand

Hinter Blumberg vollzieht sich ein besonderes Kontrastprogramm aus dem notwendigen Gebrüll lebenspraktischer Verkehrswege, einem wonnigem Weg über die Felder und dem erhebenden Erblicken der noch fernen Stadt. Eine der schönsten Möglichkeiten, auf den Stadtrand zuzugehen. Bei den letzten Häusern von Blumberg machen die Gärten Platz für eine üppig grüne Feuchtlandschaft, zugleich steigt mit jeder Minute der Schallpegel des Autobahnringes an, da helfen bei entsprechender Windrichtung auch die Schallschutzwände wenig. Oben drüber nimmt an manchen Tagen alle paar Minuten ein Langstreckenflieger die große weite Kurve aus Berlin und brüllt allen im weiteren Umkreis ungefragt die Ohren voll. Doch das gehört zur Stadt und auch zu jeder Tour am Stadtrand.

Weg durch die Kornfelder

Wären die Ohren stummgeschaltet, würde der Anstieg hinauf zur Autobahnbrücke fast bis zuletzt so scheinen, als ginge es irgendwo tief in der Provinz über ein größeres Gewässer oder einfach zwischen den Feldern auf eine Anhöhe. Zwei rote Geländer sichern das Überbrücken der schnellen Straße, die bald aus dem Blick ist, doch länger noch im Ohr. Zugleich wächst auf Höhe des Geländers die Silhouette der Hochhäuser empor, gleich neben dem grünen Ahrensfelder Berg und nur für einen Augenblick. Erstaunlich weit rechts steht ein bisschen verloren der Fernsehturm, noch immer ziemlich klein.

Nach dieser Vorschau auf den Stadtrand fängt ein herrlicher Feldweg den Blick ein, während in den Ohren nach und nach der Pistenlärm verklingt. Links und rechts wachsen Rosen- und Holunderbüsche, saftige Gräser und üppiges Gestrüpp. Auch der bucklige Feldweg nach Ahrensfelde hält es charmant mit seiner eigentlichen Geradlinigkeit, die stets abgelenkt wird von leichten Hakenschlägen, bunten Feldrändern oder gut angewachsenen kleinen Alleebäumen. Links des Weges steht bestens gediehen und goldblond der Weizen, und bis zum allerletzten Ende des Weges ließen sich vier verschiedene Fruchtstände von Getreiden sammeln.

Radfahrerpärchen im märkischen Sand

Von vorn kommt ein älteres Paar ohne Gewichtsprobleme, beide sind attraktiv ergraut und sehen tendenziell nach Schreibmaschine, Töpferstube und Kräuterseifensiederei aus und saßen wohl länger nicht auf einem Fahrrad. Sie hätten besser den etwas längeren, wenn auch profaneren Radweg genommen, denn der märkische Zuckersand lässt die nostalgischen Räder hier ordentlich am Lenker ziehen. So wird mehr gehalten als gefahren, doch das naheliegende Schieben scheint nicht in Frage zu kommen. Mit einem leichten Anstieg naht ein weiteres Problem, dessen Lösung wir nicht mehr verfolgen.

Eine der Besonderheiten dieses Weges ist die zauberhafte Art, wie man denkbar unromantisch am äußersten Rand von Ahrensfelde das Dorf verlässt – zwischen einem Handel für hochmotorisierte Ami-Schladen mit Police-Beschriftung sowie Untertitel „to protect and to serve“ und einer in die Jahre gekommenen Tankstelle, zu deren Luftpumpsäulen immerhin drei urige Holzstiegen hinaufführen. Und dann eintaucht, bevorzugt im Monat Mai oder Juni, in hochstehendes Korn, das wie kaum woanders gesäumt ist von Mohn- und Kornblumen sowie Margeriten, zu deren Füßen wiederum weite Teppiche duftender echter Kamille heranwachsen. Die man natürlich hervorragend in selbst gesiedeter Seife verarbeiten und mit einem liebenswerten Logo mit großmütterlicher Handschrift versehen kann. Diese Richtung ist dann schlüssigerweise eine der schönsten Möglichkeiten, sich vom Rand der Stadt zu entfernen, hin zum Blumberger Park.

Weiher inmitten der Felder

Etwa auf der Hälfte des Weges liegt etwas tiefer und von Schilf umgeben ein Weiher, dessen Fläche oft tiefdunkel ist in ihrem Blau und vor Unwettern eine eindrucksvolle Dramatik entwickeln kann. Heute liegt der Spiegel silbergrau und leicht gekräuselt, und einem parkenden Auto nach muss irgendwo im Schilfgürtel ein Angler nisten. Kurz nach dem See kommt wieder Berlin in Sicht, und dabei bleibt es nun.

Ein Kaffee wäre dringend nötig jetzt, das zeigt auch der Kilometerstand, ferner fordern Kälte und Wind ihren Tribut. Der italienische Mineralölausschank mit dem feuerspeienden Hund im gelben Logo serviert zwar exzellenten starken Kaffee aus dickem Porzellan, doch wäre das ein Umweg übers holprige Feld, bei dem wir zudem noch zwei Störche stören würden, die Nachlese betreiben auf dem abgeernteten Stoppelacker. Also kehren wir beim Franzosen ein, der direkt am Weg liegt, der mit den drei Holzstiegen. Der Blick durch die knappe Autowaschstraße zeigt unerwartet ein Landschaftsgemälde, das von den technischen Wässerungsanlagen eingerahmt wird. Das ist exklusiv, der Kaffee drinnen dann heiß wenn auch in Pappe, und obendrein retten wir zum halben Preis noch ein aufgewärmtes Mehretagen-Brötchen, bei dessen Kauf sich eine andere Kundin verkalkuliert hatte, als es schon im Ofen lag. Und das jetzt erstaunlich gut passt und ein drohendes Energieloch verhindert.

Romantische Holzstufen zur Kaffeetränke

In den Beinen ist noch Kraft für Schritte übrig, Lust aufs Weitergehen ohnehin, und so setzen wir den Weg fort und überholen im Spazierschritt die aufgestauten Autos, die nach Berlin reinwollen. An der winzigen Wuhle, die in abgezählten Tropfen durch ihr Bettchen sickert, biegen wir ein in den Wuhletal-Wanderweg, ein gut ausgeschildertes Weglein, das die S-Bahnhöfe Ahrensfelde und Köpenick verbindet. Damit erweist sich eine Legende aus meiner Kinderzeit nun endgültig als falsch, nach der die Wuhle im Bahnhofsklo von Strausberg entspringt. Eine hübsche Parkanlage mit Spielplätzen, Brücklein und Weihern begleitet das klamme Bett der Wuhle in Richtung Bahnhof Ahrensfelde Friedhof.

Direkt hinter dem Bahnhof, am Zugang zum großen Ostkirchhof mit seinen parkartigen Anlagen, gab es ein schönes Gasthaus mit grünem Biergarten, doch leider ist dieser Ort Geschichte, wie wir mit dürstender Kehle feststellen. Nächste Möglichkeit für Durst-Abhilfe wäre eine Tankstelle, das wäre zwar irgendwie konsequent, aber das Wahre eben nicht, auch wenn es zum Stadtrand passt.

Wanderweg an der blutjungen Wuhle, Ahrensfelde

Lust zum Weitergehen ist auch am S-Bahnhof Ahrensfelde vorhanden, so dass wir noch ein Stück verlängern – nun schon auf Berliner Stadtgebiet. Parallel zur Bahntrasse und ohne Wahrnehmung dieser wurde hier vor dem Wohngebiet ein Parkstreifen angelegt, der mit etwas gutem Willen an ein Kurörtchen denken lässt, vielleicht Bad Ahrensen. Mit geschwungenen Wegen, verschieden gestalteten Nischen zum Sitzen und Treffen, Rodel- und Tobehügeln und allerlei schönen Rabatten. Alles in geliebtem Zustand und locker durchstreut mit Menschen allen Alters. Gegenüber auf dem Sportplatz spielen Ferienkinder und haben sich einen brauchbaren Lautsprecher mitgebracht, der fluffige Beats freigibt. Die ganze Szenerie strahlt einen angenehmen Frieden aus.

Kurpromenade von Bad Ahrensen

Nach einem Schwenk beginnt vor einer oberirdischen dicken Rohrleitung, einem mittlerweile eingängigen Charakterzug für diesen Bezirk, ein wirklich besonderer Parkstreifen. Im Kern eine mitteljunge Allee, vermutlich Ahornbäume, und drumherum naturbelassene Wiesen für die Sumsen, später weite Wiesenflächen, begleitet vom eingesenkten Lauf der einstmals breiten Neuen Wuhle.

Ebenfalls wird die Allee begleitet von verschiedensten Spiel- und Trimmgeräten, die verschiedenste Menschen in skurril anmutende Bewegungsmuster bringen. Die Bewegung trimmt dich sicherlich sehr gut, doch würde man sicherlich ungern von Bekannten oder Kollegen dabei beobachtet werden. Es ist wohl in etwa so, dass man aus sich selbst herausschlüpft, wie es auch Leute tun, die im Auto im Stau minutenlang an ihrer Nase herumkneten oder mimische Gymnastik extremer Natur treiben, weil sie ja dort keiner sehen kann – obwohl in Meterentfernung zwei Glasscheiben weiter schon der nächste Nachbar sitzt. Es ist drollig und dabei das Normalste überhaupt, eben menschlich.

Trimm-Dich-Allee im Tal der Neuen Wuhle, Ahrensfelde

Einige auf den Gymnastikgeräten vollziehen dieselbe Bewegung schon mehrere Minuten, rufen dabei das gute alte Duracell-Häschen ins Gedächtnis und werden sicherlich nach dem Verlassen der robusten Metallstallagen zirkelnd in die nächstbeste Richtung umtorkeln. Als hätten sie als gestandene Landratte gerade einen handfesten Sturm durchsegelt und würden nun den ersten festen Fuß an Land setzen. Ganz egal, sie werden weich fallen, denn alles rundum ist entweder Wiese, Sand oder Mulch. Und rücklings umgeplumpst auf der Wiese liegen und glücklich in die Wolken stieren ist ja auch was Schönes, bis sie dann irgendwann wieder mit dem Strudeln aufhören, die Wolken.

Hornochsen zum Abend, Falkenberg

Falkenberg

Vom aufgeblühten Riesen-Sonnenhut in schönstem Mosaik bis zum abendlich geschlossenen Blütenkopf reicht dieser Teil der Allee, und mit kleinem Schwenk setzt sie sich in einer Pflasterstraße fort, hinter den Gärten des Dorfes Falkenberg, wo umgehend die einstigen Rieselfelder losgehen, durchzogen von schönen Wegen, bunter Flora und jungen Obstbaumalleen. Nun endlich soll es gut sein mit den Schritten, und wir überlassen den letzten Kilometer bis zum Anschluss ans Straßenbahnnetz der BVG, die aktuell wieder schöne Anzeigen auszuhängen hat.

Unter dem westlichen Sonnenhut, Falkenberg

Der Bus ist gut gebucht, die Straßenbahn dann auch. Hier wird getwittert, da geschnattert und dort mit ausladenden Gesten lautlos gebärdet – vielleicht, damit es beim Gewackel der eiligen Bahn auch gut verständlich ist. Auf dem Platz schräg gegenüber sitzt ein Mädchen, sommerlich gekleidet, mit einem versonnen-sanften Lächeln im Gesicht und zwei bunten Torten-Vierteln in der Schatulle, die sie jetzt ins Herz der Stadt ausliefert. Der Sonntag ist noch lange nicht zu Ende.











Anfahrt ÖPNV (von Berlin): per Regionalbahn von Berlin-Ostkreuz (ca. 0,5 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): auf der Landstraße über Ahrensfelde (ca. 0,5 Std.)

Länge der Tour: ca. 20 Kilometer (Abkürzungen möglich)


Download der Wegpunkte
(mit rechter Maustaste anklicken/Speichern unter …)

Links:

Rundweg Löhmer Haussee

Lenné-Park Blumberg

Wuhletalweg

Einkehr: Fischerhütte, Seefeld
Hotel Aragon, Blumberg
Ahrensfelde Dorf div. Möglichkeiten

Greiffenberg: Roter Rausch, preußischer Parkschatten und die verglasten Schlüssel

Manche Ortschaften tragen markante, klangvolle Namen, die in keinem Bundesland groß auffallen würden, sind von der Größe eher schon Städtchen als Dorf – und dennoch hat man noch nie von ihnen gehört. Obwohl Bekanntes gleich um die Ecke liegt, scheinen sich solche Orte ganz woanders und weit weg zu befinden.

12 Mohn
Uckermärkischer Mohn

So zum Beispiel Greiffenberg, das nur ein paar Kilometer entfernt ist vom hübschen Angermünde und benachbart fast den Fischteichen der Blumberger Mühle, die bei vielen Brandenburg-Ausflüglern (und ihren Kindern) eine kleine Assoziation oder eine schöne Erinnerung wachrufen werden. Etwas nördlich von Greiffenberg liegen Wilmersdorf und Stegelitz in gleicher Entfernung, wie das die einstigen Dorfkerne ähnlich klingender Berliner Bezirke tun, etwas südlich liegt zudem grün und schattig der Tiergarten. Dazwischen gebärdet sich beruhigend und gutmütig die panoramafreundliche Feld- und Wiesenlandschaft der südlichen Uckermark, die allen damit verbundenen Klischees und auch dem gern herangezogenen toskanischen Vergleich auf das Schönste genügt. Insbesondere natürlich im frühen Sommer, wenn die Vegetation zufrieden auf ihrem Höchststand verweilt.

Greiffenberg von vorn
Greiffenberg von vorn

Anfang Juni ist hier die Hochzeit der bunten Feldränder, die zwischen dem fast schon vollkommenen Entwurf aus dem Rot der verletzlich scheinenden Mohnblüten und dem kraftvoll zackigen Blau der Kornblumen noch allerlei Gelb, Weiß und Lila unterbringt. Beim Blick in die Ferne zeigen sich ganze Felder oder Hänge im reinen Rot, was auch ganz abseits und in sicherer Entfernung zum Einzugsbereich der Opiate schon kleine Hochgefühle auslösen kann.

Greiffenberg von hinten
Greiffenberg von hinten

Greiffenberg selbst hat eher Tallage, was maßgeblich aufs Konto der kleinen Sernitz geht. Die lässt ihrem Wasser viel freie Hand und schickt es bis weit in die umgebenden Wiesen, so dass es rund um den Ort sehr feucht zugeht und alles ganz besonders üppig ist, was wächst und grünt. Das Städtchen selbst strahlt Ruhe aus, auch wenn hier ein Bäcker sein Haupthaus samt Backstube hat, bei dem sehr zu recht die goldene Brezel vor dem Laden hängt.

Angermünde

Überzeugen kann man sich davon zum Beispiel in Angermünde, wenn es denn am Weg liegt. Liegt es nicht am Weg, ist es auf jeden Fall den Abstecher wert – vom Bahnhof sind es vielleicht 10 Minuten bis zum Markt. Direkt dort lässt sich Kakao oder Kaffee zwischen altem Fachwerk genießen oder an entsprechenden Tagen direkt auf dem Pflaster des Marktplatzes. Ein weiterer Grund für diesen Abstecher ist einer der schönsten Brunnen im Lande, den man mit der Tasse in der Hand im Überblick genießen kann, nach dem Genuss dann in all seinen Details. Wer zum ersten oder auch zum siebzehnten Mal um die Figuren und Gegenstände schleicht, immer wieder ein Grinsen im Gesicht, wird jedes Mal etwas ganz neu oder wiederentdecken. Würde man bei jedem Besuch die Gesamtzahl aller gefundenen Mäuse erfassen, es gäbe wohl immer kleine Abweichungen.

Wiesenweg zum Schlüsselkreuz
Wiesenweg zum Schlüsselkreuz

In unserem Fall war der Platz von Sonne hell und beheizt, der Druck auf den Wasserleitungen scheinbar höher als sonst und somit schön spritzfreudig, die Antriebsschraube des Kahns besonders agil. Zwischen den beteiligten Figuren hat ein junger Vater mit seinen Kindern ein kleines Depot errichtet. Beide sind dem Krabbelalter schon länger entwachsen und wieselig mal hier und mal dort und von Mal zu Mal etwas klammer. Vorausschauend und fürsorglich ist ein Kleiderfundus Bestandteil des Depots, und damit sich trotz der sommerlichen Wärme niemand erkälten kann, werden pro Stundenquartal die Klamotten ausgetauscht. Die sind allesamt sehr schön und verhelfen den Kindern zu einem Höchstmaß an Putzigkeit, die gemurmelten Kommentare rundum fallen dementsprechend etwas höhergestimmt aus. Ferner wird der Schutzfilm auf den kritischen Hautpartien erneuert, und dann werden mit einer Körperhaltung, die zugleich Erleichterung und freudige Erschöpfung ausdrückt, die Kinder in die nächste Runde geschickt. Eine wunderschöne Szene in mehreren Akten. Gern mehr davon.

Gemeinschaft verschiedenster Schlüssel
Gemeinschaft verschiedenster Schlüssel

Zwischen Angermünde und Greiffenberg beginnt er dann, der Farbenrausch der mohnroten Wiesen und Felder, deren kilometerweite Wogen sich zunächst über den Spiegel des Mündesees erheben und erst durch kleinere Waldstücke gebremst werden.

Greiffenberg

Zuletzt geht es tief hinab ins erwähnte Tal der Sernitz, schnurgerade und fast genau auf die Kirche zu. Direkt in der Ortsmitte genießen eine Handvoll Geschäfte das wohlverdiente Wochenende, über der Straße flirrt die beginnende Hitze des Tages und nur hin und wieder kommt ein Auto vorbei. Ein Junge auf einem Moped sieht, dass er schleunigst wegkommt – als hätte er der alten Hofkatze auf den Schwanz getreten und sich nicht entschuldigt. Auf dem wiesenbedeckten Marktplatz thront zwischen einem gebrechlichen Fachwerkhaus und dem alten Postgebäude die Burg Greiffenberg, gehauen in einen großen Brocken Granit, der auch ihren Sockel bildet. Die Burg wird etwa im Maßstab 1:100 sein, dafür sind hier alle Mauern und Dächer noch vollständig und intakt.

Blick auf Greiffenberg mit dem Kirchhügel
Blick auf Greiffenberg mit dem Kirchhügel

Von der Post läuft eine Pflasterstraße unterm Hang entlang und zieht sich hinauf zum ausgeprägten Kirchhügel, der dem Ort speziell von Norden her viel von seinem Charakter verleiht. Am Ende kommt ein kleiner Platz mit einem schönen alten Haus, vielleicht dem Pfarrhaus, dem gerade eine neue Seele eingehaucht wird – mit behutsamer Hand, Geschmack und dem richtigen Maß in allen Dingen.

Vorbei am kleinen Bäckerladen und Hauseingängen mit uralten Rosenbüschen ist voraus die kleine Sternwarte zu sehen, die lange Zeit als Schulsternwarte aktiv war. Direkt daneben steht ein Backstein-Gebäude mit Burgzinnen, auf denen ein Storch horstet. Der dürfte hier ein gutes Auskommen mit kurzen Wegen haben, bei all dem, was die Sernitz so treibt.

Schlüsselkreuz am Ortsrand
Schlüsselkreuz am Ortsrand

Am Ortsende lohnt vor dem Besuch des Burghügels ein kleiner Abstecher entlang der Bundesstraße, bis zu den nächsten Häusern und dort über die Straße. Hier befindet sich ein sonderbarer, fast charismatischer Ort, der gefunden sein will. Hinter einem feuchten Wäldchen mit lehmigem Boden, der nach längerem Regen für viel Spaß sorgen kann, öffnet sich ein großzügig freigemähter Wiesenweg durchs Feld. An dessen Ende steht neben einem dekorativem Holundergebüsch ein hohes Kreuz, wie man es vielleicht von Berggipfeln kennt. Zuerst lenken noch die bunten Feldränder ab und der große Einzelbaum oder der freie Blick nach Greiffenberg oder der zur weit entfernten Mühle. Doch beim Näherkommen zeigt sich, dass das Kreuz gläsern ist, und nicht nur das – im Glas sind Schlüssel eingeschlossen. Hunderte, vielleicht ja Tausende. Ein wenig Aufschluss nach dem ersten Staunen gibt die Rückseite des haushohen Kreuzes mit unverschlüsselten Worten, die von ewiger Gültigkeit sein dürften. Der Blick von hier ist weit, wie schon erwähnt, der Himmel noch viel weiter.

Felsige Stufen zur Burgruine
Felsige Stufen zur Burgruine

Wieder über die Straße führt ein stiller Weg durch dichtes Grün direkt zum Hügel, auf dem die Greiffenberger Burg einst stand, im Maßstab 1:1 und gebaut aus rotem Backstein. An einer kleinen Schautafel führen grob behauene Felsstufen hinauf zu den verbliebenen Gemäuern. Auch hier sind die Wege freigemäht, was eine mühselige Angelegenheit sein dürfte. Der Grundriss aller Mauern ist noch sichtbar und gibt eine gute Vorstellung von Ausdehnung und Größe dieser quadratischen Festung. Am besten erhalten ist der runde Burgfried links hinten in der Ecke.

Schattig geht es weiter und langsam aus dem Ort, bis der letzte bellende Hund verklingt, die Grillen wieder zu hören sind und die Ruhe. Was diesen ganzen Tag begleitet, das ist nicht nur der Mohn. Es ist zudem der allgegenwärtige Duft von blühendem Holunder, der umgehend durstig macht auf etwas Kaltes oder Appetit auf Eierkuchen, gebraten mit Holunderblüten. Das bleibt dann als Idee für morgen. Dazu kommen noch die alle Wege begleitenden Rosen und die großen Büsche von Jasmin in den Dörfern.

Blick über das Sernitztal
Blick über das Sernitztal

Am kleinen Wasserfall eines Nebenbaches steht eine Bank, die mehr bietet als nur Ruhe für die Beine und die Chance auf was zu Beißen aus dem Rucksack. Durch die schattige Lage an einem kleinen Wiesenplatz und am rauschenden Wasser herrscht hier ein kleines kühles Klima, welches vergessen lässt, dass es draußen drückend ist und schwül. Der Blick fällt direkt auf den Kirchturm von Günterberg und wird eingerahmt von zwei kräftigen Stämmen am anderen Straßenrand. Es sitzt sich schön hier, ja sogar sehr schön. Länger als erwartet verweilen wir schon, als ein großer Mann auf einem kleinen roten Trecker naht, mit Hänger dran und polternd auf dem Kopfsteinpflaster, und mit kurzem Gruß und großer Zufriedenheit vorbeizieht wie ein Staatsgast auf der Protokollstrecke.

Pflasterstraße hinaus aus Greiffenberg
Pflasterstraße hinaus aus Greiffenberg

Ehe wir uns festsitzen, denn das könnte man hier gut, gehen wir weiter Richtung Günterberg Ausbau. Dort weiter direkt in die Felder und zum Sernitz-Bruch, wo lauthals solche Vögel trällern, die an ein Tropenhaus erinnern und die Töne dort. Als wir der Sernitz erstmals ins Auge blicken, weist sie uns sofort in die Schranken, obwohl kein Grund besteht. Die folgenden 500 Meter mitten durchs Bruch sind zwar noch sichtbar, doch die Vegetationsphase präsentiert sich hüfthoch. Ein halber Kilometer Storchengang würde sich rein muskulär noch Tage später in Erinnerung rufen, mal ganz abgesehen von der Gefahr auf erschreckte Schlangen oder anhängliche Holzböcke im hohen Grase.

Schattige Straße durchs die Sernitzniederung
Schattige Straße durchs die Sernitzniederung

Nicht zuletzt, da es kaum länger ist, machen wir einen Rückzieher und arbeiten uns wieder aus dem flachen Tal hinauf, derweil das Wetter weiter drückt. Die schattige Allee am kleinen Wasserfall lud ja vorhin schon ein, man hätte gleich drauf hören sollen. Jetzt ist es umso schöner, der Wind streicht in Fließrichtung der Sernitz zwischen den Bäumen hindurch, immer ist irgendwo das Gurgeln eines Baches zu hören und allein das erfrischt schon. Ein Reh im hohen Korn hält lange Blickkontakt mit uns und einem Fragezeichen überm Kopf, bis es schließlich mit diesen eleganten und hohen Reh-Sprüngen durch das hohe Korn davonfliegt.

Bruchhagen

Zwischen dem Tal der Sernitz und dem der etwas größeren Welse liegt Bruchhagen, ein kleines Dorf mit einer schönen alten Kirche und einem hübschen Park. Dort sorgt erneut ein Vater mit seinen Kindern für einen schönen Tag. Eins davon hat sich mit ihm auf einer Decke zusammengerollt. Das andere schaukelt grad, springt mutig ab im größten Schwung und bleibt erstmal lachend liegen in der Wiese.

Westbank am Kirchhof von Bruchhagen
Westbank am Kirchhof von Bruchhagen

Trotz seiner Lage zwischen den Tälern liegt Bruchhagen nicht auf der Höhe, was sich an der Pflasterstraße Richtung Welsow zeigt. Zunächst eingeschnitten steigt sie langsam auf zwischen den Feldern und läuft dann oben weiter als Allee von Obstbäumen, mit Blick ins Welsetal. Kurz vor der Eisenbahnunterführung lässt sich von der Brücke an einem schönen Grundstück ein Blick auf das verwunschene Flüsslein und seinen urwüchsigen Bruchwald werfen, der kurz den Spreewald ins Gedächtnis ruft.

Mit freiem Blick über hügelige Felder begleitet der Weg dieses mückenträchtige Naturparadies in sicherer Entfernung, nur einige Bremsen wagen sich weit genug in die Trockenheit der staubigen Ackerrandlage. Obwohl einige schlammige Schlüchte zwischen den Reihen der jugendlichen Maispflänzchen zeigen, dass auch hier Gewitter tobten in der vergangenen Woche und eimerweise Wasser abwarfen. Jetzt liegt der Weg in der prallen Sonne und nur die hohen Holunderbüsche spenden etwas Schatten. Rechts feiert wieder der Mohn, durch die roten Teppiche ziehen sich violette Streifen, wahrscheinlich irgendwelche Gräser in der Blüte.

Straße hinaus aus Bruchhagen
Straße hinaus aus Bruchhagen

Nach ein paar Minuten Bundesstraße, einer Welsebrücke und einem halben Dutzend schneller Autos hält der sehnlich erwartete Wald mit Namen Tiergarten eine schöne Überraschung parat. Wir stehen vor dem Eingang zu einem Lenné-Park, dem von Görlsdorf. Hatten vorhin noch irgendwas gewitzelt mit Lenné, der ja eigentlich allgegenwärtig ist im Lande Brandenburg und lange nicht mehr vorkam. Zuletzt in Blumberg hinter Ahrensfelde, irgendwann im Winter. Und jetzt grüßt der Meister fröhlich aus dem Waldschatten, der nun gleich noch viel schattiger ist und schöner obendrein. Direkt am Eingangsportal steht das Parkwächterhaus, ein verspieltes Forsthaus-Schlösschen mit rotem Fachwerk und spitzem Türmchen. Im Park selbst gibt es viele alte Bäume, meistenteils Laub, doch auch eine stattliche Reihe hochgewachsener Lebensbäume und hier und da ätherisch duftende Riesenfichten.

Junge Saat am Hang der Müllerberge
Junge Saat am Hang der Müllerberge

Im offeneren Parkteil, nördlich vom Gestüt, wurde erst vor Kurzem ein schöner Pavillon gezimmert, ansehnlich, durchdacht und absolut fachgerecht ausgeführt. Man spürt förmlich noch das Vergnügen der Handwerker beim Erschaffen dieses Baus aus kräftigen Holzbalken und scheinbar eigens gebrannten Ziegelsteinen, hört sie bei der Arbeit pfeifen. Drum herum fließt die Welse, und unterm Dach ist wieder so ein Platz sich festzusitzen. Die Gewitter, die eben noch drohten mit respektablem Bass, hatten wohl doch keine Lust.

Hier beginnt der Teil des Lenné-Parks, der mehr nach Park und weniger nach Wald aussieht, mit einigen sehr alten Buchen, Linden und Platanen. Dazwischen schiebt träge die Welse ihre Kurven, hier als liebenswertes Parkaccessoire. Ein einladender Rastplatz steht direkt über dem bewaldeten Ufer und ein einzelner Sonnenstrahl trifft durchs dichte Laub genau auf diesen Platz. Der freie Blick nach links fällt auf eine Koppel, auf der sich ausschließlich weiße Pferde aufhalten. Den Abschluss des Parks bilden die Reste des Schlosses, die sehr knapp ausfallen und hier allenfalls noch für eine bildliche Vorstellung des Hobbykellers ausreichen, nicht aber für einen Aufenthalt des Forschergenies Alexander von Humboldt vor sechs Generationen oder sieben.

Nochmal die Müllerberge
Nochmal die Müllerberge

Görlsdorf

Auch Görlsdorf ist ein schönes Dorf. In der Mitte befindet sich ein großer Wiesenplatz, der für Sportereignisse gleichermaßen taugen dürfte wie fürs Sommerfest oder das Osterfeuer. Kurz davor sitzt ein Alter auf seinem unfrisierten Aufsitzmäher und erwidert lässig unseren Gruß, so als säße er auf seinem Truck. Direkt vor der Kirche weist ein Schild zum Welseabsturz – das macht neugierig. Unten an der Brücke stürzt sich die Welse über ein Geflecht aus Ästen bestimmt einen halben Meter tiefer – also entweder liegt der gemeinte Absturz noch woanders oder die Namenswahl wurde nach ein paar Bierchen und mit gewisser Heiterkeit getroffen.

Das wäre jetzt schön – was Kaltes zu trinken. Aufgeheitert sind wir ja schon durch den Absturz. Und in der Tat – ein paar Meter weiter, schräg gegenüber vom Dorfplatz und dem winzigen Feldsteinhaus, das einmal das Gefängnis war, sitzen im Windfang einer Gaststätte ein paar Jungs, von denen einer gerade verarztet wird. Ist beim Spiel umgeknickt und kann jetzt keinen Schritt mehr tun ohne Unterstützung. Vor den Jungs stehen kalte Getränke, und die Wirtin sieht uns an, dass wir genau das auch gern hätten und sorgt dafür. Schön. Genau der richtige Zeitpunkt.

Wohltuender Schatten im Görlsdorfer Lenné-Park
Wohltuender Schatten im Görlsdorfer Lenné-Park

Hinter der Bahn geht es wieder in den Wald, wieder in den Schatten. Mit viel Auf und Ab schwingt sich die kleine Asphaltstraße vorbei an Lichtungen und Feuchtflächen, doch meistenteils sind die Bäume hoch und sorgen für wohltuendes Klima und würzigen Duft. Autos und Fahrräder halten sich hier von der Zahl die Wage, schließlich verläuft der Fernradweg Berlin-Usedom auf diesem Stück.

Peetzig

Die letzte große Abfahrt führt zum Großen Peetzigsee und damit an den Rand von Peetzig. Am Ende des Waldes liegt am klaren See ein kleiner Strand mit großer Liegewiese, und hier ist jetzt schönste Sommerferienstimmung. Im kalten Wasser des frühen Sommers sind bekanntlich die Kinder die Mutigsten, und so sind es auch hier vor allem die Kürzesten, die am tiefsten untertauchen. Von der Stimmung her hat man das Gefühl, das irgendwo auch ein Eiswagen stehen müsste, doch das tut er nicht. Dafür meldet sich nun das Gewitter wieder, von oben bei den Feldern.

Neuer Pavillon an der Welse, im Lennépark
Neuer Pavillon an der Welse, im Lennépark

Eine Allee führt zum Bahnhof von Greiffenberg. Auch sie ist wieder schattig, was angenehm ist für die Augen. Die größte Hitze ist vorbei, die Sonne auf dem Abwärtsweg und etwas frischer Wind ist aufgekommen. Ein paar Tropfen schaffens bis zum Boden, doch die sind so winzig, dass man nicht weiß, ob es vielleicht doch nur die Blattläuse auf den Linden sind, die ihren Zuckersaft abwerfen. Mehr kommt dann auch nicht, ganz gleich, was es nun war.

Die Welse im Park, Görlsdorf
Die Welse im Park, Görlsdorf

Die Straße läuft sich angenehm, doch lockt ein wenig später der Wiesenweg nach rechts, zunächst vorbei an einigen Häusern. Macht seinem Namen alle Ehre, vor allem, als der Schotter endet und es tief ins Grüne geht. Links sticht die Kirchturmspitze aus dem Wald und will Glauben machen, ganz Greiffenberg läge auf einem Hügel. Der Weg verläuft am Rand des Feuchtgebiets, das durchzogen ist von großgewachsenem Holunder. Die Luft scheint heiß zu dampfen und kein Windeshauch hat eine Chance hier. Etwas entfernt im Süden erstreckt sich ein Hang mit vereinzelt stehenden Bäumen und Büschen, ähnlich einer von diesen Wacholderheiden, die als Landschaft immer irgendwie humorvoll wirken.

An der Badestelle in Peetzig
An der Badestelle in Peetzig

Hier sind sie nun, die Mücken, nicht viele, doch dafür gierig. Also nicht stehenbleiben und lieber etwas schneller laufen. Vorn an der Straße ist er wieder da, der Wind, und auch ein Bürgersteig, was schön ist angesichts der Straße. Noch einmal sehen wir Vater und Sohn, diesmal mit einem Gefährt die Straße überquerend, das nicht schnell ist, jedoch ehrfurchtgebietend wirkt. Vor diesen Heuwender, den man für gewöhnlich hinter einen Trecker spannt, wurde so ein kleines Zugmaschinchen gehängt, das nur aus einem Benzin-Motor, zwei knuffigen Rädern und einem riesengroßen Fahrradlenker besteht. Und einer Kupplung für anzuhängendes Zubehör. Der Heuwender ist ziemlich breit, das Zugtier umso schmaler, so dass der Vater das Teil mit langem Arm von der Seite her am Gas hält, langsam und wieder einmal äußerst lässig. Der Junge steht mit seinem kleinen Rad am Straßenrand, staunt nach vorne und tut nach hinten völlig unbeeindruckt. Eine Frau am anderen Straßenrand fragt uns, ob wir eines ihrer Schafe kaufen wollen. Drei Minuten später stehen wir am Marktplatz, sind am Ziel. Ohne Schaf.

Weg entlang der Sernitzwiesen südlich von Greiffenberg
Weg entlang der Sernitzwiesen südlich von Greiffenberg

Eine Gaststätte gibt es im nächsten Ort, genauer gesagt, ein Gartenlokal. Auch dort treffen wir auf Vater und Sohn, wobei Vaddern drinnen bei den Männern sitzt und im Raucherzimmer Fußball guckt, der Junge draußen um den kleinen Fischteich schleicht. Immer wieder verschwindet er kurz drinnen, kommt wieder raus und hält uns auf dem Laufenden. Ist auf Du und Du mit dem Geschehen hier im Teich, den Fischen, den großen und den kleinen Wasserläufern. Rund um das Dorf ist abendlicher Sommerfrieden. Der späte Wind streicht durch die Ähren, der Mohn macht Schluss für heute und die Bäume der Alleen werfen extralange Schatten.

Anfahrt ÖPNV (von Berlin): ab Berlin-Gesundbrunnen über Angermünde oder Wilmersdorf werktags 1,25-1,5 Std., am Wochenende 1,25-3 Std. (eher unpraktikabel)

Anfahrt Pkw (von Berlin): ca. 1-1,25 Std. (über Autobahn)

Länge der Tour: ca. 15,5 km (Abkürzungen möglich)

Download der Wegpunkte

Links:

Blumberger Mühle

Seite zu Greiffenberg mit Informationen zum Ort

Schulsternwarte Greiffenberg

Lennépark Görlsdorf

Fernradweg Berlin-Usedom

Einkehr: Imbiss Zum Kirschbaum, Greiffenberg (an der Bahnunterführung Richtung Peetzig);
Gartenlokal Rexin, Wilmersdorf (ein Dorf westlich von Greiffenberg, freundlich, gute Küche);
diverse Einkehrmöglichkeiten in Angermünde

Ringenwalde: Blühende Dörfer, alte Alleen und der gelungene Gletscherschliff

Wenn an hellen Tagen die Luft besonders klar ist und schon eine Ahnung des Vorfrühlings geschäftig durch den letzten Wintermonat geistert, gleicht diese Stimmung einer kleinen Befreiung – sei es nun von der lichtärmeren Zeit des Jahreskreises, vom umfänglichen An- und Ausziehen oder von der Jahreszeit des weitgehenden Stillstands in der Natur. Zu spüren ist dieser zarte Freiheitsschlag am Tönen und Huschen der Schnabelwesen oben in den Wipfeln und unten im dichten Geäst der Büsche, an den kräftigen Farbtupfern der Frühblüher in der von Erdtönen beherrschten Landschaft oder an den Düften der abgetauten und aufgebrochenen Erde und des ersten Grüns an den Büschen.

Die Dorfstraße von Ringenwalde
Die Dorfstraße von Ringenwalde

Zudem ist die Sonne im fortgeschrittenen Februar schon spürbar kräftig, kalt ist es an sonnigen Tagen nur dort, wo sie nicht hinkommt und der Wind durchgeht. Wo den ganzen Tag Schatten liegt, kann der Raureif bis zur Abenddämmerung überstehen, währenddessen an der Hauswand gegenüber schon ganze Horden euphorischer Krokusse vor dem aufgewärmtem Mauerwerk leuchten.

Möchte man so etwas vor Feldsteinmauerwerk sehen, empfehle ich eine Reise in die Uckermark. Hier gibt es auffällig viele Dörfer mit solchen Häusern, die von ihren Bewohnern anscheinend besonders geliebt werden. Ob das nun am Klischee vom rückbesinnlich bauernden, finanzkräftigen Wochenend-Berliner mit dem Haus in der Uckermark liegt, sei dahingestellt, doch die Impressionen beim Durchqueren der Dörfer sehen schon nach vorwiegend Einheimischen aus.

Stille Allee nach Julianenhof
Stille Allee nach Julianenhof

Zudem geht das im Februar noch relativ niedrige Licht der Sonne mit der sanft geschwungenen Landschaft, den vielfältigen Wäldern ihrer teildurchtränkten Moränenlandschaften und all den resultierenden Schatten eine sehr einnehmende Liaison ein. Bei all den Hügeligkeiten kann es da durchaus vorkommen, dass man den ganzen Tag an irgendwelchen schönen Seen vorbeispaziert, aber nicht einen von ihnen zu sehen bekommt, da sie stets leicht eingesenkt hinter dem nächsten Buckel liegen.

Ringenwalde

Ringenwalde, eins von zweien im Land Brandenburg, ist eines dieser schönen Dörfer, die ich meine. Umgeben von sanften Tälern und offener Landschaft, mit einer schönen Kirche, zwei Gaststätten und sogar einem alten Bahnhof, der jedoch schon seit zehn Jahren keinen regulären Zug mehr sah. Früher hielt hier die Linie von Templin nach Joachimsthal, das erledigt jetzt ein Bus. Im weiten Bogen um das Dorf zieht sich ein fast geschlossener Ring von dichten Wäldern, wogend mit viel Auf und Ab. Dazwischen immer wieder feuchte Senken, meist morastig und versunken in sich selbst.

Kraniche jenseits des Talgrundes
Kraniche jenseits des Talgrundes

Schon ein paar Minuten später wird er erfüllt, der Wunsch von weiter oben. Auf der linken Straßenseite liegt reifgewordener blasser Frost im Schatten der Häuser, während nördlich der Straße vielfarbige Blüten straußig und ganz dicht am Feldstein sprießen, als wäre es nichts. Ein Ringenwalder beendet gerade einen Schwatz mit einer Ringenwalderin an der doppelflügeligen Haustüre und setzt sich in Bewegung Richtung Westen. Sein Schritt ist ruhig, dabei zielgerichtet und vermittelt damit das Gefühl, es wäre endlos lang, das Dorf. Denn allerhand Minuten ist er so zu sehen, beim Gehen durch Ringenwalde. Am letzten Haus ist er dann da, zuhause. Von hier führt eine Allee recht alter Linden mit freien Blicken nach Julianenhof, das kaum drei Hausnummern haben dürfte. Jenseits des kleinen Talgrundes zur Linken stehen die Kraniche und wirken bester Dinge dort.

Feuchte Senke im Moränenwald
Feuchte Senke im Moränenwald

Julianenhof

Das letzte Grundstück wirkt wie ein Tagebuch vergangener Kraftwagen eines Lebens, die zum Teil vollständig erhalten sind, zum Teil als Fragment. Platz haben sie genug, um hier in Stille zu sinnieren. Wenig später beginnt der Wald, der gleich damit loslegt, alle paar Minuten seine Gestalt zu ändern. Abgesehen vom geschwungenen Verlauf, den der Gletscherschliff vor geraumer Zeit hinterließ, scheinen auch die Böden variantenreich zu sein, ergo ihr Bewuchs. So gibt es erst den klassisch märkischen Kiefernwald, dahinter dann gemischtes Laub und bald darauf ein kurzes Vergnügen mit dichtstehenden Fichten. Wo es feucht am Fuß ist, versammeln sich naturgemäß meist Erlen, und zwischendurch gibt es immer wieder die Buchenwälder, die bis auf Weiteres noch viel vom klaren Licht des Himmels durchlassen. Dazwischen steht mal eine alte Eiche, mal auch ein Kastanienbaum, meist als Einzelstück.

Waldweg unweit des Sees
Waldweg unweit des Sees

Besonders markant und durchaus charakteristisch für den Norden dieser Landschaft sind die Linden, oft gewaltig alt, die so gut wie nie im Walde stehen, sondern die jahrhundertealten Verkehrswege über die Felder begleiten und allen Reisenden Sicherheit und Zuversicht vermitteln. Das muss ein wahrer Rausch sein, wenn diese Bäume dann in Blüte stehen in ihrer vollen Größe und diesen ganz bestimmten Duft ausströmen, konzentriert. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit.

Das Wegenetz im Wald ist dicht, wenn man der Karte glauben will, und die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht mehr alle existieren bzw. noch sichtbar sind für Leute, die notfalls auch die Beine stärker heben. Doch die Forstwirtschaft ist tüchtig hier, was an vielen Stellen sichtbar ist, und das ist gut für uns. So wird es nur zwei Stellen geben, wo etwas kleiner Wagemut und Interpretation gefragt sind.

Alte Allee nach Hohenwalde
Alte Allee nach Hohenwalde

Immer wieder kommen wir vorbei an feuchten Flächen von Morast und Sumpf und wissen nicht, ob diese nur knietief sind oder ein stehendes Mammut verschwinden lassen könnten. Mit dem nötigen Respekt erlauben wir uns einen kurzen Blick ins bodenlose Schwarz des unbewegten Wassers und sind auch dann nicht schlauer. Die Ausstrahlung dieser stillen Wasserflächen mit den seltsame Wurzeln schlagenden Inselbäumen wird nie ihre Magie verlieren.

Alte Lindenallee aus dem Ort heraus, Hohenwalde
Alte Lindenallee aus dem Ort heraus, Hohenwalde

Nach viel bergab, einem Flecken Märchenwald und etwas Sucherei liegt der Proweske-See voraus. Ein seltsamer Name für einen See – Proweske. So wie auch Libbesicke, das als Ort vorhin beim Eintritt in den Wald und auch danach an vielen Stellen ausgewiesen war und woanders einem weiteren See zu einem seltsamen Namen verhilft. Der Proweske ist dünn vereist und derzeit Heimat von zwei Schwänen, die auf den offenen Stellen ansehnlich hin- und hergondeln. Irgendwas zupft unter Wasser mit wenig Unterlass am Uferschilf herum und plätschert dabei leise. Ansonsten ist es hier so still, dass es kaum zu fassen ist. Selbst die Straße gegenüber schickt nur alle paar Minuten ein Auto vorbei.

Der Uferweg führt vorbei an einem Paar symmetrisch angeordneter Bootshäuser mit spitzen Dächern, die auf jeden Fall den Urlaubsprospekt dieses Sees zieren würden, wenn es den gäbe. Sie sind in der Mitte durch Ruderbootgaragen verbunden, somit quasi zwei Doppelhaus-Hälften direkt auf dem Wasser. Exklusiv.

Alte LIndenallee in den Ort hinein, Hohenwalde
Alte LIndenallee in den Ort hinein, Hohenwalde

Hohenwalde

Am Buswartehäuschen an der Landstraße beginnt die stille Straße nach Hohenwalde und quert alsbald ein Bächlein, das nördlich zum Großen Krinertsee führt. Links erstreckt sich eine Weide bis hinab zum Ufer, lose bestanden von offenkundig glücklichen Kühen. Die nun folgenden Alleen rund um Hohenwalde sorgen für so umfangreiches Entzücken, dass ständig die Kamera herausgefummelt wird, der Auslöser kaum zur Ruhe kommt und sicherlich der Film voll geworden wäre, würden wir noch Zelluloid belichten anstatt eines CCD-Sensors. Doch so können wir ungehemmt in die Botanik knipsen und später eine Auswahl treffen.

Jugendlicher Buchenwald am Kutschweg

An der Kreuzung in der Dorfmitte biegt auch der – klingt das nicht schön – Fernreit- und Kutschweg Berlin-Usedom ab in diese sagenhafte Allee, deren gewaltigste Linde um die zwei Meter stark ist. Der erwähnte Weg für die unmittelbaren Pferdestärken ist schon heute eher Legende als durchgehende Realität, die schöne Idee dabei, ihre letzten Spuren im märkischen Sand zu lassen. Etwas weiter unten im Wald stehen besonders junge Buchen mit makellos glatter Haut so dicht, dass sich dort nicht mal ein wendiges Reh hindurchbewegen könnte, trotz der extraglatten Rinde. Hinter den Steinbergen sind die Buchen dann wieder hochgewachsen und stehen mindestens im Hängemattenabstand zueinander. Ein lichter Wald, der sich abgesehen von sumpfigen Stellen auch gut kreuz und quer durchstreifen lässt. Kurz darauf können wir eben das gut gebrauchen, denn der gerade noch kutschenbreite Weg ist nicht mehr zu erkennen. Nach logischen Argumenten, Himmelsrichtung und Satellitenhilfe verfolgen wir die angenommene Linie, bis der Weg nach zehn Minuten auf einmal wieder da ist, in voller Breite. Vorbei am letzten Sumpfloch geht es heraus aus dem Wald, sogleich mit freier Sicht über die gewellte Wiesenweite. Zum letzten Mal lässt sich der Specht vernehmen, mit einem seiner vier markanten Geräusche, die den ganzen Tag über zu hören waren.

Weicher Wiesenhang vor Ringenwalde
Weicher Wiesenhang vor Ringenwalde

Eine alte gepflasterte Allee führt über die letzte Anhöhe nach Ringenwalde. Auf dem höchsten Punkt stößt von rechts der Kutschweg hinzu, links scheint die letzte Abendsonne auf einen samtweich geschwungenen Wiesenhang. Erst ganz zuletzt kommt das Dorf in Sicht, doch ehe man sich auf die letzten Meter entlang der entspannten Dorfstraße freuen kann, lockt rechts ein lichtes Wäldchen, das irgendwie nach Lenné-Park aussieht. Und in der Tat hatte wohl der allgegenwärtige Meister hier ein wenig Einfluss, will man der Zeitleiste neben der Übersichtskarte glauben. Beide sind handgezeichnet. Der Park ist schön und bietet, so klein er ist, einige kulturelle Besuchsziele. Doch wir staunen jetzt vor allem über die großzügig verstreuten Büschel von mehr oder weniger großen Schneeglöckchen, die wir den ganzen Tag noch nicht gesehen hatten und die jetzt auf anmutige Weise den Kreis schließen, den die Tour mit einem erfüllten Wunsch in Multicolor begonnen hatte.

 

 

 

 

Anfahrt ÖPNV (von Berlin): über Eberswalde und Joachimsthal, dann weiter mit dem Bus (ca. 1,5 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): auf der Autobahn bis Ausfahrt Joachimsthal, dann über Joachimsthal und Friedrichswalde nach Ringenwalde (ca. 1,5 Std.)

Länge der Tour: ca. 14 km (bereinigte Tour ohne die erwähnten Problemstellen), Abkürzungen nicht sinnvoll möglich (Landstraße)

 

Download der Wegpunkte

 

Links:

Zeitungsartikel über Ringenwalde von 1991

Ortsseite von Ringenwalde

Seite des Amtes Gerswalde

 

Einkehr: Landgasthof Zum grünen Baum, Ringenwalde (keine eigene Erfahrung)
Gasthof Zur Eisenbahn, Ringenwalde (vermutlich geschlossen)
Zum Kaiserbahnhof, Joachimsthal (am gleichnamigen, wunderschönen Bahnhof)

 

Stützkow: Wasserlinien, Ausblicke und die Kontraste der Landschaft

Die gemäßigten tropischen Nächte, die in der ersten Novemberhälfte ihr Unwesen trieben, wurden über Nacht von wassergetränktem Starkwind für einen Augenblick verblasen, irgendwo anders hin. Damit ist erstmals in diesem Herbst klar, welche Jacke anzuziehen ist. Die ganze Nacht hat es geschüttet, gefaucht und an Dächern und Fundamenten gezottelt. Gebracht hat es kühle, klare Luft, getränkte Vegetation und eine plustrige Decke düsterer Wolken, die bis dicht über die höheren Dächer der Stadt durchhängt.

Fußgängerbrücke in Stützkow
Fußgängerbrücke in Stützkow

Orte, wo sich Wolkenspiele und spätherbstliche Licht-Kontrast-Schauspiele besonders effektvoll inszenieren, sind unter anderem die nördliche Uckermark mit ihren variationsreichen Hügellandschaften und das wasserdurchfurchte, breite Tal der Oder. Beide sind relativ entlegen, und man muss zum Teil tief in Sackgassen vordringen, daher steht diese Region selten auf dem Plan. Das passt ganz gut, da sie so außerordentlich besonders ist und man mit dieser Kostbarkeit nicht verschwenderisch umgehen möchte – wenn man das möchte.

Beim Begriff Unteres Odertal öffnen sich Bilder von Singschwänen und anderen großen Vogeltieren, von durchpaddelbarer Wasserwildnis und einem Gewirr aus Flüssen, Altarmen und strömungsfreien Zwischenstadien davon. Später kommen dazu noch Gedanken an den faszinierenden Kontrast aus topfebener, breiter Talebene und länglichen Zügen aufgestauten Gerölls, das vor einiger Zeit einen beträchtlichen Gletscher zum Stillstand brachte und mittlerweile mit teils steilen Hängen vielfältig bewaldet oder wahlweise wiesenüberzogen ist, wie man das vielleicht von den Adonishängen bei Lebus oder den Biesdorfer Kehlen kennt, beide südlich von hier gelegen.

Blick auf Stützkow
Blick auf Stützkow

Die Landschaft kümmert sich bei diesem Kontrast nicht um Grenzen. Auch gegenüber oberhalb der polnischen Dörfchen steigen umgehend imposante Hänge an, wie hier mal bewaldet, mal bewiest. Und scheinbar etwas höher als die unseren. Ohnehin trägt es erheblich zur speziellen Faszination dieser Landschaft bei, dass nur einige Hundert Meter entfernt eine andere Kultur lebt, die trotz der dichten Nachbarschaft der unseren so sehr verschieden ist und noch dazu knapp 700 Kilometer in den Osten reicht. Grenzregionen ohne Fluss dürften in dieser Hinsicht sicherlich einen fließenderen Übergang haben, hier kommt noch hinzu, dass die Trennung über Jahrzehnte auch politisch vorgegeben war und einem solchen Übergang entgegenstand.

Blick vom Aussichtsturm an der Neuen Oder
Blick vom Aussichtsturm an der Neuen Oder

Also auf nach Osten, mit kurzem Stopp am Markt von Angermünde und seinen zauberhaften Plastiken, die förmlich überlaufen von Schalk, Phantasie und liebenswerten Details. Die Straßen danach werden immer kleiner und gewundener, bis schließlich Stützkow erreicht ist.

Stützkow

Über dem Ort bietet sich ein erster Blick mit Panorama-Qualitäten, bevor die Straße schnell an Höhe verliert und als Hohlweg die ersten Häuser erreicht. Die kleine Kirche mit ihrer goldenen Kugel unterm Windanzeiger lässt kurz an Stolzenhagen denken, gelegen ein paar Kilometer stromaufwärts, auch in Hanglage. Genau dazwischen steht der Grützpott, der stämmige Festungsturm von Stolpe, den man aus allen möglichen Fernen bestens sehen kann.

Aussichtsturm am Oderdeich
Aussichtsturm am Oderdeich

Eine kleine Bogenbrücke führt über die sperrig benamte Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, die sich schiffbar in das Gewirr aus Alter und Neuer Oder drängelt. Sie ist mit etwas gutem Willen die direkte Fortsetzung des Oder-Havel-Kanals, verbindet somit Stützkow ganz direkt mit dem Westen von Berlin oder auch mit Havel, Elbe und New York. Letzteres wäre natürlich Richtung Norden auch einfacher zu haben.

Am anderen Ufer lockt neben verschiedenen Rad- und Wanderwegen auch ein Schild zur Oder, dem wir folgen. Beiderseits des deicherhabenen Weges liegt Wasser in der Landschaft, mal als Buchtung, mal als flacher Weiher. Ein paar Angler hocken unten, wo der Wind gemäßigt sein dürfte. Die Deichflanke war wohl kürzlich Schafland, letzte Zäune stehen noch, doch die Arbeit ist getan. Rechts hebt ein Sonnenaugenblick erwähnten Grützpott kurz hervor, links locken kleine Pfade in das feuchte Wiesenland, doch weit können die nicht kommen. Zwar kein Beweis, doch ein Indiz dafür sind all die Maulwurfshaufen, die es hier nicht gibt.

Blick über die Oderauen Richtung Polen
Blick über die Oderauen Richtung Polen

Hinter einem Wäldchen ist er dann erreicht, nach einer letzten Kurve – der große Deich der breiten Oder, die still und wuchtig  durch ihre Landschaft zieht. Ihre Uferlinie ist hier vergleichsweise sachlich, die strömungsmäßigenden, zur Flussmitte ragenden Arme aus schwerem Gestein nur wenig ausgeprägt. Gleich gegenüber, schon in Polen, fläzt eine ausgedehnte Insel voller alter Weiden, die kleine Badestrände bietet. Besser noch zu sehen ist sie vom schönen neuen Aussichtsturm gleich um die Ecke, der sich unbeeindruckt zeigt vom starken Wind.

Obstgarten am Schlosspark, Criewen
Obstgarten am Schlosspark, Criewen

Voraus bietet sich diese schwer beschreibliche Stimmung, trotz der Höhenzüge zu beiden Seiten mit enormer Weite und freiem Blick auf viele Kilometer. Dort im Norden ist die Landschaft lichtbeschienen, zurückgeblickt schieben sich dunkle Wolken ineinander. Ein einzelner Strahl hat sich durchgearbeitet und trifft in schrägem Winkel auf den Boden. Beim Beamen trifft der Strahl im rechten Winkel auf die Erde auf, soweit ich mich erinnern kann, also muss wohl später am Tag nicht mit Raumfahrern in figurbetonenden Uniformen gerechnet werden.

Zurück zur langnamigen Wasserstraße geht es kurvig und naturnah mit viel Schilf und Werden und Vergehen der Botanik. Ein verloren gegangenes Stück der Alten Oder macht sich breit und sucht nach einem Anschluss, schon seit Jahren.

Kirche im Lennépark, Criewen
Kirche im Lennépark, Criewen

Wieder am inneren Deich beweist die Wasserstraße, dass sie schiffbar ist. Ein langer Schubverband schiebt drei Portionen Koks vor sich her und wirft erneut die Frage auf, wie sich ein heckgetriebenes Fahrzeug dieser Länge ohne ständiges Anecken steuern lässt, denn sie hat schon ihre Krümmungen, die Wasserstraße, ist nicht so gleichförmig wie ein Kanal. Kurz darauf kommt gegenüber das schnuckelige rosa Kirchlein in Sicht und wirkt ein wenig, als wäre es von Wörlitz hierher durchgebrannt. Dass der Gedanke nicht ganz falsch ist, zeigt sich wenig später.

Criewen

Eine ansteigende Allee führt zur Brücke hinüber nach Criewen. Das abgelegene Dorf ist bekannt für sein Nationalpark-Besucherzentrum und dessen breites Angebot für diese einzigartige Region. Direkt dahinter liegt Schloss Criewen, wo man erneut auf altbekannte Namen trifft: Arnim und Lenné. Der eine ließ das Schloss errichten, der andere wurde für den Park beauftragt. Er führte ihn aus mit allem, was dazugehört, auch wenn nicht viel Platz war. Noch aus dieser Zeit stammen könnte die Kastanienallee, die von Norden kommend auf das Schloss zu führt, sowie zwei außerordentliche Platanen.

Bisons in der abendlichen Prärie
Bisons in der abendlichen Prärie

Im äußeren Bereich gibt es zudem einen sehr gelungenen Streuobstgarten mit hübschem Lehrpfad, und zwischen Teichen und dem langen Wasser steht eben dieses Kirchlein. Am Rand des Parkes weisen Schilder zum „Wilden Waldweg“ und dem „Weg der Auenblicke“ und eröffnen jetzt eine gänzlich neue Landschaft. Auf nicht viel mehr als einem Quadratkilometer erhebt sich recht verspielt eine Art Criewener Schweiz, in der Tat die Densenberge, vielfältig bewaldet und taldurchzogen.

Der Wilde Waldweg hat keinesfalls zuviel versprochen und steigert sich langsam vom flachen Pfad zum eingeschnittenen Gebirgsweg, dabei begleitet von zahlreichen Quellbächen. Rechts in der Prärie weiden vor dem letzten Sonnenlicht ein paar Bisons, die Natur rundum macht das, was sie will und lässt umstürzen oder herunterfallen, was sie für nötig hält. Durch tiefe Wälder geht es langsam höher. Rechts scheint die Hangflanke zu leuchten – die Lärchen haben ihre gelben Nadeln abgeworfen. Direkt am Weg steht eine hochgewachsene Douglasie von solchem Umfang, dass es mindestens der Spannweite einer Kleinfamilie bräuchte, sie zu umfassen.

 In den Densenbergen
In den Densenbergen

Ein paar beschilderte Abzweige später bietet sich zur Rast ein leicht windschiefer Pavillon in einem laubgefütterten Talkessel, in dem es zur Dämmerung vermutlich knackt und ächzt sowie raschelt und huscht. Jetzt ist es still, sofern keine Spaziergänger ihre Latschen durchs hohe Laub pflügen oder beim Anstieg schnaufen. Der Weg zieht seine Kurve als Höhenweg ins große Tal eines kleinen Baches. Kurz vor dem Austritt aus dem Wald lässt es sich über einen kürzlich erneuerten Plankenweg queren, in der Mitte beim vorüberplätschernden Bach stehen sich zwei Bänke gemütlich gegenüber. Zwei kleine Rehe oder große Hasen verkrümeln sich hastig durch den morastigen Bruchwald.

Plankenpfad am Rand der Densenberge
Plankenpfad am Rand der Densenberge

Ein offener Höhenweg verläuft vor der äußeren Bergflanke mit direktem Blick auf die Oderweiten, wo gerade eine große Formation von Gänsen weit verstreut landet. Die hätte man heute schon früher erwartet, doch in der Tat sind es ja meist die Abendstunden, wo vom Futtern zum Schlafen gewechselt wird. Dazwischen stehen einige weiße Reiher, silbrig oder seidig. Direkt vor dem steilen Hang eines kurzbegrasten runden Hügels, der für einen Augenblick an das südliche Australien denken lässt, knickt der bezaubernde Weg ab und bleibt seiner bisherigen Höhenlinie auch weiterhin treu. Dabei helfen eine ganze Reihe pittoresker Kurven, die sich rund um das Tal eines zunächst verborgenen Bächleins abspielen. Gleichzeitig baut der Blick nach rechts oben die australischen Visionen liebevoll aus und will dazu verleiten, hier kreuz und quer herumzulaufen und sich öfter mal ins struppige Gras fallen zu lassen.

Südaustralische Wiesenhügel bei Stützkow
Wiesenhügel bei Stützkow

Vom Stützkower Ortsrand streckt sich ein langer Bogen vor zum Wasser, wo ein Dorfbewohner in Gartenlautstärke schwülstigen Hardrock vergangener Jahrzehnte hört. Hardrock – gibt es das eigentlich noch im laufenden Jahrhundert, diese manchmal etwas halbgare Schwelle zwischen wirklich schwerem Metall und ehrlicher Rockmusik? Fluffig geföhnte Mähnen, die nicht zum Headbangen taugen? Oder wurde es von den unzähligen Spielarten des Crossovers irgendwann in den Neunzigern abgelöst oder schlichtweg überflüssig gemacht?

Aussichtsplatz oberhalb von Stützkow
Aussichtsplatz oberhalb von Stützkow

Am Ende des Bogens ruft eine hölzerne Treppe in Erinnerung, dass es am Beginn des Tages zunächst einiges hinab ging. Doch es lockt ein großartiger Blick ins Tal des Flussverbandes, mit Verschnauf-Rastbank schon auf halber Höhe, dann oben als Aussichtsplattform mit vollständigem Panorama. Weit reicht der Blick von hier und betont noch einmal, wie verzweigt und verspielt all das Wasser hier arrangiert wurde. Die Wolkenspiele waren anders als erwartet, die Sonne für Sekunden nur zu sehen und die zweite Dämmerung des Tages steht schon jetzt bereit.

Anfahrt ÖPNV (von Berlin): von Berlin Hbf. über Angermünde in 1,75 Std. nach Criewen; Stützkow selbst nur wochentags und mit mehreren Umstiegen erreichbar (ca. 2 Std.)

Anfahrt Pkw (von Berlin): Autobahn A 11 Richtung Stettin, Joachimsthal/Angermünde ausfahren und über Angermünde und Felchow nach Stützkow (ca. 1,5 Std.)

Länge der Tour: ca. 16 km (Abkürzungen gut möglich)

Download der Wegpunkte

Links:

http://www.nationalpark-unteres-odertal.eu/ (Seite des Besucherzentrums in Criewen)

http://www.unteres-odertal.de (Seite des Tourismusvereins)

https://www.nationalpark-unteres-odertal.eu/beobachtungsturm-stuetzkow/ (relativ neuer Aussichtsturm an der Oder)

http://www.unteres-odertal.de/fileadmin/user_upload/unteresodertal/Prospekte/Auenblicke_2__Auflage.pdf (sehr schönes Faltblatt zum Weg)

http://www.unteres-odertal.de/fileadmin/user_upload/unteresodertal/Prospekte/WilderWaldweg_2__Auflage.pdf?download (sehr schönes Faltblatt zum Weg)

https://de.wikipedia.org/wiki/Criewen

http://www.linde-criewen.de/ (Gaststätte Zur Linde, Criewen)

Einkehr: Zur Linde, Criewen